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65 4. Jacquardmaschinen mit zwei Karten ketten, beziehungs weise zwei Prismen. Diese Maschine kann man auch mit dem Namen Zweiprisma-Maschine bezeichnen. Das Princip derselben ist die Anwendung zweier Kartenketten für Quer-Borte und Mitte, so zwar, dass die Auswechslung der beiden Kartenketten vom Standorte des Webers von Hand aus vor sich gehen kann, oder auch wie bei der Jacquardmaschine von Beck & Co. auto matisch erfolgt. Eine der ersten derartigen Maschinen ist jene, bei welcher die Prisma lade doppelt so lang ausgeführt ist, mit 2 übereinander gelagerten Prismen und Kartenketten Das abwechselnde Einstellen des erforderlichen Prismas erfolgt durch gleichzeitiges Heben beider Prismen, bezw. Senken derselben in Führungen der Lade. Diese Construction hat aber den Nacht,heil, dass wahrend der Bewegung beide Prismen in Schwingung kommen und daher durch die Überlastung, insbesondere bei Thätigkeit des oberen Prismas und des vom Schwingungspunkte entfernten unteren Prismas, eine zu große Erschütterung der Lade und der ganzen Maschine die Folge ist. Diesem Übel- Fig. 135. Stande hat Hermann Frenzel in Franken berg (Sachsen) ver sucht abzuhelfen, indem er die La gerung beider Pris men in einer Lade übereinander bei- behält, jedoch eine zweite Nadelpartie hinzufügt und die Ein- und Ausrück- ung in sinnreicher Weise vor sich ge hen lässt. Ein noch wei ter «•eilendes Resul- o tat liefert die in Fig. 135 ersicht liche .Jacquardma schine von Moritz Fröbel in Chemnitz. Bei derselben ist nur eine Prismalade vorhanden, in welche die Prismen / und J/ abwechselnd durch Zugvorrichtungen b und cd, mit c/t/ eingelegt werden können und so die Arbeitsweise der Jacquardmaschine nicht verändert wird. H. Kinzer 11. O. Fiedler, Technologie d. Handweberei. II.