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Wegen der Feiertage wird die Anzeigen-Annahme der Papier-Zeitung wie folgt abgeschlossen: Nr. 102 vom 21. Dezember bis Donnersta.ff, 18. De ¬ zember, morgens 8 Uhr. Nr. 103 vom 25. Dezember bis Sonnsbend, 20. De- zember, morgens 8 Uhr. Nr. 104 vom 28. Dezember bis Dienstag, 23. De zember, mittags 12 Uhr. Nr. 1 vom 1. Januar 1914 bis DNontag, 29. Dezember, nachmittags 3 Uhr. Wir bitten unsere Leser, unser Blatt für das Viertel ¬ jahr Januar—März 1914 vor Ende Dezember am Schalter ihres Postamtes neu zu bestellen. Auch die Briefträger sind verpflichtet, Bestellungen anzunehmen. Die vierteljährliche Bezugsgebühr beträgt dann nur Zwei Mark gegen 6 M. bei Bezug unter Streifband. Das vierteljährliche Post-Bestellgeld beträgt 18 Pf. Bei Nachbestellung muß für Nachlieferung der bereits erschienenen Nummern eine besondere Vergütung von 10 Pf. an die Post bezahlt werden. Postamt und Briefträger nehmen auch Bestellungen für den Monat Januar zum Preise von 67 Pf. an. Verlag der Papier-Zeitung Berlin SW 11 t Stroh als Papier-Rohstoff Aus Holland Einer meiner schwedischen Freunde, ein Gutsbesitzer, will eine Strohkocherei errichten, um Strohpapiermasse herzustellen, weil er und seine Nachbarn ihre größere Erzeugung von Stroh in den letzten Jahren sehr schwer loswerden können. Ehe er aber die Sache eingehender bearbeitet, will er wissen, was man in den letzten 5 Jahren für Strohmasse bezahlt hat, ebenso welche Menge Stroh jährlich oder im Tag erforderlich ist, um einen Strohkocher von den kleinsten Abmessungen in Betrieb zu halten. G. In unserer Nr. 69 stellte ein schlesischer Großgrundbesitzer eine ähnliche Frage, und diese wurde von uns beantwortet. Daraufhin schrieben mehrere Strohpapier- und Strohpappen fabrikanten in unsern Nummern 71 und 74 über ihre Erfahrungen. Die Verhältnisse in Schweden werden ähnlich sein. Es genügt nicht, einen kleinsten Strohkocher aufzustellen, vielmehr muß eine Pappen- oder Papierfabrik daran geschlossen werden, weil die gelbe Strohmasse, die zur Herstellung von Strohpapier und Strohpappe gebraucht wird, unverkäuflich ist. Gebleichten Strohstoft kann man verkaufen, dazu gehört aber eine kost spielige. von chemisch geschulten Fachleuten geleitete Fabrik anlage, die sich für landwirtschaftliche Unternehmer nicht eignet. Die Anlage und der Betrieb einer Pappen- oder Papierfabrik, besonders der Verkauf der fertigen Ware, erfordert aber so viele Kenntnisse und Geschicklichkeit, daß die landwirtschaft lichen Besitzer sich auf eine solche Gründung nicht einlassen sollten. Dazu kommt, daß in manchen Jahren, je nach dem Aus fall der Ernte, das verfügbare Stroh selbst für den landwirtschaft lichen Betrieb knapp ist. Hamburger Papiermarkt Seit meinem letzten Bericht hat sich die Marktlage wenig ver ändert, und es ist erfreulich, daß sie sich nicht verschlechtert hat. Daß das Angebot nicht mehr so außergewöhnlich dringend ist, dürfte darin begründet sein, daß sich in den letzten Wochen etwas mehr Nachfrage für sofortigen Bedarf zeigte. Vielleicht sind auch freiwillige Betriebseinschränkungen im Spiele. Das Weihnachtsgeschäft führt dem Großhandel Aufträge zu, und so ist zu erwarten, daß im Januar, nach gemachten Inventuren, mancher gute Auftrag gegeben werden muß. Die kommenden Wochen freilich werden für den Verkauf sehr ruhig sein, denn diese Feiertage sind nicht geeignet, neue Geschäfte anzubahnen. Die meisten Abschlüsse für das nächste Jahr sind unter Dach und Fach, wenn auch diesmal für kleinere Mengen. Es hat schwer lich jemand über seinen Bedarf hinaus geschlossen, weil niemand an höhere Preise für das nächste Jahr glaubt. Auch haben manche Käufer noch nicht vergessen, daß sie in den letzten Monaten ge zwungen wurden, den Rest ihres Abschlusses abzurufen, obwohl sie dafür keinen Bedarf hatten, und dieser Gefahr wollen sie sich nicht wieder aussetzen. Das Ausfuhrgeschäft ist noch immer ruhig. (Nach unmittel baren Nachrichten aus Shanghai hat sich das chinesische Geschäft in den letzten Wochen wesentlich gebessert. Schriftleitung.) Es hat sich an den überseeischen Märkten wenig geändert, das einzige gute Zeichen ist die Erleichterung des Geldmarktes. Je größer die Fortschritte in dieser Beziehung sind, desto eher können wir hoffen, daß wir besseren Zeiten entgegengehen. Packpapiere sind äußerst wenig gefragt, die hauptsächlichen Erzeugungsländer senden Berichte über ■ außergewöhnlich große Läger. Die Stapelsorten, wie Braunholzpapier, Kraft- und Sealings- papiere, stehen in bezug auf Preise ungewöhnlich niedrig, und das gleiche gilt auch für alle Sorten Druckpapiere. Besonders die nach Ostasien gangbaren Stärken, 37/40 g/qm in Formaten, sind außer gewöhnlich billig verkauft worden, d. h. zu Preisen, die nicht viel höher sind, als für dickes Rotationspapier verlangt wurde. Holzfrei Belgisch wird zu niedrigsten Preisen stark angeboten; einseitig glatt holzhaltig Seiden- und Kap-Papiere machen eine Ausnahme. Gut eingeführte Fabriken dieser Sorten sind zu aus kömmlichen Preisen auf etwa 6 Monate ausverkauft. Auch jene Fabriken, die 25/30 g/qm Dünndruck herstellen, haben für mehrere Monate Beschäftigung, wenn auch die Aufträge nur unter Preis rückgängen einzuholen waren. Trockengehalt von Zellstoff Ich habe einen Waggon Zellstoff bezogen, der 10 000 kg brutto wiegt, 76,2 v. H. Trockengehalt hat und zu 76,2 v. H. und 12 v. H. mit 8695 kg berechnet wird. (7620 : 0,88 = 8695 kg) Den Waggon habe ich lufttrocken, das heißt Berechnung 88:100 gekauft. Meiner Ansicht nach, sollte dieser Waggon, da er mehr Wasser enthält, nur mit 7620 kg = 76,2 v. H. berechnet werden, denn wenn der Waggon z. B. 90 oder 98 v. H. trocken wäre, würden mir 9000 oder 9800 kg in Rechnung gestellt und nicht 9000:0,88 = 10 230 oder 9800:0,88 = 11 135 kg. X. Die Wagenladung ist nach der Verkaufsbedingung „lufttrocken 88 : 100” richtig berechnet worden. Ist der Stoff so stark ausgetrocknet, daß er weniger als 12 v. H. Feuchtigkeit enthält, so muß der Käufer mehr Kilo bezahlen, als er erhält. Die Zellstoffabriken vermeiden die sich an solche Fälle knüp fenden Erörterungen, indem sie den Stoff feuchter arbeiten, was auch für die Verarbeitung des Stoffes zu Papier von Vorteil ist. Archangels Papierholz-Ausfuhr. Archangels Papierholz-Ausfuhr geht, während seine Ausfuhr von geschnittenen Holzwaren steigend ist, stetig zurück. An Papierholz wurden im Jahre 1912, nach einem Bericht des norwegischen Handelsstipendiaten L. Finstad, aus Ar changel 42411 (1911: 53 194; 1910: 55 610) engl. Kubikklafter aus geführt. Davon gingen nach England 22 353, nach Holland 1866, nach Deutschland 12 814, nach Norwegen 5378 engl. Kubikklafter. bg- Einfuhr von Papierwaren nach Bagdad in 1912. 8614 Sendungen (850 940 Kr.), wovon aus England 120 Sendungen (24 000 Kr.), aus Oesterreich-Ungarn 4389 Sendungen (384 300 Kr.), aus Frank reich 150 Sendungen (30 000 Kr.), aus Deutschland 3705 Sendungen (387 640 Kr.), aus Norwegen 250 (25 000 Kr.). Oesterreich-Ungarn steht bezüglich seines Zigarettenpapiers, das man in Rollen zu 1000 Blättern einführt, noch immer an erster Stelle. (Oesterr.-ungar. Konsularbericht)