Volltext Seite (XML)
PAPIER ZEITUNG Nr. 88/1913 Briefumschläge mit Druck 1250. Schiedspruch SchiedsprOche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Das Margarinewerk X in A wünscht ein unparteiisches Urteil über die von uns gelieferten Fensterbrief Umschläge, ob es berechtigt ist, einen Nachlaß dafür zu beanspruchen. Von den gewechselten Briefen finden Sie inliegend Abschrift, und wir erklären uns mit Ihrem Urteil einverstanden. Y, Papierwarenfabrik in B ♦ * * Als langjährige Leser Ihres Blattes bitten wir Sie, in folgendem Streitfälle mit der Papierwarenfabrik Y inB eine Entscheidung zu treffen. Gemäß beifolgendem Schriftwechsel haben wir am 1. 7. An gebot nach beifolgendem Muster I verlangt und nach erhaltenem Angebot und Druckmuster II den Auftrag erteilt unter der Be dingung, daß „Ausführung nach unserer gleichfalls beifolgenden Vorlage“ (also Muster I) erfolgen sollte. Bei Rücksendung des Probedruckes haben wir laut Brief vom 17. 7. beanstandet, daß Ausführung des Druckes sowohl in der Schrift als auch bei dem Klischee unsern Ansprüchen nicht genügt und haben wiederholt „sorgfältigste Ausführung zur Bedingung gemacht“. Trotzdem ist die Lieferung wie Muster III ausgefallen und zeigt durchgängig bei dem Klischee nicht den tiefen schwarzen Grund unseres Musters I, sowie durchgängig zwei helle Streifen qüer durch das Klischee, auch der Druck der Firma ist nicht so intensiv wie auf unserm Be stellmuster. Auf unsere Beanstandung beruft sich die Firma darauf, daß die Ausführung nach deren Verfahren und zu dem vereinbarten Preise nicht anders möglich sei, und lehnt unsere Beanstandung ab. Wir sind der Ansicht, daß die Firma Y uns bei Anfrage, mindestens aber bei der ausdrücklichen Beanstandung des Probedruckes, hätte erklären müssen, zur Lieferung nach unserer Vorlage außerstande zu sein, in welchem Falle wir unsere Entscheidung danach hätten treffen können. Wir benutzen diese Sorte Briefumschläge für ganz bestimmte Zwecke, während uns im übrigen mit einer einfacheren billigeren Sorte gedient ist und legen wegen des besseren Eindrucks auf gute Ausführung Wert. Diese wenig ansehnlichen Briefumschläge müssen wir nunmehr für Zwecke verwenden, zu denen uns eine ganz billige Sorte ohne Fenster genügt, und wir halten deshalb eine entsprechende Preisermäßigung für angebracht. X, Margarinewerk in B Das Margarinewerk bestellte bei der Papierwarenfabrik Fensterbriefumschläge nach deren Muster, jedoch mit besonderem Text und einem Negativklischee mit Abbildung. Als Vorlage für den Aufdruck diente ein in Steindruck hergestellter Brief kopf des Margarinewerks. Die Papierwarenfabrik nahm diesen Auftrag vorbehaltlos an, verpflichtete sich also, den Briefkopf mustergetreu zu liefern. Sie führte ihn in Buchdruck aus und verwendete für den Text ähnliche Buchstaben wie die auf der Vorlage benützten und für die Abbildung ein Klischee nach der Vorlage. Die gelieferte Ware wird bemängelt, weil das Klischee mangelhaft ausgefallen sei. Es ist, wie die Besichtigung ergibt, matt gedruckt bis auf einen kräftig gedruckten Streifen an der Stelle, wo auf der Rück seite des Briefumschlages die Verschlußklappe übergreift. Die Papierwarenfabrik wendet dieser Rüge gegenüber ein, in Buch druck, der auf fertigen Briefumschlägen vorgenommen wird, lasse sich ein derartiges Klischee nicht besser drucken. Dieser Einwand ist hinfällig, denn der Besteller hat keine bestimmte Druckart vorgeschrieben, und wenn die Papierwarenfabrik: die Abbildung nicht mustergetreu herstellen konnte, so hätte sie dem Besteller dies vorher mitteilen sollen. Die gelieferten Briefumschläge sind infolge des erwähnten Mangels minder wertig geworden, besonders da der Besteller, wie die meisten anderen Margarinewerke, offenbar die hübsche Ausstattung seiner Geschäftsdrucksachen als Bestandteil seiner Reklame ansieht und darauf großen Wert legt. Das Margarinewerk kann zwar diese Briefumschläge für weniger wichtigen Briefwechsel 1 oder für Drucksachen verwenden, hat aber Anspruch auf Nach-' laß entsprechend dem Minderwert infolge des unbefriedigenden Druckes, und wir entscheiden deshalb, daß das Margarinewerk die gelieferten 10 000 Briefumschläge mit einem Nachlaß von 5 v. H. des vereinbarten Kaufpreises übernehmen muß. ..Glückwunsch“. die neue, kleinste, billigste u. praktischste Druckmaschine sollte in keiner Fapierhandlung fehlen. Sie können sofort ohne Vorkenntnisse jede Postkarte mit Glückwunsch text versehen, Briefköpfe, Kuverts, Namen in Neujahrs-Schriftkarten, kurze Anzeigen, Visitenkarten etc. spielend leicht aber sehr exakt drucken Prospekte gratis und franko durch WiIlyKopitzke MlerUn .^:; n “^"raÄ^ Vertreter gesucht ====== 72793 Spezial - Pergamyn - Kalander Asbestwalzen [639o6 Buchf alz-E Inbr enn-Maschine DRP. 177 692, allein patentiert für gerade Lineale, die schon mit einem Schlag die zwei schönsten Falze gleichzeitig macht, ist die beste und schnellste, 5—600 Bücher in d. Stunde, auch Papier einbände, t. Verlags-, Gebet-, Gesang-, Motiz- u. Geschärtsb., Alben Manche Firmen besitz, schon 3 Stck. davon Einzige Maschine, welche die Falze auch wirklich einreibti Ihr rundes Brenneisen ist sehr unpraktisch [67190 Georg Krauss, Berlin, Alexandrinenstr. 93 In Papier-1 Perygamentpapier-Fahrik Akt-Ges. NEUSS a. Rh. Melis- u. Weiss Zeichen Skizzier- und Pauspapiere Transparent zäh Detail - Zeichen Holzfrei Schreib u. Post, weiss und farbig Vervielfältigungs- und Durchschlagpapiere Leinenpost, Schreibmaschinenpost Normal- und Bücherpapiere fettd. Pergament - Ersatz Echt Pergamentpapier Postkartenkarton [63288 Grösstes Werk der Branche: Kalt-Leime Ruistat Siebel E« "I aheAa#Pa in 50 verschiedenen Qualitäten W •V--® für die gesamte Industrie Kuvert- u. Etiketten-Glanz-Gummi, geruch- u. geschmackfrei. Kartonnagen-Leime. Tüten-Leime. Buchbinder-Kaltleime. Pflanzenleime. Flüssige Leime. Haltbare Kleister etc. etc. 26 permanente Läger :: Ausgezeichnete Bedienung Ferdinand Sichel, Chem. Fabrik, Limmer b. Hannover ” ‘ 72186