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3172 PAPIER-ZEITUNG Nr. 86/1913 Papierstoffmarkt London, 17. Oktober 1913 Holzzellstojj. Das Geschäft ist flau. Wachsende amerikanische Nachfrage wird besonders für Sulfatstoff gemeldet. Holzschliff. Für sofort lieferbare Ware bleiben die Preise noch zugunsten der Käufer. Indessen ist das Geschäft ruhig. Kristiania, 18. Oktober 1913 Sulfatzellstoff ist in guter Nachfrage, aber Suljitstofj ist ruhig. England hat begonnen, Sulfitstoff zu kaufen, nachdem es lange Zeit sich vom Markte ferngehalten hatte. Um verkaufen zu können, mußten die Fabriken Zugeständnisse machen. Die andauernde Dürre, welche die Wasservorräte mehrerer norwegischer Städte ganz ausgedörrt und außerordentliche Mittel nötig gemacht hat, um die Einwohner mit Trinkwasser zu versorgen, wird auch für die Holzschleifereien böse Folgen haben. Eine Anzahl Fabriken sind schon stillgelegt, und andere beschränken die Erzeugung. Die Preise sind fester geworden, weil die Fabriken mit Verkäufen zurückhalten, und die auswärtigen Käufer werden erst allmählich inne, wie ernst die Lage geworden ist. Die Jahreszeit ist so weit vorgeschritten, daß auf erhebliches Steigen der Wasserstände keine Aussicht vorhanden ist. Höchstens die Flüsse im Flachlande können, wenn Regenfälle eintreten, noch ihren Stand erhöhen, denn im Ge birge wird es schon schneien. Auch in Nordschweden sind die Aus sichten für die Fabriken in bezug auf die Wasserstände sehr traurig, wenn nicht bald größere Regenfälle eintreten. Seit langer Zeit hat es dort nicht geregnet, und wenn sich dieser Zustand nicht ändert, wird der Betrieb der dortigen Schleifereien spätestens nach einem Mohat geschlossen werden müssen. Bis jetzt gab es dort noch wenig Frost. New York, 8. Oktober 1913 Holzzellstoff. Schwere Regenfälle in den Oststaaten haben in den letzten Wochen die Wasserstände bis zu einem gewissen Grade erhöht, aber doch nicht so weit, daß die Holzschleifereien voll betrieben werden könnten. Die Papierfabriken vermindern ihre Holzschliffvorräte sehr bedeutend und rufen auf Lieferungs verträge reichlich ab. Auch kaufen sie Zusatzmengen. Infolgedessen hält sich der Preis sehr fest. Unter 23 Dollar die Tonne, frei Papier fabrik, wird kaum etwas verkauft, während in den letzten Tagen zahlreiche Kaufverträge zu 25 bis 27 Dollar die amerikanische Tonne, trocken, frei Papierfabrik, abgeschlossen wurden. Holzzellstoff. Da der neue Zolltarif nunmehr in Kraft getreten ist, hofft man, daß sich der Markt bald bessern wird. Bis jetzt je doch merkt man diese Wirkung nicht. Nach § 651 des Tarifs darf Zellstoff jeder Art zollfrei nach Amerika hereinkommen, infolgedessen hört die Bevorzugung Kanadas auf. Man hofft allgemein, daß der amerikanische Verbraucher durch den neuen Zolltarif wesentliche Vorteile erzielen wird, denn wahrscheinlich werden die Preise aller Roh- und Halbstoffe, auch die der einheimischen Sulfit- und Sulfatstoffe, zur Ermäßigung neigen, da deren Hersteller stärkeren Wettbewerb zu bestehen haben werden. Bis jetzt sind die Preise unverändert, wie sie in Nr. 82 abgedruckt sind. Helsingfors, Finland, 17. Oktober 1913 Holzschliff. Auf dem Holzschliffmarkt tritt bessere Stimmung zutage. In Finland war der letzte Teil des Sommers und auch der Herbst sehr trocken, infolgedessen sind die Wasserstände beträcht lich gesunken. Da sich der Winter jetzt nähert, ist Besserung der Wasserstände kaum möglich, man muß daher mit einer Winter- Erzeugung unter der vollen Leistungskraft der Fabriken rechnen. Die finländischen Hersteller konnten das meiste ihrer nächstjährigen Erzeugung und auch ein gut Teil für noch später verkaufen, sie blicken deshalb mit großer Zuversicht auf die Lage des Marktes. Aus diesem Grunde hat eine Anfrage aus Südamerika nach einer bedeutenden Menge Holzschliff zur Lieferung über mehrere Jahre hin in Finland kein Interesse gefunden. Zellstoff. Der Markt ist noch still, aber ein festerer Ton beginnt sich bemerkbar zu mach’en. bg. („Mercator") Kartoffelstärke und Kartoffelmehl Marktbericht von A. Siewerts, Berlin SW 19 20. Oktober 1913 Die am 20. Oktober beendete Woche brachte einen völligen Umschwung der Stimmung: Bei lebhaftem Geschäft konnten sich die Preise auf der ganzen Linie wesentlich befestigen. Die Rück wärtsbewegung war -wohl etwas übers Ziel hinausgegangen. Die Fabriken hatten zwar hier und da zur sofortigen Lieferung einige Pöstchen Kartoffeln billig erworben, fanden jedoch keine Abgeber zu diesem Preise für größere Mengen und für später. Allgemeine Zurückhaltung und erhöhte Forderungen für Fabrikatpreise waren die Folge. Einen sichtbaren Anreiz gaben auch die in den östlichen Provinzen aufgetretenen Nachtfröste, durch welche größere Mengen Kartoffeln beschädigt wurden. Berliner Preise für Oktober-Dezember: Kartoffelstärke und Kartoffelmehl, trockene Superior 20,00—20,50 M. ,, ,, Prima 19,25—19,75 ,, „ ,, abfallend Prima . . . 18,75—19,00 ,, Kapillarsirup, prima weiß 44° 24,00—24,50 ,, Stärkesirup, prima halbweiß 22,00—22,50 ,, Kapillarzucker, prima weiß 23,00—23,50 » Dextrin, prima gelb und weiß 25,75—26,25 ,, Die Preise gelten für die 100 kg bei ersten Kosten in Posten von mindestens 10 000 kg. •5 Die zahlenmässige Feststellung des Feinheitsgrades von Papierfaserstoffen ist möglich geworden durch den Sedimentierungsprufer nach Dr. Klemm Rösch u. schmierig messbar! Beschaffenheitsprüfungen sind wichtig beim Einkauf, im Fabrikbetriebe während der Verarbeitung und bei der Stoffbeurteilung aus fertigem Papier. 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