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»le>e verbreitetste unpnrlnisä > Leitung erscheint Wochentags Abends (mitDatnm des nächsten Tages) und lostet mit den sechs wöchentlichen Beiblättern: Sächsischer Erzähler, L. Meine Botschaft, 5. Gerichts-Zeitung, 4. Sächsisches Allerlei, b. Jllustrirtes ttnter- halt«,»gsblatt, 6. Lnstiges Bilvervnch s„r Cheuniib : ' . monatlich 4t) P sein,,ge; bei d-» Posta»ftalt°,,: . monatlich b0 Pfennige. ,898. Postliste: Nr. 2808/ . rclkgramm -Adreäc: Sieic-ralauzNgcr. 8«u»>>.e»Ilclle Nt. is«. Verlag und ächsischer Rotation- emnitz und Umgegend. Landes-Anzeiger). Gegründet 1»7S als „Anzeiger" re. maschinen-Druck von Alexander Wied« in Chemnitz, Theaterstraß« Nr. 8. Geschäftliche Anzeiger-Inserate finden sür billigsten Preis zugleich Verbreitung durch di, täglich erscheinende Chemnitzer Eiseubahn-Zettlmg. Politische Rundschau. Chemnitz, de» 19. Juli 1896. Deutsches Reich. — Die Meldung eines Würzburger Blattes von angeblichen Differenzen zwischen dem Kaiser und dem Prinzregenten Luitpold von Bayern, die in einem Schriftwechsel über die verfassungs mäßigen Rechte des bayerischen Landesherr» hinsichtlich der Armee zu Tage getreten sei» sollten, entbehren jeder Begründung. Es liegt jener Meldung ü wr sauet kein thatsächlicher Vorgang zu Grunde. Die Nach richt der „Neuen Bayrischen Landeszeitnng" ist in allen Theilen erfunden. Ein Telegramm des Kaisers mit dem von diesem Blatte behaupteten Inhalt ist selbstverständlich beim Prinz-Regenten »ie eingclaufen. Die Memminger'sche Nachricht soll offenbar zu nichts weiter diene», als Bayern in der noch unentschiedenen Frage des Obersten Mililär- gerichtshoses gegen Preußen wieder einmal aufznhetzen. Der brutale Versuch dürfte als völlig nilßlnngcn zu bezeichnen sein. Die Ver handlungen in der bezeichnet-» Angelegenheit selbst dürften zu beider seitiger Zufriedenheit in nicht zu ferner Zeit zu Ende geführt werden — Eine kirchliche Konferenz macht auf eineil Artikel im Wiener klerikalen „Vaterland" aufmerksam, in dem für die Kaisertage in Jerusalem eine ultramontane Demonstration angeregt wird. Ein Komiteemilglied der für die Zeit der Anwesenheit des Kaiserpaares in Jerns.iiem von Tirolern geplanten katholischen Pilger fahrt erklärt nämlich in dem genannten Blatte ». A.: „Als Katholiken können wir es nur beklagen, daß ans altehrwiirdigem, unserer heiligen Kirche entrissenen, seither vom Sultan an das Königshaus Preußen verschenktem Boden inmitten der Ruinen einiger unserer verehrtesten Kirchen, Klöster und Hospize nun eine protestantische Kathedrale sich erhebt; aber zu diesen» Schmerze gesellt sich die Hoffnung, daß die geheimnißvollen Kräfte der so nahen geheiligten Stätten mitwirke» werden, um die Protestanten den immer offenen Armen unserer mütterlichen Kirche wieder zuzuführcn." Die Ausführungen gipfeln in dem Vorschlag, am Tage der Einweihung der evangelischen Erlöserkirche durch den deutschen.Kaiser in Jerusalem bejond.rs eifrig das Gebet um „Wiedervereinigung aller abgelrenntcn Glieder der römischen Kirche" zu verrichten, in dein bekanntlich die evangelische Kirche als „das Werk des lösen Feindes", alle nicht der römischen Kirche Angehörenden aber als „Schaaren Satans" und der Hölle verfallen erklärt werden. Es wird weiter vvrgcschlagen', im Gegen satz zum deutschen Kaiserthum die österreichische Kaiserhymne und im Gegensatz zu der protestantischen Feier das Herz-Jesu-Bundeslied auf dein Vorplatz des heiligen Grabesdomes (welcher der einzu weihenden Protestantischen Kirche unmittelbar bsnachbart ist) anzn- stimmen, und der Erwartung Ansdruck verliehen, daß eine „so glänzende Gelegenheit" zu einer österrcich-katholischei, Demonstration gegen die deutsch-protestantische Feier gewiß auf die Tiroler „nur anziehend" wirten könne und „das Interesse für die Wallfahrt und die Zahl der Pilger noch mehren würde". Man darf wohl an- nehmcn, daß einflußreiche Vertreter der katholischen Kirche solchen Herausforderungen des Kaisers und der evangcliichen Fürstlichkeiten noch rechtzeitig Vorbeugen, damit nicht in einem feierliche» Augen blicke an geheiligter christlicher Stätte den Andersgläubigen das beschäniende Schauspiel konfessioneller Zerrissenheit und Unduldsamkeit geboten wird. — Generalfeldmarschall Graf Blume »thal, welcher seit Ende Mai auf seinem Landsitz Quellcndorf bei Köthen weilt, lebt dort in größter Zurückgezogenheit. Er nimmt nur selten Besuch an und macht seinerseits keinerlei Visiten; der Verkehr spielt sich nur im engsten Familienkreise ab. Trotz seines hohen Alters beschäftigt sich der Marschall viel mit schriftlichen Arbeiten und fremdländischer kricgsgeschichtliher Lektüre. Seine Gesundheit ist recht zufrieden stellend. Voraussichtlich wird Graf Blnmcnthal im Herbst ein deutsches Seebad besuchen. — Tic „North China Taily Ncivs" vom 1. Juni schreiben über den Besuch des P rinze n Heinrich am chinesischen Hofe unter Anderem: „Herr Baron Heyking verdient den besten Dank nicht nur von seinen» Kaiser und allen seinen Landsleuten, sondern auch von allen Europäern in China und allen Fremd»,ächten, die in Peking Repräsentanten unterhcilten, denn er hat gegen die Arro ganz und das Vornrthcil Chinas einen festen Standpunkt ein genommen und dnrchgesetzt, daß Prinz Heinrich von der Kaiserin- Wiltwe und dem Kaiser in» Sommcrpalaste empfangen wnrde. Wir haben uns verschiedentlich erniedrigt gefühlt, daß die Gesandten der Großmächte in Peking von dc» hohen Würdenträgern in der Haupt stadt so derbe Verweise erhalten habe». Der Herzog von Edinburg zog cs vor, in vgnitv nach Peking zu gehe»», weil der britische Ge sandte sich fürchtete, die Forderung zu stelle», daß mal» de» Prinzen i» einer ihm gebühr »»den Weise am Hofe empfange. De» Groß- hcrzog Alexis, ein Onkel des gegenwärtigen Zaren, und sogar de» gegenwärtigen Zaren von Rußland w»es ma», als er noch 6 rvß- fürst war, ab, sie ihrem hohen Stande gemäß in Peking zu empfange»; der Herzog vv» Genua halte auch keinen besseren Erfolg aufznwcisen. Die Japaner legten die erste Bresche, die dann von de» Dcutscheii völlig durchbrochen wurde. Der Besuch des Prinzen Heinrich in . d, .O^wird eine bleibende Ehre für. Baron v. Heyking nud seinen kaiserltchcn Herr», sein. .... Der Empfang des Prinzen Heinrich muß in den Paläste», eine Flulh von Licht zurückgelassc» haben;' nnd so weit als nur im Namen aller Ausländer in China sprechen können, bringen »vir dem Herrn Barv» v. Heyking für seine» Erfolg unsere herzlichsten Glückwünsche enigcgen.« — Es dürste wenig bekannt sein, daß ein Vergleich der Schiffs- Olt illerie der neuesten im Bau begriffenen d e utschen Linien schiffe mit derjenigen der modernsten englischen Panzerschisfe zu Uiigunste» der letzteren ausfällt. Die deutschen Linien schiffe von» Typ „Kaiser Friedrich 111.". welche ein Deplacement von II,'061 Tonnen habe», könne» mit ihren Geschützen in einem Zeit-i ramn von 5 Minuten in der Kielrichtung, also nach vorn oder nach achtern, 14,648 Kilogramm Geschosse verfeuern, während die »veil größeren englischen Panzerschiffe des „Majestic"-Typs von 14,900 Tonnen in demselben Zeitraum nur 6304 Kilogramm verfeuern können. In der Breitseite können die deutschen Schiffe 20,248 Kilo gramm, die englischen nur 15,965 Kilogramm in 5 Minuten ver feuern. Die eigenartige Geschützaufstellung sichert den deutsche» Schiffe» ein starkes, gleichmäßiges Nuudfcuer »ach allen Richtungen hin. Am auffallendsten ist die Ueberlegenheit der deutschen Artillerie beim Feuern in der Kielrichtnng, also jener Gefechtsstellung, die erst durch die moderne Seekriezführung geschaffen worden ist. Ausland. Oesierreich»Nnstarn. Am Sonntag fand in Laibach eine Versamiiilung der krainischen Advvkatenkanimer statt, i» der gegen den Beschluß des Grazer Oberlandesgerichts, wonach die deutsche Sprache als ausschließliche Verhandlungssprache erklärt wird, Verwahrung eingelegt wurde. Von der Negierung werde eine die Gleichberechtigung der slovenischen Sprache beim Oberlandgericht Graz sicherstellende Reinedur verlangt. Daran schloß sich eine Bersainnilung der slovenischen Advokaten, Notare, Advokaturs- und Notariats-Kandidaten ans Kram, Kärnten »nd dem Küstenland. Sie erklärte» in einer Resolution, daß sie ausnahms- und rücksichts los in Wort nnd Schrift bei alle» Behörden, in allen Aiigelegcn- heitcu sich der slovenischen und kroatischen Sprachen bedienen »nd das Recht der slovenischen Sprache bis zmn Aeußersten vertheidigen wollen. Sie verlangen, daß die slovenischen Abgeordneten bezüglich der Errichtung eines Oberlandgerichts in Laibach die »öihigen Schritte unternehmen, ferner beschlossen sie, einen Protest gegen das Grazer Oberlandgcricht den Ministern und dein Monarchen in einer Denkschrift zu überreichen. Grosibritanniett. Die „Morning Post" schreibt: Das Umsichg reisen der Rebellion i» Südchina biete England Gelegenheit, dem chinesischen Kaiser unter gewissen Bedingungen de» Beistand zu gewähren, den er bedürfe. In diesen» Werke sollte England Hand in Hand mit Deutschland gehe». Die Freundschaft Dentschlands könne jedoch »ur gewonnen werden, »venu man ihn» nicht die Erwerbung solcher Territorien außerhalb des britischen Reiches mißgönne, die cs zu besitzen wünsche und legitim erwerben könne. Rttffland. Laut amtlicher Bekanntmachung hat das Militä r- gericht in Andischan gegen die am Aufstande in Ferghana Beteiligten folgendes Urlheil gefällt: Von den 48 Angeklagten ans der Zahl der Bewohner Andischaus wird ein Minderjähriger zu Gefängnißhaft verurthcilt. Bei 45 der Angeklagten ist wegen be »vaffneten Ueberfalles auf russische Truppen ans Tod durch de» Strang erkannt worden. Bei 32 der Bernrtheiltkn wird die Ui» wandlnng der Todesstrafe ln 20jährige Strafarbeit iiachgesucht werde». Zwei Angeklagte wurden fr. »gesprochen. Auf das ent sprechende Gesuch hat der Kaiser die zum Tode Verurthei'ltei» z„ Strafarbeit begnadigt. Türkei. Die türkische» Behörden an der türkisch-russisch.» Grenze haben den Befehl erhalten, den Eintritt der aus den» Kaukasus heimkehrenden Armenier zu gestatten. Dieser Befehl bezieht sich jedoch zunächst blos auf ungefähr tausend Armenier, welche ans Baku und der Provinz Eriwan kamen. Selbst hierzu konnte die Erlaubniß nur durch Vorstellungen eines Mitgliedes des armenischen Patriarchales beim Sultan erreicht werden, welches dein Sultan in eindringlichster Weise die traurige Lage der rückkehrenden Armenier auseinandersetzte »nd betonte, daß dieselben, wenn ihnen der Eintritt in die Türkei nicht gestattet wird, auf der einen Seite vom türkische», auf der anderen vom russische» Grenzmiluär aufge- rieben werden würden. Im Allgemeinen jedoch dauert die Opposition der Pforte gegen die vom russischen Botschafter Sinowicw immer wieder geforderte Repalriirung der »ach dem Kaukasus geflüchteten Armenier an. -cbwurgericht. In der Umgebung des Justizpalastes waren Sicher» ' ^ eiWLaßregeln getroffen und 400 Pariser Polizeibeamte waren zur »terstühung der Polizei an» Orte eingetrosfen. General Billot, Schwurgericht, hei Unter' Gvnse und mehrere andere Offiziere in Uniform, General Pellie » Zivil, ebenso Zola nnd Ncinach trafen nacheinander ein^ Am, der verhaftete Drcyfusfreund Oberst Picquart wurde nach Versailles gebracht. Die Verhandlung wurde um 12 Uhr 10 Min. eröffnet. FS Den Vorsitz führte der erste Präsident des ApellgerichtshofeS, Perivier. Die Slaatsanwaltschast vertritt der GeneralstaatSanwalt Bertrand. Bei Beginn der Verhandlung stellte vor der Konstituft- »ng der Jury der Vertheidigcr Labori Anträge dahin, der Gerichts hof möge den von Mitgliedern des Kriegsgerichtes gestellten Straf« antrag als nicht znlässig zurückwcisen. Der Gerichtshof lehnte diese» Antrag ab und erkannte den Mitgliedern des Kriegsgerichts dä- Recht zu, als Nebenkläger aufzutreten. Labori erklärte nun, er werde bei dein Kassationshose Berufung einlegen gegen den Beschluß, welcher seine Anträge ablehnt. Labori forderte da»», die Berufung solle ausschiebende Kraft haben. Der Generalstaatsantvalt wider->- spricht dieser Forderung. Die Anwälte der Nebenkläger warfen Zola vor, daß er vor der Verhandlung flieh«. Der Gerichtshof Ver« kündete nach kurzer Berathung, die Berufung habe keine ausschiebende Wirkung. Labori erklärte, er werde der Verhandlung nicht bei wohnen; Zola »nd Perreux erklärten dasselbe und verließen mit ihren Anwälten den Saal. Die Verhandlung wurde sodan» ohne Zuziehung von Geschworenen fortgesetzt. Ployer, der Vorsteher der Advokatenschast, sprach Namens der Mitglieder des Kriegsgerichts. Nach kurzen Ausführungen des Vertreters der Zivilpartei begann rer Staatsanwalt sein Plaidvyer, i» welchem er strenge Anwendung des Gesetzes fordert gegenüber Denjenigen, welche das Heer V«^ leidigtcn und schmähten. Hierauf zog sich der GerichlShos zurück nnd verkündete »ach einer Viertelstunde das Urlheil. Danach werden Zola und Perreux in oonbmnnoicrm Jeder zu einem I hr Gejäng- niß und zusammen 3000 Franks Geldstrafe verurlheilt; ferner wurden ihnen ein Schadenersatz an die Zivilpartci und die Prozcßkosten anserlcgt. Die Verhandlung wurde ohne Zwischenfall geschlossen. ' " Außerhalb des Gerichtssaales herrschte großer Lärm; »nehrere Personen wnrde» verhaftet. Als die Ossiziere das GerichtsgebcMe verließen, wurde „Es lebe die Armeei" gcrusen. Der Wagen gvla's war bei der Abfahrt von Gendarmen »»»geben. Die Meng« stieß Schmährufe ans. Ein ernster Zwischenfall ereignet sich nicht. , Zola verurlheilt. Vor dem Schwurgerichte zu Versailles wurde gestern wieder der endlose Prozeß gegen Emile Zola wegen seines offenen Briefes „Ich klage an" verhandelt. Bekanntlich wurde das Urlheil, das vom Schwurgerichle in Paris gefällt wurde, vom obersten Gerichtshöfe angeblich wegen eines Formschlers ausgehoben; Zola wnrde damals zu einen» Jahr Gefängnis; und 3000 Franks Geldbuße und der veranlwortliche Redakteur der „Aurora", die den offene» Brief Zolas veröffentlicht Halle, zu vier Monate» Gefängnis; und ebenfalls 3000 Franks Geldbuße vernrtheilt. Uiber die nach der Aufhebung dieses Urtheils neuerlich erfolgte Anklage hatte sich Zola nnd der Redakteur Perreux vor dem Schwurgerichte zu Versailles zu verant- »vvrien. Die Angellagten konnten aber wieder, so wie bei der ersten Verhandlung, nicht de» Schein eines Beweises sür die heftigen An griffe des Pamphleis erbringen nnd glaubten, sich durch juristische Spitzsindigkeiien rette» zu können. Die Komödie bei der gestrigen Verhandlung war schon laiige abgekartet, man konnte schon vor Wochen in den Blättern des Treyfns-Syndikats lese», daß Zeta i» theatralischer Pose den Gerichtssanl vor dem Verhuidlnngsschlnß verlassen werde; und so ist cs auch geschehen. Das ist ciner seiner schwindelhaftc» Coups, cer es wieder bestätigt, daß Zola kein Wahrhcitsapostcl ist, als der er sich aasgicbt und als der er vv» einer gewissen Presse nnsgcschriccn. wird. Aber alle diese Mittel baden nicht gezogen nnd Zola wnrde zur Genngthnnug für alle Wahrheits- nnd Gcrechtigkeitslnbcn-cn doch »nieder vcrilrtheit.. er erhielt 1 Jahr Gcfängniß und 3000 Franks Geldstrafe zndiklirt. Uebec die Verhandlung liegt folgender Bericht vor: Versailles, 18. Juli Der Prozeß gegen Zola wegen Be leidigung des erste», Kriegsgcrichls begann heute vor den» hiesige» Amschau im Sande. — Leipzig. Auf der Chaussee zwischen Zwenkau und Prödel, in der Nähe des Haardlschlößchens, ist am Montag Vormittag ei» junger Mann — Radfahrer — tvdt aufgefuiide» worbe». Derselbe ist verinnthlich au Herzschlag verstorben- A» dem Rad befindet sich die Namensbezeichnniig „Emil Hönig, Sebastian-Bachstraße 30".— Am Sonntag ist in der Pleiße am Wehre bei Dölitz der Leichnam eines ca. 20 Jahre alten Mannes, der etwa 14 Tage im Wasser gelegen haben kann, angcschwommen. Die Kleidung besteht aus weißem Hemd, schwarzer Hose, weißer Schürze, Stiefeletten. — Zittau. Der ?. Bundestag des Sächsischen Rad- sahrer-Bundes »ahm am Sonnabend mit einer Sitzung des er weiterten Bundesvorstandes in den Räumen des Restaurants Augustin seinen Anfang. Nachmittag 5 Uhr brachte sodann ein Sonderznq die Fahrgäste nach dem idyllisch gelegenen Gebirgsdorfe Oybin. Durch s den wildromantischen Hans?,rund erfolgte der Ausstieg zu den Ruine» des Berges Oybin. Dort nahm inan zunächst eine Besichtigung des historische» Museums vor. D,»ranf vereinigten sich die Bundesradler zu einem Begrüßnngskoniiners icn Bergrestanrant. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde von Mitgliedern eines Ziltaner Gesangvereins der sog. Mönchszng ansgeführt. Von» Gipfel des Berges, über ge wundene Fclspsade langsam herabschrcitcnd, naht der Zug^ der singenden Mönche. Feierlich erklingt das „0 sanetiasiinrr" durch die »veiteii Hallen des alte» Krenzgangs, durch den derselbe bei flackerndem Fackelscheine nach der Klo,e»kirche sich beivegt. Zugleich flammen die weitläufigen Ruinen im Roth- und Grünlich» bengalischer Feuer auf, ein Anblick, den keiner der Aiiwesenden vergessen wird. Nur zu bald mahnte die Zeit zur Rückfahrt. Bei Fackelbeleuchtung erfolgte der Abstieg der fröhlichen Radlerschar. Noch cin Schlnßirunk im Bahn- Hose-Restanrant, noch ein leuchtender Flammcngrnß znm Abschied von der Höhe des Oybins herab »nd der Zug führte die Thciliichmer des gewiß Allen in Erinnerung bleibenden Bergfestes zurück in die gastlichen Quartiere. — Am Sonntag begannen Vormittags 10 Uhr in den Sälen des Hotels „Soncie" die Verhandlungen der Bundes- hanplversamnilung. 'Nach einer herzlichen Begrüßung der Erschienene» durch den Bnndes-Vorsitzcnden Herrn Horst Wolfs-Leipzig crslaltcw der Vorsitzende Bericht über die Thätigkcit des Bandes während de- lctzlcn Jahres, wobei er hervorhvb, daß die die nach allen Seiten hin vvrgcnvmmcne» Reformen sicher «ine gesunde Weilcreiilniickclniig des Bundes gewährleiste» dürsten, der gegenwärtig 1800 Mitglieder zählt. In längeren Ansflihrungcn gab Herr Robert Weniger» Leipzig ein Bild über die Arbcitsthätigkci't des Sportausschusses. Die Änsgabc» des Sportansschnsses für Ehrenpreise, Urkunde», sonstige Auszeichnungen und allgemeine Aufwendungen betrugen etwa 2100 Marl. Tnranf wurden die auf dem Bezirls-Vertrcterlage i» Döbeln festgesetzten Bnndcssatznngen genehmigt. Bei de» sodann vvr- gcnvnimencn Wahle» wnrde» gewählt: die Herren Horst Wolsf- Leipzig als 1- Vorsitzender, Tüuimler-Leipzig als 2. Vorsitzender, Robert Wcnigcr-Leipzig als Vorsitzender des Sportansschnsses nnd Tvurccifahrwcilt, Max Arendt-Werdau als Kunstfahrwart und Fricdr. Pfvst-Leipzig als Bundeszahlmcister. Z» Kassenprüfern »vnrdcn die Herren Buchdruckcreibesitzer Gerhardt, Verlagsbuchhändler Arlhur Serbe und Kaufmann E. Kuh nt, sämmUich aiis Leipzig, gewählt. Von den als Vorort sür den nächsten Bundeslag in Frage koinnienden Städte»: Dresden, Werdau und Markiieukirchcn fiel die Wahl auf die letztere. Der Antrag des Radfahrer Vereins „Wan»