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Der Hof von .... wird, wie wir nicht zweifeln, das Urtheil theilen, welches der Kaiser über die Politik Sr. Mas. des Königs von Sardinien hegt, im Augenblick, wo dieser Souverän ohne erkennbaren Grund, ohne legitimen Anlaß, selbst ohne den An schein der geringsten Verletzung seiner direkten Landesintereffen, an England ein Armeecorps von 15,000 Mann zur Verfügung stellt, um die Krim anzugreifen. Indem die sardinische Regie rung diesen Entschluß faßte, scheint sie den öffentlichen Blättern die Sorge überlassen zu haben, uns von einem Angriff in Kennt- niß zu setzen, den sie durch eine Kriegserklärung zu rechtfertigen nicht versucht hat. Wir begreifen das Motiv dieses Schweigens. Der Hof von Turin, fügen wir hinzu, würde Mühe gehabt haben, seine Politik mit dem Nationalgefühl seines Landes auszugleichen; er »pürde eine gleiche Schwierigkeit gefunden haben, sein gegenwärtiges Benehmen mit den alten Erinnerun gen des Hauses Savoyen in Einklang zu setzen. Indem er die Annalen seiner Geschichte zurathe zog, würde er das Bei spiel einer russischen Armee, welche die Alpen überstieg, anführen können; aber das geschah in Wahrheit, um Piemont zu ver- theidigen, und nicht um es anzugreifen. In den Berathungen der Cabinete Europas zur Zeit der Regierung des Kaisers Alexander, glorreichen Andenkens, ist es wieder Rußland, welches seinen treuen Schutz der Unabhängigkeit Sardiniens gewährt hat, zur Zeit der Wiederherstellung des Hauses Savoyen auf den Thron seiner Vorfahren. Soll man endlich daran erinnern, daß um dieselbe Zeit die Vereinigung Genuas mit dem König reich Sardinien erfolgte, weil das kaiserliche Cabinet die Noth wendigkeit anerkannte, zugleich die Handelswohlfahrt und die Macht des Landes zu sichern, zu dessen Befreiung von fremder Herrschaft die russischen Waffen beigetragen hatten? Jetzt nun richtet der Hof von Turin, indem er die Lehren der vergange nen Zeit der Vergessenheit überläßt, gegen uns, aus demselben Hafen von Genua ein feindliches Unternehmen, zu dem Ruß land sich bewußt ist, keinen Anlaß gegeben zu haben. Die also von der sardinischen Regierung ohne, formelle Kriegserklärung, wie wir es constatirt haben, eingenommene Stellung würde uns selbst über den Namen in Zweifel lassen, welcher den Hilfstruppen zu geben wäre, die bestimmt find, unsere Grenzen unter den Fahnen eines Landes anzugreifen, mit welchem wir bis setzt ununterbrochen im Frieden gelebt haben. Wenn je doch der Hof von Turin die Grundsätze und Gebräuche, welche durch das Völkerrecht wie durch die unmittelbare Regel der internationalen Verbindungen der Staaten geheiligt find, auS dem Auge verliert, so hält doch der Kaiser seinerseits an ihrer Beachtung fest. In 'dieser Absicht glaubte Se. kaiserl. Mas. den Frieden als rechtskräftig und tatsächlich gebrochen erklären zu müssen durch die Handlung flagranter Feindseligkeit, deren Unrecht der sardinischen Regierung zur Last fällt. Wir werden es ihr überlassen, die Verantwortlichkeit vor der öffentliche« Meinung ihres Landes, vor dem unparteiischen Urtheil von ganz Europa zu tragen. ES wird außerdem den befreundete« Mächten zukommen, das Benehmen des sardinischen HofeS zy würdigen, da dieser es für zeitgemäß und loyal erachtet hat, seine Waffen gegen uns zu richten, selbst in dem Augenblick, wo das kaiserlich russische Cabinet zu Wien auf eine Berathung einging, welche bestimmt war, die Aussicht auf Wiederherstel lung des. Friedens zu eröffnen. Die auf die Vollendung diese- Friedenswerkes gerichteten Wünsche mußten als solche erscheinen, die vollkommen von dem Turiner Cabinet verkannt worden wären. In der That, während die Regierungen des mittler« Europa ihre rechtmäßige Autorität weise benutzten, um die eine der kriegführenden Mächte zu verhindern, ihre Truppen ine Schoose von Staaten zu rekrutiren, welche daraus halten, ihre Neutralität und ihre vollkommene Unabhängigkeit zu bewahren, willigt die sardinische Regierung, weniger geizig mit dem Blute Italiens, ein, für eine den politischen und religiösen Interesse« ihrer Nation fremde Sache es zu vergießen. Denn aus Ueber- zeugung wird man nicht behaupten wollen, daß das Hau- Savoyen, indem es sein Banner an der Seite des Halbmonde- entfaltet, es für eine Ehrensache hält, der Christenheit zu dienen. Ebenso wenig wird man vorgeben, daß es ihm am Herzm ge legen hätte, den Schwachen gegen den Starken zu vertheidigen, als es seine Waffen mit denen von Frankreich und England vereinigte. Es ist diese letztere Macht, wenn unsere Berichte genau sind, welche die sardinischen Truppen unter ihren Befehl nimmt, wir wollen nicht sagen, in ihren Sold, denn wir werde« fem davon bleiben, das Nationalgefühl eines Landes z« ver-