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Gotteshause Tuttendorfs geleitet, das theilweise mit Theilnehmern benachbarter Orte bereits angefüllt war. Nach dem, im hohen Grade ergreifenden, vom Herrn Pastor Ulbricht zu Tuttendorf vollzogenen Acte der Einsegnung, zu dessen höherer Weihe durch die, von einem edlen Bewohner Tuttendorfs bewirkte Ausschmückung des Altars und durch die, vom Knappengesang- vereine zu Halsbrücke vorgetragenen geistlichen -Lieder unver kennbar beigetragen wurde, übergab der durch seine Gegenwart das Fest erhöhende Herr Amtshauptmann v. Oppen nach einer würdigen Ansprache dem Jubelpaar ein von Sr. Majestät dem König huldreichst gewährtes Geschenk, worauf dem würdigen Paart auch der Vorstand der heimathlichen Gemeinde durch herzliche Glückwünsche und Ueberreichung eines Geschenkes in Geld die liebevolle Zuneigung der Gemeinde zu erkennen gab. Bor den Pforten des Gotteshauses ordnete sich die Menge aufs Neue zu einem Festzuge, der sich nun nach dem Glöckner'schen Gasthause hinbewegte, allwo dem durch so viele Liebesbeweise hochbeglückten und gerührten Paare zur Erquickung noch Speise und Trank gereicht wurde. Welch' tiefen, religiösen und mo ralischen Eindruck eine so seltene kirchliche Feier macht, wird der nur beurtheilen können, welcher hörte, wie aus tiefster Brust die Strophen des Liedes „Wer nur den lieben Gott läßt walten" ertönten und wer die Thränen der Rührung in so manchem Auge verstohlen perlen sah. Würzburg, 27. Febr. Dem Vernehmen nach sind gestern Mittag in der Nähe von Schonungen zwei Eisenbahnzüze aus einander gestoßen, und sollen in Folge davon viele Personen mehr oder minder beschädigt, so unter andern dem Postcon- ducteur Langmantel von hier beide Beine abgequetscht wor den sein. Wien, 27. Febr. Ihre k. k.- Hoheiten Lie Erzherzoge Ferdinand Max und Karl Ludwig sind, Ersterer von Triest, Letzterer von Lemberg, aus Anlaß der bevorstehenden Entbin dung Ihrer Majestät der Kaiserin hier angekommen. Die Be strebungen unsrer Aristokratie und der Haute-Finance, den Tag dieses zu erwartenden srohen Ereignisses zu einem Freudentage für die Armen zu machen, geben sich aus vielfältige Weise kund. Reiche Geldspenden find dem Ministerium zu diesem Zwecke bisher bereits übergeben worden, und heute hat Ler Großhänd ler Alois Schwarzer der Polizeidirection auch 1260 Flaschen guten Wein zur Vertheilung an die Armen für jenen festlichen Tag zur Verfügung gestellt. (Dr. I.) Vom Lemansee, 23. Febr. Seit mehren Tagen sind wir hier mit einem Schneefall heimgesucht, wie es seit 1834 nicht der Fall war; allein er hält, im Thale wenigstens, nicht an, besonders da wir nach scharfer Kälte oft friihlingswarme Lust haben, die uns schnell die weiße Decke wieder schmilzt. Dieser Witterungswechsel verursacht an manchen Orten Fieber, und namentlich der Typhus zeigt sich in manchen Theilen von Genf. Aus Savoyen, Italien, dem südlichen Frankreich, von überall her dieselben Klagen. Die plötzlichen und raschen Schnee schmelzungen schwellen noch unsere Bergwasser, und wir wer den, wenn sich warme Tage einstellen, sehr wahrscheinlich, na mentlich aus Savoyen, bald Ueberschwemmungen zu beklagen haben, welche die dort herrschende Noth noch sehr erhöhen dürf ten. — Das industriereiche Genf fühlt die kriegerische Epoche schwer; überall Klagen über Stocken der Industrie, Unsicherheit in den Geschäften; wenn man die großen Summen bedenkt, welche aus Rußland und der Türkei in unsere Stadt fließen, wird man dies wohl erklärlich finden. Man wünscht deshalb allgemein eine baldige Lösung der Kriegsfrage, ohne jedoch Hoffnungen auf Realisirung dieses Wunsches zu hegen. In dessen dehnt sich unsere Stadt in ungeheuerm Maßstabe nach allen Seiten aus, und die Bauspeculation scheint ihren höchsten Gipfel erreicht zu haben, wenngleich die Escomptirung auf der Bank nicht rasch genug bewerkstelligt werden kann. — Das in unserer Nähe (Gex, etwa drei Stunden von hier) aufgeschlagene Werbebureau macht glänzende Geschäfte; allein es ist nicht die Ruhmsucht, nicht das Verlangen, gegen Rußland zu kämpfen, sondern einzig das Verlangen nach — Geld, das unsere Al pensöhne lockt. (D. A. Z.), Aus Pisa vom 19. Februar schreibt man der Allgemeinen Zeitung: „Die Wassersnoth ist entsetzlich. Seit drei Tagen ist die Eisenbahn sowohl auf der Strecke von hier nach Livorno wie nach Florenz unterbrochen. Sie steht nicht etwa blos unter Wasser, sondern an verschiedenen Stellen sind die Erddämme eingestürzt und die Schienen weggerissen, und man weiß noch nicht, wann es möglich sein wird, die Verbindung wiederherzu stellen. Zwischen hier und Livorno, wo die Bahn meist durch flaches, sumpfiges Uferland führt, fährt man im Nachen; auf dieser Strecke wird bei der Natur des BodenS der Schaden ge ring sein; um so größer jedoch ist er in der äußerst fruchtbaren Niederung zwischen hier und Pontedera, Lie zu dem reichsten und bestcultivirten Lande im ganzen Staat gehört. In dem kanalreichen Livorno ist überall das Wasser ausgetreten, und Tausende sind brotlos; zwischen hier und Lucca, wo ein künst licher Kanalbau feit Jahrhunderten besteht, und weiterhin bis Pietrasanta ist die Noth entsetzlich. Mit jeder Stunde kommen uns Hiobsposten zu, und es ist kaum abzusehen, daß es bald besser werden wird; denn der Regen hält an, und ein heftiger Westwind bläst, der dazu das Wasser staut. Am 14. Februar war es zum höchsten Punkte gelangt; dann sank es; jetzt ist wieder im Steigen. Es ist ein doppelter Jammer in dieser brotlosen Zeit." Madrid, 22. Februar. Zu Valladolid soll eine neue karlistische Verschwörung entdeckt worden sein. Ein Oberst, zwei Hauptleute, ein Sergeant vom Regiment Espana und ein Civilist sind verhaftet worden. Die Gefangenen, besonders der Oberst Villoldo, sind scharf überwacht. Man hat auch eine Anzahl Flinten aufgefuuden, > die für den Moment des Aus bruchs in Bereitschaft gehalten wurden. Der Plan der Ver schwörer bestand darin, eine Erhebung zu bewerkstelligen und sich dann mit einer Jnsurgentenbande zu vereinigen, die sich gleichzeitig zu Palensia bilden sollte. Die ganze Jnsurgenten- macht sollte dann nach der Sierra de Burgos marschiren, um die Truppen des Generalcapitäns am Eindringen in Navarra zu verhindern. Im übrigen Spanien ist Alles ruhig. London, 26. Febr. Dem von der „Preß" erwähnten Gerücht, daß dem speciellen Bevollmächtigten Englands eine telegraphische Depesche nachgeschickt wurde, um ihn schleunigst zurückzurufen, hat doch etwas Wahres zu Grunde gelegen. Lord I. Russel erhielt eine dringende Depesche, die ihn von den N der Ui und f» liche 8 erklärt Staati seine s minist« gesamt Ruffel die Co senheit scheint sollen Kopf, eigentl mit de neten glänzei Herrsck, verlästl tische t männe kaum an Gl an Gr Das § jetzige Falle I Lancas erwäht amts t Stanlc ernann im St girt, li soll Hr noch s Hrn. 4 die Lm des P nach S Layard wicht l sein, ei keit ge Unterst easterkc Ob die sich en' wird i heute i zum Z zu beei L>