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:em zu nach' / isdors m So»«: Ecke vn: cten, ich« egen ewt c Peini: schwarze, sinder ge- re Beloch: es wietn Kebsen. >ite Etage Näheres erfahre». s aus cha lieinsbnz Jnhai« Gasthof, Gans«-! u Hahn !t iplatz. )r. Freiberger Anzeiger . und Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljabrlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittag» 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 31. Mittwoch, den Februar 1855. Aus der Krim. Der officielle Korrespondent des französischen Marinemini- steriums im schwarzen Meer liefert im Moniteur über Eupa- toria und die seit der Landung stattgehabten Ereignisse interes sante Notizen, denen wir Folgendes entnehmen: „Eupatoria ist die Haupstadt eines der vier Bezirke des Gouvernements Krim oder Taurien. Er ist von Landwirthen und Hirten be wohnt, besitzt ungeheure Rinder- und Schafheerden, und hat gute Äecker, von denen nur ein Theil bebaut ist. Die Bevöl kerung der Stadt, in gewöhnlichen Zeiten 9000 Seelen, beträgt jetzt 35,000, da eine Menge von Landbewohnern sich dort unter dem Schutze der verbündeten Mächte eine Zuflucht gesucht hat, nachdem ihre Besitzungen von den Russen verheert worden. Diese Bevölkerung, fast nur aus karaibischen Juden und Ta taren bestehend, lebt vom Handel und vom Ackerbau, wovon ein wichtiger Zweig, nämlich jener mit Lammfellen, gewöhnlich astrachaner Lammfelle genannt, in ganz Europa geschätzt ist. Das Land, welches diesen Bezirk umfaßt, ist flach, nur bei Simferopol trifft man Terrainschwierigkeiten an. Jenseit dieser Stadt und jenseit Baktschisarai gelangt man in die große Berg kette, welche den Süden der Krim bildet. Eupatoria hat heut zutage eine hohe strategische' Bedeutung für die verbündete Armee. Von diesem, nunmehr stark befestigten Platze aus kann man gegen den Rücken der feindlichen Armee manövriren und über ihre drei großen Centren herfallen: Simferopol 60 Kilo meter (15 Stunden) entfernt, Baktschisarai 68 Kilometer (17 Stunden) und Perekop 104 Kilometer (26 Stunden) entfernt. Diese drei Punkte enthalten alle Vorräthe und Reserven der russischen Truppen. Obgleich seit kurzem mit sehr wichtigen Vertheidigungs werken versehen, sind sie nichtsdestoweniger ein nehmbar und können ernstlich beunruhigt werden. Seit langer Zeit haben die Russen vor der Stadt eine Cavaleriedivifion, die sie unlängst verstärkten und die aus zwei Regimentern Drago ner, vier Regimentern Ulanen, einem Kosakencorps von 1000 bis 1200 Mann und 32 Feldgeschützen besteht. Diese Division steht unter dem Befehl des Generals Hizba, der sein Haupt quartier zu Oraz, 10 Kilometer (2'/- Stunden) von Eupatoria, aufgeschlagen hat. Sie richtete gegen die schwache Garnison des Platzes mehre Angriffe, die indessen jedesmal zurückgewie sen wurden. Sie hat auf einer Strecke von nahe an 50 Kilo meter (12'/, Stunden) im Umkreise der Stadt die Saatfelder zerstört, die Bäume weggerissen, die Dörfer eingeäschert und alle Wohnungen verheert. Die ganze Gegend wurde der Plün derung und der Verwüstung preisgegeben. Da die allgemeine Aufmerksamkeit auf Sebastopol gerichtet ist, so wird man viel leicht nicht ohne Interesse die Thatsachen vernehmen, die sich seit der Landung zu Eupatoria zugetragen haben, und die trotz deS beschränkten Kriegsschauplatzes unsern Waffen zur größten Ehre gereichen. Am 16. Sept. v. I. erschien der Commandant Os mond vor der Stadt und nahm mit zwei Compagnien des 39. Linienregimcnts im Namen der französischen Regierung Besitz von ihr. Er setzte tatarische Behörden ein an die Stelle der geflohe nen russischen. Dann kehrte er mit den beiden Compagnie» ins Hauptquartier zurück. Am 19. Sept, ging er mit zwei Compagnien des Marineinfanterieregiments nach Eupatoria zurück, um diese Stadt definitiv zu besetzen, und wurde zum Obercommandantcn ernannt. An den folgenden Tagen sicherte man die Stadt vor irgend welcher Ueberrumpelung, indem man eine ununterbrochene Enceinte aufführle, die Ausgänge versperrte und Wachen an den offengelassenen Thoren aufstellte. Unge heure Getreidemagazine, die man im Platze aufgefunden, wur den in Beschlag genommen. Man organifirte eine reitende tata rische Miliz, um den Vedettendienst außerhalb der Stadt zu versehen, und eine Fußmiliz zur Verrichtung des Nachtdienstes im Platze. Am 10. Oct. v. I. begann eine bedeutende Ein wanderung in die Stadt; die vor den Russen fliehenden Tataren kamen, die Garnison um Schutz zu bitten. Das Eintreffen vo» Tataren währte den andern Tag noch fort. 25,000 Mann, über 100,000 Schafe und 20,000 Ochsen kamen in die Stadt. Um 1 Uhr Mittags unternahm ein feindliches Cavalerieregiment eine Recognoscirung; einige gutgezielte Haubitzenschüffe zwangen es zum Rückzug. Am 12. Oct. griffen vier Regimenter Cava- lerie mit vier Feldgeschützen Eupatoria an, wurden indessen von der geringen Garnison energisch zurückgeworfen. Am 13. Oct. sowie an den folgenden Tagen errichtete man Erdbatterien, die mit Geschütze» versehen wurden. Die Bewaffnung des Platzes begann und man gab den Befestigungswerken eine gewisse Aus dehnung. Die Russen schloffen darauf die Stadt ein, stellte» in einer Entfernung von zwei Kilometern (eine halbe Stunde) von der Fronte Posten und Vedetten auf, besetzten die Dörfer in der Umgebung und schlugen ihr Hauptquartier zu Oraz auf, wo es noch jetzt sich befindet. Am 17. Oct. äscherten sie das Dorf Beirac, in der Nähe des Meeres und deS Platzes, ei«,