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überwacht, der, selbst ein ausgezeichneter Artillerieoffizier, dieser Waffengattung seit jeher eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt hat und stets bemüht war, alle Verbesserungen, welche diese Waffe irgendwo erhielt, auch in Oesterreich einzuführcn. Die Gewehrfabriken find ebenfalls vollauf mit der Abfertigung von Gewehren beschäftigt, La bis zum 1. März alle Infanteriere gimente! mit den neuen Gewehren versehen sein müssen. Nach Krakau ist erst am 10. Februar wieder von hier ein Trans port von Munition abgegangen, und schon ist für den 19, Febr. «in neuer Transport bei der Nordbahndirection angesagt. Auch in die Donaufürstenthümer werden fortwährend Sendungen an Munition effectuirt, und es ging erst gestern eind solche nach Bukarest ab." . Wien, 20. Febr. Die heutige „Wiener Zeitung" meldet, Last Se. k. k. apost. Majestät sich mittelst allerhöchsten Hand schreibens vom 16. l. M. allergnädizst bewogen gesunden ha ben, aus dem Anlässe der bevorstehenden Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin für die Armen der Haupt- und Residenz stadt Wien und zwar zur Unterstützung namentlich der arbei tenden Klasse und der in der gegenwärtigen Theuerung beson ders leidenden verschämten Armuth ein allerhöchstes Gnaden geschenk im Betrag von 10,000 Gulden zu bestimmen. > , Aus Turin vom 14. Februar wird der Triester Zeitung geschrieben: „Unter ungeheuerm Andranze der Bevölkerung von Stadt und Land hatte heute die Beerdigung des Herzogs von Genua statt. Unter dem Geläute der zahllosen Glocken der subalpinischen Hauptstadt und unter fortwährendem, von fünf zu fünf Minuten ertönenden Kanonendonner bewegte sich der endlose Zug von Lem Palast Chiablese Lurch Lie Bia Ba- fitica, Bia d'Jtalia, durch Lle Dora grossa, über den Schloß platz, durch Lie Bia di Po nach Ler jenseit des Po gelegenen Kirche Delle Gran madre Li Dio, von wo aus ein Wagenzug Lie sterbliche Hülle hinauf in die Königsgrufl auf Saperga ge leitete. Im Zuge bemerkte man außer Len Abtheilungen des Heers und der Nationalgarde, den Offizieren aller Grade und Waffengattungen und der zahllosen Schaar der Priester, der Mönche, Ler Nonnen, Ler Leidfrauen und der Waisenkinder, sämmiliche Generalität, die Ritter Les hohen Ordens Della Annunziata, Lie Minister, die Großoffiziere des Königreichs, Lie Senatoren und Deputirten, die Municipalität und die Ad jutanten des Königs, des Herzogs, der Herzogin und des Prin zen von Savoyen-Earignan. Dem prachtvollen von acht reich- veschirrten und beflorten Schimmeln gezogenen und von Gold glänzenden Trauerwagen ritt Ler Flügeladjutant des Herzogs voraus. Dem Sarge folgte des Herzogs Schlachtpferd. Häu ser, Fenster, Balcone und öffentliche Plätze, durch welche der Zug ging, waren mit Traueremblemen und schwarzen goldbe- franzten Gehängen reich verziert. Der Schmerz war allgemein und tiefgefühlt, denn der Herzog war in allen Schichten der Bevölkerung aufrichtig geliebt und seine Leutseligkeit hatte ihm in allen Kreisen Freunde verschafft. Dem jugendlichen Helden weinen nach seine namenlos gebeugte edle Wittwe Elisabeth von Sachsen, sammt zwei Kindern, einem Prinzen und einer Prinzessin, und sein nun einsam dastehender Bruder, der König. Er hatte das 33. Jahr noch nicht erreicht. Die Kammer hat zum Zeichen ihrer Trauer ihre Sitzungen sofort suspendirt; ein Gleiches that der Senat." Petersburg, 16. Februar. Nach einem Bericht Les Fürsten Menczikoff vom 8. Februar hat sich im Allgemeinen bei Sebastopol nichts geändert. Wir fahren fort, mit Erfolg Lie Belagerungsarbeiten des Feindes zu hemmen. Die Deserteurs aus dem feindlichen Lager sagen aus, daß in Anbetracht Ler beträchtlichen Verluste, welche die Engländer erlitten haben, die Franzosen allein Lie Tranchiewachen geben. Aus dem englischen Lager vor Sebastopol. Die Privatberichte ans dem englischen Lager vor Sebastopol reichen bis zum 3. Februar. Wir geben im Folgenden Auszüge aus dem Tagebuch des Times-Correspondenten: „28. Jan. Offen bar wird der Kampf zwischen Belagerern und Belagerten bald wieder mit Entschiedenheit ausgenommen werden. Die warmen Tage haben den Muth unserer Truppen gehoben; aber Lie Russen waren gleichfalls im Stande, große Massen von Vor- räthen in die Festung zu schaffen. Ihr 3. Armeecorps soll wirklich an der Katcha und am Belbek aufgestellt sein. Unser Transport leidet, trotz der günstigen Witterung, noch immer an großen Mängel, und die Kranken erholen sich schwer. Der Kaffee wird, mit wenigen Ausnahmen, den Leuten jetzt im gebrannten Zustande verabfolgt. An Gemüsen jedoch leiden wir Mangel, desgleichen an Spaten, Schaufeln, Hauen und Aexten. Von den mannichfachcn Lagergeschichten, womit man sich die Zeit verkürzt, erwähne ich folgende, weil sie gar zu artig ist: Einem unserer gefangenen Offiziere wurden, wie ge wöhnlich, seine für ihn angekommenen Briefe zugeschickt. Da runter war einer von einer jungen Dame, worin sie den Of fizier dringend ersucht, Sebastopol doch ja so rasch als möglich zu nehmen, den Fürsten Menczikoff zu fangen und ihr, der Briefschreiberin, einen Knopf von des Fürsten Rock zuzuschicken. Dieser Bries war, wie alle andern, von den Russen erbrochen worden, und beigeschlossen war ein Rockknopf mit einem Billet des Fürsten, worin er dem Offizier schreibt, er könne zwar die Wünsche der jungen Dame nicht ganz erfüllen, könne Sebasto pol und seine eigene Person nicht in englische Hände fallen lassen, aber den gewünschten Knopf schließe er mit Vergnügen bei und bitte, ihn der Dame zukommcn zu lassen. 29. Jan. Das schöne Wetter hält an, aber die Leute hier sagen uns, daß wir uns auf einen grausigen Febr. und einen schrecklichen März gefaßt wachen müssen. Ein polnischer Offizier soll übrigens die Ucberzeugung ausgesprochen haben^ daß die Russen einen großartigen Angriff im Schilde führen. Die Großfürsten seien in der Stadt und hätten die Soldaten aufgefordert, noch einen Kampf zur Rettung Sebastopols zu wagen. Mißlinge er, so werde man sie zu keinem andern ausi fordern. Dies mag wahr oder erlogen sein; ziemlich gewiß ist, daß sie bedeutende Verstärkungen erhaltep haben und daß iw ihren Lagern eine unausgesetzte Thätigkeit zu bemerken ist. 30. Jan. Durch einen von gestern datirten Generalbefchl Lord Raglan's ist mit dem russischen Kommandanten ein Ueber einkommen getroffen worden, daß von beiden Seiten in der Fronte nicht gefeuert werden soll, wenn Abtheilungen, an einer weißen Flagge kenntlich, mit Begraben von Todten beschäftigt find. Ohne Ermächtigung des Commandeur-Chef darf keint Waffen dies kü Bedient wurde Lurch d laufgrä vermied wird, v gleichzeit uns geli nicht au nannten Jacobia Stroh c Freunde rection bei Ler und gcr Kün Gemeint tes Wie Scheffel fertige i Meistbie Berk -3^ ieln steh gebäudc, circa 10 Zahlung Der crtheill In l stein sin Stöcke z von g Nr. 464