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DDAPIER-VERARBEITUNG ■ Buch Gewerbe Berliner Typographische Gesellschaft Ständige Adresse: Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstr. 114 Vorsitzender: G. Könitzer, Steglitz, Kassenführer: Georg Erler, Berlin- Arndtstraße 33, II Schöneberg, Königsweg 9, I Postscheck-Konto: Berlin 27612 Unsere nächste Sitzung wird abgehalten am Mittwoch, 26. September abends 81 Uhr, im Berliner Buchgewerbesaal, Lindenstraße 114 Ausstellung von Klingsporschriften Die Ausstellung ist werktäglich kostenlos geöffnet von 11—2 Uhr. Der Vorstand Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Der Jahresbericht der Berufsgenossenschaft für das Jahr 1916 ist soeben erschienen und an die Mitglieder versandt worden. Er umfaßt 66 Folioseiten und gliedert sich in den Verwaltungsbericht und in den Bericht über die Durchführung der Unfallverhütungs- vorschriften und die Tätigkeit der technischen Abteilung. Dem 28 Seiten füllenden Verwaltungsbericht geht folgende Ein leitung voran: Im Berichtsjahr lastete, wie in den Vorjahren, der Weltkrieg schwer auf den Betrieben, die in der Papierverarbeitungs-Berufs genossenschaft vereinigt sind. Immerhin ist gegenüber dem zweiten Kriegsjahr eine Besserung festzustellen, soweit die Zahl der Betriebe und der versicherten Personen in Betracht kommt. Im Jahre 1915 war die Zahl der Betriebe um 85 auf 4484 Betriebe zurückgegangen. Das Jahr 1916 hat nur einen Rückgang um 2 Betriebe gebracht; es schließt mit einem Bestand von 4482 Betrieben ab. Während sich im Jahre 1915 die Zahl der versicherten Personen um 24 652 vermin derte, ist sie im abgelaufenen Jahr um 3447 auf 100 654 Personen gestiegen. Das Berichtsjahr zeigt auch ein nicht unerhebliches Steigen der Löhne. Die umlagepflichtigen Löhne betrugen insgesamt 97 642 629,23 M., das sind 8 219 174,22 M. mehr als im Vorjahre. Im Jahre 1914 war ein Rückgang der Löhne um 29 191 356,79 M., im jähre 1915 ein solcher um 27 808 519,01 M. zu verzeichnen. Auf den'Versicherten entfielen im Berichtsjahr durchschnittlich an Löhnen 970,08 M. gegen 919,93 M. im Vorjahre. Während im Jahre 1916 gegen das Vorjahr 9,19 v. H. mehr Löhne von den der Berufsgenossen schaft angehörenden Betrieben gezahlt wurden, sind die Ausgaben gegen das Vorjahr um 22,06 v. H. gestiegen. Das hat wiederum eine Erhöhung des auf jede Mark Lohnsumme entfallenden Beitrages zur Folge. Die Grundsätze, welche für die Versicherung der in deutschen Betrieben beschäftigten feindlichen Ausländer bisher in Geltung waren, haben insofern eine Aenderung erfahren, als seit Wieder errichtung des Königreichs Polen die aus den besetzten Gebieten Russisch-Polens stammenden, bisher russischen Staatsangehörigen, die in Deutschland beschäftigt sind, als freie Arbeiter gelten und daher der Versicherungspflicht unterliegen. Ebenso sind jetzt die jenigen Angehörigen feindlicher Staaten, die, ohne Kriegsgefangene zu sein, auf Grund von Maßnahmen der Deutschen Heeresverwaltung zum Zwecke ihrer Beschäftigung nach Deutschland gekommen oder überführt worden sind, versicherungspflichtig. Neuerdings sind auch die bei Kriegsausbruch in Deutschland zurückgehaltenen feind lichen Ausländer mit Wirkung vom 1. Januar 1917 der Unfallversiche rung unterstellt worden. Die Kriegsgefangenen sind dagegen nach wie vor als unfreie Arbeiter von der Versicherung ausgeschlossen. Mannschaften (auch Kriegsbeschädigte) sind, sofern sie zur Ar beitsleistung in Betrieben unserer Mitglieder beurlaubt oder entlassen sind, gleich den anderen Arbeitern versicherungspflichtig, während die kommandierten Mannschaften der Versicherungspflicht nicht unterliegen, sondern nach dem Mannschafts-Versorgungsgesetz für- etwaige Unfälle von der Militär-Verwaltung entschädigt werden. • Die ordentliche Genossenschaftsversammlung des Jahres 1916 hat am 14. Oktober in Berlin im Festsaale des Preußischen Abgeord netenhauses stattgefunden. (Die bedeutsame Eröffnungsansprache des Vorsitzenden, Herrn Carl Rudolf Bergmann, ist in Nr. 87 der Papier-Zeitung von 1916 abgedruckt, ebenso die Ausführungen des Syndikus Stadtrat Dr. Wiemer über die Entwickelung der Berufs genossenschaft im 2. Kriegsjahr). Zur Kriegsanleihe hat die Berufsgenossenschaft bishei 2% Millionen Mark gezeichnet. Der Genossenschaftsvorstand hielt 5 ordentliche und 2 außer ordentliche Sitzungen ab, in denen über Unfallsachen, Einschätzungen, Katastersachen und verschiedene Verwaltungsangelegenheiten ver handelt wurde. Die laufenden Unfallsachen wurden vom Entschädi gungs-Feststellungs-Ausschuß erledigt. Die im Vorjahre beschlossenen Unfallverhütungsvorschiiften sind vom Reichsversicherungsamt durch Beschluß vom 28. Februar 1916 genehmigt worden und am 1. April 1916 in Kraft getreten. Die Arbeiten zur Aufstellung des Entwurfs eines neuen Gefahr tarifs haben im Berichtsjahr begonnen. Das Eingangsjournal wies 21 974 Nummern auf. Die Zahl der Ausgänge betrug 42 346. An Ausgabe-Mandaten wurden 1943, an Einnahme-Mandaten 115 ausgestellt. Anweisungen an die Post zu Zahlungen von Entschädigungen wurden 1820, Einstellungsanweisungen 759 erlassen. Im Berufungs- und Rekursverfahren wurden in 120 Sachen Klagebeantwortungen oder sonstige Schriftsätze eingereicht. In diesen Zahlen sind die Geschäftsnummern der 8 Sektionen nicht miteinbegriffen. Wahlen der ehrenamtlichen Organe nach der Reichsversicherungs ordnung finden auch im Jahre 1917 nicht statt, sondern erst in dein Jahre, welches dem Jahre folgt, in dem der Krieg beendet ist. 25 Jahre Geschäftsführer des Deutschen Buchdrucker-Vereins Franz Kohler, gelernter Buchdrucker, war von 1888 bis 1906 Geschäftsführer des Kreises Sachsen des Deutschen Buchdrucker- Vereins, des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzer und der Sektion Sachsen der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft. Unter seiner Mitwirkung entstanden: der sächsische Minimal-Druckpreise tarif und das zu seiner Durchführung bestimmte Ehren- und Schieds gericht, die Normativbestimmungen und die Verkehrsordnung für das Zeitungsgewerbe, dei noch heute bestehende gemeinsame Lotterie plattenbezug. Am 1. Oktober 1892 wurde ihm das Amt des Geschäfts führers des Deutschen Buchdrucker-Vereins übertragen. Unter seiner Geschäftsführung wuchs die Mitgliederzahl des Vereins von 1356 auf 4300. Er arbeitete u. a. mit an der im Jahre 1896 zustande gebrachten Errichtung der noch heute bestehenden Tarifgemein schaft der Deutschen Buchdrucker mit dem ebenfalls heute noch bestehenden Deutschen Buchdruckertarif. Ferner entstanden unter seiner Geschäftsführung ein zentralisierter Arbeitsnachweis mit einer Zentralstelle in Leipzig und 42 Arbeitsnachweisstellen in ver schiedenen Druckstädten Deutschlands; der noch heute bestehende Deutsche Buchdruck-Preistarif; die Geschäftsgebräuche des Buch druckgewerbes; die Bildung von Bezirksvereinen im Deutschen Buchdrucker-Verein; der buchgewerbliche Schutzverband; die Unter stützungskasse des Deutschen Buchdrucker-Vereins; die Feuerver sicherungs-Genossenschaft Deutscher Buchdrucker; viele durch den Krieg veranlaßte Organisationen. Kohler war auch bei Gründung des Vereins Deutscher Steindruckereibesitzer tätig, dessen Geschäfte er von 1901 bis 1907 führte. Ferner wirkte er bei der Gründung der Vereinigung der Schriftgießereibesitzer Deutschlands mit und über nahm zeitweilig die Geschäftsführung des neubegründeten Bundes der Lichtdruckanstalten, auch wirkte er bei der Schaffung und Durchführung des Lichtdrucker-Lohntarifs mit. Ein Leben voll, gemeinnütziger Arbeit. Selbstbereitung von Terpentinersatz. Die Knappheit an Terpentin öl hat den Vorstand des Verbandes Deutscher Steindruckereibesitzer veranlaßt, ein von Herrn Th. Krüger, Hamburg 30, Wrangelstraße 20, eingesandtes Rezept zur Selbstbereitung eines Terpentinersatzes in einigen bedeutenden Leipziger Anstalten prüfen zu lassen. Nach der einfachen Vorschrift stellt sich der Ersatz auf etwa 60 Pf. für das Liter. Er eignet sich zum Auswaschen der Originalsteine, Gravuren und Autotypien, zum Verdünnen der Umdruckfarbe, zum Anfeuchten des Steines und des Papieres beim Ueberziehen von Autographien, zum Auswaschen von hochgeätzten Umdrücken und zur Behandlung von Tuschezeichnungen auf dem Stein. (Deutsches Steindruckgewerbe) Einschränkung des Zeitungspapierverbrauchs in Holland. Den Zeitungen in Holland wurde,) nach Meldung aus Rotterdam an „Berlingske Tid.”, ihr Papier zugeteilt, vorläufig 75 v. H. ihres bis herigen Verbrauchs mit der Aussicht, sich bald mit der Hälfte be gnügen zu müssen, bg.