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Reichsverband für den Papier- und Bürobedarfs- Handel Sitz Frankfurt a. M. Zusammenkünfte der Händler und Fabrikanten während der Leipziger Herbstmesse Mitgliederversammlung am Sonntag, 26. August nachm.^4 Uhr im Kaufmännischen Vereinshaus, Schulstr 5 Außer den bereits in Nr. 65 bekanntgegebenen 10 Anträgen sind nachstehende angemeldet worden: 11. Zusammenschluß oder Zusammenarbeiten der jetzt bestehen den Verbände des Papier-Kleinhandels. Schaffung eines Zentralrates oder Zentralausschusses für das gesamte Papier- und Schreibwarenfach. Berichterstatter: Herr Siegmund Fe- renczi, Berlin, und Herr C. A. Nicolaus, Bremen. 12. Wiedererrichtung des Einigungsamtes und der Schutzstelle gegen Preisunterbietung im Papier-, Schreibwaren- und Büro bedarf shandel. 13. Gemeinsamer Frachtbezug. Berichterstatter: Firma F. Soen- necken, .Bonn, und Herr Kurt Siebenfreund (Fa. W. F. Burau), Danzig. 14. Verwertung ungangbarer Schulhefte und anderer Schul waren während der Kriegszeit. Berichterstatter: J. H. Jacobsohn, "Danzig. L eber Punkte 1 bis 10 und 12 werden Herr Ernst Gravenhorst, Präsident des deutschen Papiervereins Hamburg, Herr H. Braun warth, Vorsitzender des Verbandes deutscher Papier- und Schreib warenhändler Würzburg, sowie die Mitglieder des Arbeitsausschusses des Reichsverbandes, Herr C. F. Beisei, Heidelberg; Herr Max Keller, Frankfurt a. M.; Herr Heinrich Lautz, Darmstadt berichten. ♦ * * Zusammenkunft der Händler und Fabrikanten am Montag, 27. August, abends 8 Uhr im Kaufmännischen Vereinshaus Schulstr. 5. Wir bitten dringend alle auf der Leipziger Messe anwesenden Fabrikanten, Groß- und Kleinhändler des Papierfaches diese Ver sammlung, über deren Zwecke wir in Nr. 66 berichteten, zu besuchen. * * * Für die Mitglieder des Reichsverbandes ist am Sonntag, 26. Au gust, vormittags 10 Uhr, eine gemütliche Zusammenkunft im Theater restaurant am Augustusplatz geplant. Wie uns aus Leipzig mitgeteilt wird, sind gute Wohnungen dort noch zahlreich zu haben, man wende sich an den Wohnungsnachweis des Meßamtes. Gesuche wegen Fa hrpreisermäßigung-sind an das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig zu richten. Nach den bis jetzt eingelaufenen Anmeldungen wird die Beteili gung der Händler zahlreich werden. Auch Nichtmitglieder sind bei den Besprechungen willkommen. Von den Fabrikanten wird auch in diesem Jahr die Leipziger Messe stark besucht werden, so daß günstige Gelegenheit zum Einkauf geboten ist. * * * Die Ortsgruppe Danzig des Reichsverbandes für den Papier- . und Bürobedarfshandel ist am 12. August unter zahlreicher Beteili gung gegründet worden. Hierdurch hat auch dieses Fach die Standes- vertretung gefunden, die sich in der Uebergangswirtschaft besonders nützlich erweisen dürfte. In den Vorstand der Ortsgruppe wurden einstimmig gewählt: Kurt Siebenfreund (Fa. W. F. Burau) alsVor- sitzender, Ernst Herbst (Fa. L. Lenkoff) als stellvertretender Vor sitzender, Max Schröter (Fa. M. Schröter) als Schriftführer, Heinrich Jacobsohn (Fa. I. H. Jacobsohn) als stellvertretender Schriftführer. Es wurden eine Reihe von Fragen besprochen (Schulhefte, einheit liche Preisgestaltung, gemeinsamer Frachtbezug usw.), deren gründ liche Behandlung die Arbeit der kommenden Monate bilden wird. * * * Außerdem haben sich in den letzten Wochen in Bremen, Flens burg und Pirmasens Ortsgruppen des Reichsverbandes gebildet, und an vielen Orten steht die Gründung weiterer Ortsgruppen und Landes verbände bevor. Dem Reichsv erbande haben sich in den Monaten Juni und Juli 183 neue Mitglieder angeschlossen. Dies ist ein Zeichen dafür, daß man in Händlerkreisen dem Verlangen der Behörden zum • Zusammenschluß der Händlerschaft immer mehr nachkommt und einsieht, daß nur ein großer Verband in der Lage ist, die Händler- Interessen mit Nachdruck zu vertreten. * * * Von den im August herausgegebenen Preislisten Nr. 4 ist noch ein kleiner Teil vorhanden, der gegen Zahlung von 1 M. auf das Post scheck-Konto des Reichsverbandes für den Papier- und Bürobedarfs handel (Frankfurt a. M. Nr. 15129) an Nichtmitglieder versandt wird. Der Arbeitsausschuß: Max Keller, Frankfurt a. M. Heinrich Lautz, Darmstadt Neue Preiserhöhung für Briefordner Durch Anzeige vom 14. August teilte die Briefordner-Konvention den Schreibwarenhändlern mit, daß von Mitte August ab alle Mit glieder der Konvention auf die Grundpreise von Briefordnern, Ablege mappen. Registern, Futteralen 80 v. H. Teuerungszuschlag berechnen werden, statt wie bisher 50 v. H. Auch behalten sie sich vor, bei allen Aufträgen, die nicht umgehend erledigt werden können, sei es durch Rohstoff- oder Arbeitermangel, von den Aufträgen ganz oder teilweise zurückzutreten und bei etwaigen weiteren Preiser höhungen die zur Zeit der Lieferung geltenden Preise zu berechnen. Dem Besteller, der sich dem nicht fügen wolle, stehe es frei, vom Auftrag zurückzutreten. Sammlung von Platinbrennstiften An alle Besitzer von platinhaltigen Brennstiften (für Brand malerei) ist nochmals die Aufforderung ergangen, diese jetzt unbe nutzten Stifte im Reichsinteresse abzuliefern. Die Ablieferung kann, sofern nicht durch Schulen Sammlungen veranstaltet werden, durch Einsendung an die Kriegsmetall-Aktiengesellschaft in Berlin W 9, Potsdamerstraße 10/11, erfolgen. Nach Feststellung des Platin inhalts vergütet die Kriegsmetall-Aktiengesellschaft für jedes Gramm Reinplatin 8 M. (Alle früheren Veröffentlichungen über das Sammeln der Platinbrennstifte sind durch die vorstehende Mitteilung des Kriegsamts ersetzt und haben keine Gültigkeit mehr.) Weihnachtswaren fürs Feld Aus dem Felde Ansichtskarten sind immer sehr begehrt und werden massenhaft verkauft und versandt. Ein Uebelstand ist, daß lose Karten bei längerem Tragen leicht unansehnlich und beschmutzt werden, auch in Verlust geraten. Durch das Einfügen in Heftchen zum Abreißen verlieren die Karten an Aussehen, da immer am oberen Rande die Perforierung sichtbar sein wird. Erheblich besser wäre es, und man gewänne zugleich einen praktischen, gern gehäuften Geschenkgegen stand, wenn man die Karten zu 12, 25 und 50 in kleinen Einsteck- Alben aus steifem farbigem Papier lieferte. Die Alben könnten Auf schriften tragen, wie ,,Grüße aus der Heimat” oder „Grüße aus dem Felde”. Sie enthielten zweckmäßig „Blumen-, Serien-, Kinder- und Glückwunschkarten” sortiert oder Ansichten aus den besetzten Gebieten, Soldatenkarten sortiert. Der Verkaufspreis soll durch schnittlich 5 Pfennig für die Karte nicht übersteigen, bei einzelnen schönen Sachen dürfte er auch ausnahmsweise mehr betragen. In den Feldbuchhandlungen werden die Karten durchweg zu teuer verkauft. Nach Entleerung könnten die Alben zum Sammeln und Einhüllen von einerseits aus der Heimat, andererseits aus dem Felde gesandten Karten Verwendung finden. Statt in Alben ließen sich diese Karten auch in Umschlägen oder Mäppchen von 10 bis 12 Stück passend liefern. In Feldbriefmappen 5/5 sollten immer ein paar Feldpostkarten und eine oder zwei Ansichtspostkarten zu finden sein. Der Preis darf ruhig einige Pfennige mehr betragen. Auch sind Bilderalben, ent haltend 12 oder 20 bis 25 verschiedene Bilder mit Ansichten aus dem Soldatenleben, Bilder aus dem Felde und dem besetzten Gebiete sehr verkäuflich. Kunstanstalten, vornehmlich die Hersteller von Bilderbüchern, sollten sich auf diesen Zweig legen. Die Ware dürfte zu Geschenkzwecken, besonders zu den Festen, guten Umsatz ergeben. Französische Spielkarten, kleine Volksliederbücher, Rund schrift- und Schnellschriftfedern, Federhalter zum Umstecken sind für Feld und Etappe gleich beliebt. Auch werden Heftchen, ent haltend 10 gummierte Aufklebezettel und 5 Paketadressen, gern gekauft. (Paketadressen erhält man bei den Annahmestellen vielfach umsonst, deshalb können die Heftchen davon weniger enthalten.) Auch Neujahrs-Glückwunschkarten werden gern gekauft, wenn sie in genügender Auswahl vorhanden sind. Landsturmmann Probenschau Künstlerpostkarten von Hans Kohler 8c Co. in München. Dieser Verlag hat unter dem Namen „Perlen Münchener Kunst” 12 farbige Postkarten herausgegeben, welche Gemälde von W. A. Kaulbach, Otto Strützel, Carl Strathmann, Carl von Marr, Paul Ehrenberg, Fritz Baer und anderen Mürchener Künstlern wiedergeben. Die vielfarbigen Drucke sind sehr schön ausgeführt, so daß sie den Originalen wahr scheinlich sehr nahe kommen und künstlerischen Wert haben.