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Nr. 20/1914 PAPIER-ZEITUNG 681 Stuttgarter Brief Die erste Ausstellung von Drucksachen in diesem Jahre wurde in den Räumen des Kunstgewerbevereins eröffnet, sie ist recht geeignet, den Graphikern unserer Stadt Gelegenheit zu bieten, einen Vergleich anzustellen zwischen den hier gefertigten Druck sachen unserer leistungsfähigen Firmen und einer weltberühmten norddeutschen Druckfirma. Es ist eine sehr reichhaltige Ausstellung neuzeitlicher Druckarbeiten der Geschäftsbücherfabrik und Buch druckerei von König & Ebhardt in Hannover. Eine Plakatwettbewerb-Ausstenung mit teilweise sehr schönen Entwürfen befindet sich in dem gegenüberliegenden Landesgewerbe museum. Die 46 Entwürfe, veranlaßt zur Erlangung eines künst lerischen Plakats für eine hier stattfindende Sonderausstellung für Mode und Ausstattung, sind, sämtlich von den Schülern der hiesigen Kunstgewerbeschule angefertigt. Eine Anzahl Farbenholzschnitte erster japanischer Meister hat dasselbe Museum von einem verstorbenen Freund und Sammler durch letztwillige Verfügung erhalten. Für die Bedeutung des Papiergewerbes an unserm Platz sprechen die von der Handelskammer Stuttgart in ihrer ersten Sitzung des laufenden Geschäftsjahres vorgenommenen Zuwahlen zum Vorstand. Von 6 Gewählten gehören 2 dem Papiergewerbe an: Herr Albert Crönlein i. Fa. A. Crönlein, Großbuchbinderei, und Herr Kommerzienrat Adolf Bader i. Fa. Eugen Lemppenau, Briefumschlag- und Papierausstattungsfabrik. Der Graphische Klub veranstaltet am 8. und 15. März einen Besuch des großartig angelegten Lindenmuseums (Museum für Länder- und Völkerkunde) unter Führung des Kustos Herrn Fischer. Dieses Museum ist allen Besuchern Stuttgarts zur Besichtigung zu empfehlen. Aus dem reichhaltigen Monatsprogramm des Graphischen Klubs ist hervorzuheben: 10. März Ausstellung der Arbeiten des Anzeigenwettbewerbs der Firma Breuninger mit Be sprechung, 17. März Ausstellung einer Rundsendung sowie eines Baseler Wettbewerbs mit Bericht, 24. März Vortrag des Herrn Bartel über Tonplatten und deren Verarbeitung. — s — Katalog-Lieferung In der Weihnachtswoche 1913 habe ich von beifolgendem Katalog, zu welchem mein Kunde das Papier und den Umschlag ausgesucht hat, einen Auftrag zur Fertigstellung in 14 Tagen entgegengenommen. Die Hefte gelangten Anfang Januar zur Ablieferung, mein Kunde stellte sie mir jedoch mit dem Bemerken zur Verfügung, daß der Druck schlecht und schmierig ausgeführt und die Ränder zu stark beschnitten seien. Allerdings hat mein Buchbinder etwas viel Be schnitt genommen, doch sind die Kataloge deswegen nicht un brauchbar geworden, da sie auch so für ihren Zweck durchaus genügen. Das Original, nach welchem der Druck hergestellt wurde, ist, wie aus beifolgendem Blatt ersichtlich, ebenfalls etwas stark beschnitten. Von den übersandten Katalogen hat mein Kunde etwa 100 Stück für sich behalten und wohl für seine Kundschaft verwandt. Meines Erachtens ist der Grund der Zurückgabe hauptsächlich der, daß meinem Kunden die bestellte Menge zu groß ist; ich habe nämlich festgestellt, daß bei ihm während der letzten 5 Jahre 500 Kataloge verbraucht worden sind. Würde ich mit einer Klage auf Abnahme und Zahlung Erfolg haben ? Es sind gewöhnliche Preisverzeichnisse und nicht künstlerisch ausgestattete Hefte. Nötigenfalls würde ich meinem KundenVinen Nachlaß gewähren.! i Schreibwaren-Handlung Die Druckhefte sind mein schlecht und schmierig sondern gut’und sauber gedruckt. Daß der Text trotzdem weniger rein aussieht, rührt daher, daß das verwendete Papier viel durch sichtiger ist als das Papier der Vorlage. Auf der bedruckten Vorlageseite scheint der Druck der Rückseite nicht im geringsten durch, während die angefertigten Druckhefte den Druck der Rückseite sehr stark durchscheinen lassen, wodurch das Druck bild unruhig wird. Allerdings hat der Besteller das Papier aus gesucht, da er, als Hersteller von Maskenkleidern, jedoch wahr scheinlich von Papier nichts versteht, hätte ihn Fragesteller darauf aufmerksam machen sollen, daß das gewählte Papier zu durchsichtig und zu dünn ist und daß infolgedessen die Auf lage anders auffallen wird als die frühere, von welcher Frage steller ein Blatt zur Verfügung hatte. Der Beschnitt ist auch zu stark ausgefallen, denn der vom Text freie Außenrand ist nur 1 bis 2 mm breit. Allerdings war der Beschnitt auch auf der Vorlage schon zu stark und der Rand infolgedessen zu schmal, er betrug aber immerhin 3 bis 4 mm, und gerade weil er schon zu schmal war, hätte Fragesteller dafür sorgen sollen, daß die Ränder dieser Auflage keinesfalls stärker beschnitten werden als bei der Vorlage. Trotzdem sind u. E. die Druckhefte gut und brauchbar und sollten mit mäßigem Nachlaß übernommen werden. Der Ausgang eines Prozesses erscheint zweifelhaft, deshalb empfiehlt sich gütlicher Vergleich. Maschine zum Einschlagen von Schreibheften Aus Belgien Auf Seite 536 Ihrer Nr. 16 besprechen Sie eine Anfrage nach einer solchen Maschine, die es nicht geben soll. Ich bin mir nicht ganz sicher darüber, welche Arbeit die ge suchte Maschine leisten soll, nehme aber an, daß es sich um das Umlegen der Karton-Umschläge um das gefalzte Papier handelt. Eine Maschine nur für diesen Zweck ist allerdings auch meines Wissens bis heute noch nicht gebaut worden, dürfte aber auch kaum auf den Markt kommen, da sie schon dadurch überholt wäre, daß schon Lagen-Falzmaschinen gebaut wurden, die gleichzeitig auch den Umschlag umlegen. 0. St. Zusammenschluß der Steindruckereien in Finland Unter dem Namen Stentryckkontoret haben die Steindruckereien und lithographischen Anstalten A.-B. F. Tilgmanns Bok- och Stentryckeri samt Kemigrafi (seit 1869, Aktienkapital 506 000 finn. Mark), Oeflund & Pettersson (gegründet 1902), A.-B. Lilius & Hertzberg O.-Y. (seit 1898; Aktienkapital 415 000 finn. Mark), O.-Y. Weilin & Göös A.-B., A.-B. Helsingfors Bok- och Sten tryckeri (Direktor K. J. Nyström), A.-B. Gust. Arvidssons Lito- grafiska Atelier O.-Y. (Aktienkapital 100 000 finn. Mark, Herstellung von Lichtdruck-Postkarten) und Frenckell'ska Tryckeriaktiebolaget (auch Buchdruckerei, gegründet 1642, Aktienkapital 215 000 f. M.), alle in Helsingfors, ferner Abo Stentryckeri A.-B. (gegründet 1851, Aktienkapital 400 000 finn. Mark) in Abo und Viborgs Bok- och Stentryckeri A.-B. (gegründet 1887, Aktienkapital 80 000 finn. Mark) in Wiborg am 16. Februar ein gemeinsames Verkaufs- und Einzugs kontor in Helsingfors, Fabiansgatan 14, errichtet. Vorsteher des selben ist Konsul Victor Hoving, dessen Papiergroßhändlung (Allein verkauf in Finland für Finska Pappersföreningen und andere finnische Papierfabriken) sich ebendort befindet. Ihm zur Seite steht Arvid Malm, bisher Direktor der genannten Frenckellschen Buch- und Steindruckerei. Besuchs-, Einladungs- und Namens karten sowie in eigenem Verlag herausgegebene Arbeiten werden, wie zuvor, unmittelbar von den einzelnen Druckereifirmen ver kauft. Alle übrigen Waren können entweder bei den Firmen oder bei dem neuen Steindruckkontor bestellt werden, aber alle Rech nungen darüber sind bei dem letzteren zahlbar, bg. Büchertisch Mitteilungen der Deutschen Handelskammer, Sitz Genf. Nr. 1 (Januar 1914) wird auf Wunsch kostenlos übersandt. Aus dem Inhalt heben wir hervor: Eintreibung von Forderungen gegen Schuldner in der Schweiz. Revision des schweizerischen Fabrikgesetzes. Post- und Postscheckangelegenheiten in Deutschland und in der Schweiz. Schweizerischer Personen- und Gepäckverkehr. Schweizerische Zollabfertigung des Reisegepäcks in Lugano. Zollbezug auf Post sendungen. Kohlen- Papiere Aufmachung ntrchU/unsch 7741 1 Qualitäten, die Nach bestellungen sichern! Import Hamburg 1