Volltext Seite (XML)
34 PAPIER-ZEITUNG Nr. 2/1914 Papierstoff markt London, 26. Dezember 1913 Holzzellstojj. Das Geschäft in Holzzellstoffen ist ruhig, die feste Haltung der skandinavischen Zellstoffabrikanten scheint sich ein wenig abgeschwächt zu haben, und in Unterhandlungen mit britischen Papierfabrikanten zeigen sie Entgegenkommen. Offenbar haben die skandinavischen Papierfabriken ihre Berechnungen darauf gestützt, daß die Nachfrage nach den Vereinigten Staaten bedeutend steigen wird. Dies ist jedoch nicht eingetroffen, da die amerika nischen Hersteller sich bemühen, der europäischen Einfuhr Wider stand zu leisten. Außerdem werden in naher Zeit die kanadischen Sulfitstoffabriken dank ihrer bedeutenden Vergrößerung den amerika nischen Bedarf nahezu decken können. Holzschliff. Nachfrage und Preise sind unverändert. New York, 10. Dezember 1913 Holzschliff. Die Marktverhältnisse haben sich nicht geändert. Die Erzeugung war auch in der letzten Woche reichlich, und so wohl die Holzschleifereien wie die Papierfabriken scheinen gut mit Vorräten versehen zu sein. Das Geschäft beschränkte sich des halb auf Abrufe von Abschlüssen. Die Preise behaupten sich in der Höhe von 19 bis 24 Dollar die amerikanische Tonne trocken ge dacht frei Papierfabrik. Holzzellstoff. Es wird nur sehr wenig gekauft, und die Preise sind unverändert. Nach europäischen Berichten sind die Zellstoff preise dort fest, und es laufen Nachfragen für nächstjährige Liefe rungen ein. Die Lage des New Yorker Marktes bestätigt diese Be richte nicht, da hier mehrere niedrige Angebote eingelaufen sein sollen und die Fabriken sich bemühen zu verkaufen. Da die all gemeine Geschäftslage schwach ist, sind die Papierfabriken nicht für große Mengen Stoff im Markte, und die meisten haben genügend Vorräte oder bereits abgeschlossen. Helsingfors, Finland, 24. Dezember 1913 Finlands Minderausfuhr von Papierstoff, die für die ersten zehn Monate von 1913 gegenüber denen des Vorjahres 8204 t Schliff und Zellstoff (trocken berechnet) ausmachte, hat ihre Ursache darin, daß eine ents:hiedene Neigung zur vermehrten Veredelung des Stoffes im Inlande vorhanden ist, wie die im selben Zeitraum stark gestiegenen Ausfuhrzahlen für Pappe (um 2492 t mehr als in den gleichen 10 Monaten von 1912) und für die vier Hauptpapier sorten, Einschlag-, Tapeten-, Zeitungs- und Schreibpapier (13 521 t mehr) beweisen. Verschiedene neue Pappenfabriken sind in Finland gegründet worden, und einige Papierfabriken haben sich erweitert. Im Innern des Landes herrscht jetzt voller Winter, Besserung der Wasser Verhältnisse kann daher erst zum Frühjahr eintreten. In Holzschliff waren die letzten 14 Tage wieder sehr still. Die Käufer haben unmittelbar vor Schluß der Schiffahrt große Mengen abgerufen, halten aber mit weiteren Käufen zurück. Allerdings haben mehrere Verbraucher um schleunigste Lieferung von erst zur Verschiffung im Jahre 1914 gekauftem Stoff ersucht, so daß ihre Lager nicht groß sind. Daß die Preise sich trotz der schleppenden Nachfrage gut be hauptet haben, ist dem zuzuschreiben, daß in den Fabriken fast keine Lager gewesen sind. Da überdies nach dem Jahreswechsel regelmäßig stärkerer Begehr auftritt, sind die Aussichten be friedigend. In Zellstoff war der Markt ebenfalls ziemlich still, aber man rechnet mit baldigem Aufschwung, da zum Frühjahr bedeutende Steigerung des Papierverbrauchs zu erwarten ist. Die Verkäufe waren letzthin nicht zahlreich, doch blieben die Preise fest. bg. (Nach „Mercator") Montreal, 15. Dezember 1913 Die Marktlage hat sich bei Annäherung der Feiertage wenig geändert und ist eher ruhig. Zeitungspapierfabriken sind gut be schäftigt, da die großen Weihnachtsnummern viel Papier erfordern. Die Bücher-, Schreib- und Kunstdruckpapier-Fabriken sind nur mäßig beschäftigt und haben nur kleine Aufträge, trotzdem halten sich die Preise noch fest. Es sind bisher nur wenig Unterbietungen vorgekommen. Die Großhandlungshäuser haben genügende Auf träge für Packpapier, und besonders satiniert Kraft findet guten Absatz. Der Holzschliffmarkt hat sich etwas gefestigt, und die meisten Schleifereien haben den Preis einer Tonne trockenen Schliffs um 1 Dollar erhöht. Sulfitstoff wird für Abschlüsse über das nächste Jahr zu unveränderten Preisen gekauft. Zellstoff-Packpapier 1279. Schiedspruch Schiedsprüche weiden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Ich befinde mich mit der Papierfabrik X in A wegen ihrer Lieferung vom 25. September 1913 in Meinungsverschiedenheiten. Bei dieser Firma bestellte ich im März etwa 1500 kg gerippt hell Zellulosepack, 80 g/qm, in 100 u. 125 cm breiten Rollen nach dem beigefügten Muster bzw. wie die frühere Lieferung vom 21. 3. 1910, der dieses Muster entnommen worden war. Ich wünschte also das Papier in genau der gleichen Beschaffenheit wie die letzte Lieferung zu erhalten. Diesen Auftrag hat die Firma nach meiner Aufgabe angenommen. Den Ausfall der Lieferung vom 25. September 1913 habe ich nun aus folgenden Gründen beanstandet: 1. Die neue Lieferung besitzt nicht die Festigkeit der Lieferung vom 21. 3. 1910, 2. ist das jetzt gelieferte Papier bedeutend unreiner als die letzte Lieferung und besitzt viel mehr Knoten und sonstige Unreinheiten größeren Umfanges, 3. ist die Rippung nicht so ausgeprägt wie bei der früheren Lieferung und 4. läßt die Farbe auch viel zu wünschen übrig, die heller als früher ausgefallen ist, so daß die neue Lieferung, ein weniger vorteilhaftes Aussehen als die vom 21. 3. 1910 besitzt. Es ist ein besseres Packpapier zum Preise von .. M. die 100 kg und ich habe der Firma X gegen früher einen um 2 M. höheren Preis bewilligt, um das gleiche Papier zu erhalten. Ich übersende Ihnen nun durch die Bahn je eine Rolle von der Lieferung vom 21. 3. 1910 und von derjenigen vom 25. 9. 1913 mit der Bitte, die Angelegenheit zu prüfen und Ihren Schiedspruch zu fällen, dem ich mich bedingungslos unterwerfe. Y, Großhandlung in B Die Papierfabrik X schildert den Tatbestand in gleicher Weise, bestreitet aber, daß das Papier weniger fest und weniger wert sei als die Vorlage. Wir prüften beide Papiere. Es sind sogenannte nachgeahmte Kraftpapiere, bei denen eine Art Rippung durch Filzprägung hervorgerufen ist. An Zähigkeit sind Vorlage und Lieferung gleich, was wir durch wiederholte Prüfung der Knitterfestigkeit von Hand feststellten. Die neue Lieferung zeigt auf der Rück seite bedeutend mehr kleine, von Unreinheiten des verarbeiteten Sulfitstoffs herrührende Knoten als die alte Lieferung. Die Rippung der neuen Lieferung ist weniger ausgeprägt, was wahr scheinlich daher rührt, daß der Papierstoff schmieriger gemahlen wurde als bei der früheren Anfertigung, dies hat jedoch besseren Klang und höhere Festigkeit des Papiers zur Folge. Die Farbe der Lieferung ist erheblich heller als diejenige der Vorlage. Die Haupteigenschaft von Packpapier ist die Festigkeit, und diese ist bei der Lieferung mindestens ebenso groß wie bei der Vorlage. Die andern Rügen betreffen Schönheitsfehler, und die Rügen unter 2 und 3 müssen hierbei etwas mehr be rücksichtigt werden als die Rüge unter 4, denn da diese Papiere sogenannte Kraftpapiere nachahmen sollen, die echten Kraft papiere jedoch naturbraun sind und je nach dem Ausfall des Stoffes ziemlich starke Farbabweichungen aufweisen, so sollte Farbabweichung in diesem Falle wenig ins Gewicht fallen. Dazu kommt, daß die neue Lieferung heller, also freundlicher aus sieht als die alte. Wegen der Schönheitsfehler zu 2 und 3 erscheint ein mäßiger Preisnachlaß am Platze, während die Uebereinstimmung beider Papiere an Festigkeit unter den vorliegenden Umständen Ueber- nahme des Papiers geboten erscheinen läßt. Wir entscheiden demgemäß, daß die Großhandlung idas Papier übernehmen muß, aber vom Kaufpreise 2 v. H. abziehen darf. Oswald Enterlein Bunt- u. Luxus- Papier - Fabrik Niedersedlitz-Dresdem Weisse Glanzpapiere g in mittelfeinen bis feinsten Qualitäten ® liefert als Spezialität sehr preiswert AURICH " Krcu^C' ••• 1 ")TU<meh tr. 2 JerirJegl33436 i R5 PlakatRollen_ m i f u.o hne Verseh 1 uss z.Versenden u. Auf be wahren v.Plakafen, Bil dern,Zeichnungen ele, H.Potil. Leipziq-PU