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DEUTSCHER PAPIERVEREIN Papier-Verein Berlin und Provinz Brandenburg Berlin, 6. Januar 1914 Unsern werten Mitgliedern zur Kenntnis, daß die seitens des Verbandes Berliner Spezialgeschäfte herausgegebene Broschüre „Gegen das sogenannte Selbstkostensystem” er schienen ist und den Interessenten an nachstehender- Adresse kostenfrei zur Verfügung steht. Carl Arenstedt, S 14, Alexandrinenstraße 76 Kopier-Bedarf Da heute nicht nur jedes kaufmännisch betriebene Geschäft, sondern auch fast jeder Handwerker seine ausgehenden Briefe kopiert, so ist die Nachfrage für Kopier-Bedarf in jeder Handlung für Bürobedarf recht groß. Nachstehend sei eine übersichtliche Lager- und Verkaufs-Einrichtung für diesen Zweig des Geschäfts beschrieben. Von allen auf Lager befindlichen Kopierpapieren, in Blättern, Löschkartonen, Kautschuklappen, Pergamenttüchern, Trikot- Kopiertüchern, Oelblättern usw. werden Muster gezogen und daraus 2 Musterbücher, je eins für Kopierpapier und Lösch karton, nach folgenden Angaben angefertigt: 1. Muster von Kopierseiden werden gelocht, mit Verstärkungs ringen versehen und in einem Schnellhefter nach Formaten, also 4° und Folio sowie nach den Hauptverwendungszwecken wie: Papiere für allgemeine Zwecke, Papiere für Ausfuhr-Kopien, Papiere für Kopien von alten Briefen usw. eingeordnet, nachdem sie vorher mit etwa 1 cm überstehenden Blättern aus starkem Bücher- oder Tauenpackpapier durch schossen sind, welche dann registerartig ausgeschnitten und auf dem Registerzapfen mit der Lager-Nummer des davor einge hefteten Musters versehen werden. Auf dem Registerblatt sind die nötigen Angaben über Verwendungsart, Farbe, Lochung und Preis zu machen, so daß, nachdem der Käufer seine Wahl getroffen hat, die gewünschte Menge der bestellten Sorte leicht an Hand der Nummer aus dem Lagerkasten entnommen werden kann. Das aufgeschlagene Musterbuch hat dann ungefähr folgendes Aussehen: Skizze 1 Anmerkung: Die Muster von Kopierseiden können auch in einen broschierten Umschlag festgeheftet werden, jedoch geht dann der Vorteil verloren, daß schmutzige oder eingerissene Blätter nicht ohne Störung der Gesamt-Ordnung erneuert werden können. 2. Aufbewahrung des Laden-Vorrats. Man breche mit dem alten Brauch, daß jede Sorte eingepackt oder zwischen zwei Pappen gebunden wird, denn der Verkauf gestaltet sich dadurch langweilig, und man verdient beim Einzelverkauf nichts, da beim Ein- und Auspacken zuviel Papier verkaufsunfähig wird. Es lohnt sich vielmehr, je nach dem Umfang des Geschäftes für je eine oder mehrere Sorten einen Selbstöffner-Kasten mit auszieh barem Einsatz anzulegen. Soll für jede Sorte ein besonderer Kasten angelegt werden, dann wähle man die Kasten mit einer lichten Innenhöhe von 5 cm, damit in jedem Kasten ein Paket von 1000 Blatt Platz findet. Man bringe an jedem Kasten ein Etikett mit der Nummer der Sorte an. Etwas schwieriger ist es, in einem Kasten von etwa 8 cm Höhe 3—5 Sorten unterzubringen, denn dann muß für solche Trennung der Sorten gesorgt werden, daß beim Verkauf die be nötigte Sorte leicht herausgenommen und hineingelegt werden kann. Hierzu eignen sich am besten Mappen aus starken Akten deckeln mit angesetzten Seitenklappen. Eine solche Mappe sieht aufgeschlagen wie Skizze 2 aus und bietet Gewähr dafür, daß beim Hineinlegen der gebrauchten Sorte in den Kasten die Ecken des Kopierseidenpapiers nicht umgeknickt werden oder es sonst unansehnlich wird. Skizze 2 Innenklappe Innenklappe Noch besser für diesen Zweck sind Mappen in der gleichen Form, bei denen Rücken und Seitenklappen gerillt sind, denn diese schließen sich dem jeweiligen Inhalt an, dieser liegt also stets gleichmäßig fest in den Klappen, und die Mappen haben infolgedessen längere Lebensdauer. In beiden Fällen, ob in jedem Kasten nur eine oder mehrere Sorten zu liegen kommen, sind die Kasten fortlaufend zu nume rieren, und die jeweilige Kasten-Nummer ist auf dem Qualitäts muster im Musterbuch zu verzeichnen, wie dies aus Skizze 1 ersicht lich ist. Kommt in jeden Kasten nur eine Sorte, dann muß diese nicht in eine der vorstehend beschriebenen Mappen gelegt werden. Liegen jedoch in einem Kasten mehrere Sorten, dann muß jede Sorte eine Mappe erhalten, und diese selbst muß außer der Lager- Nummer auch die Kasten-Nummer bekommen, denn da beim Verkauf die Mappe aus dem Kasten genommen wird, könnte sie in einen falschen Kasten gelegt werden, und sie wäre trotz Musterbuches schwer zu finden. Man schreibe ferner auf die äußere Klappe jeder Mappe den Preis. Falls für jede Sorte ein besonderer Kasten angelegt wird, kann der Preis auf der Innenseite der Kastenklappe angebracht werden. Da der Inhalt dieser Lagerkasten nur zum Einzel-Verkauf dienen soll, während Mengen von 500 und 1000 Blatt vom Lager