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Den Verdienstorden vom hl. Michael IV. Klasse Herrn Kom merzienrat Hans Oldenbourg, Verlagsbuchhändler in München. Das Verdienstkreuz des Verdienstordens vom hl. Michael Herrn Buchdruckereibesitzer Hauck in Bischofsheim v. d. Rhön. Die silberne Medaille des Verdienstordens vom hl. Michael dem Disponenten und Buchhalter Herrn Heinrich Heymann, lang jährigem stellvertretendem Schatzmeister des Süddeutschen Papier vereins, sowie dem technischen Betriebsleiter Herrn Paul Scheiter, beide in der lithographischen Kunstanstalt C. A. Pocher in Nürn berg ; dem Faktor in der Buchdruckerei von F. S. Hübschmann in München, Herrn Franz Mann. Die bronzene Medaille des Verdienstordens vom hl. Michael dem Buchbinder in dem Buchbindereigeschäft von Joh. Bapt. Entleutner in Freising, Thomas Maurer; dem Metteur bei der Firma Attenkofer, Buchdruckerei in Straubing, Heinrich Dilly; dem Arbeiter der Papier- und Pappwarenfabrik Gebr. Adt A.-G. in Ensheim (Pfalz), Nikolaus Keller; dem Maschinenführer Philipp Künzler, der Papiersortiererin Katharina Bassemir, beide in der Papierfabrik der Firma J. J. Goßler in Frankeneck (Pfalz); dem Litho graphen in der Steindruckerei von Franz Hagemann in Speyer, Karl August Dell; der Hausmeisterin in der Papierfabiik von Johann Trötsch in Erlangen, Margarete Pühler; der Einlegerin in der Hof buchdruckerei von Junge & Sohn in Erlangen. Johanna Katharina Rottamer; dem Marmorierer Georg Hugo und dem Walzer Andreas Messenzehl, beide in der Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leimfabrikation in Aschaffenburg. M. Jubelfeste. Im April 1912 kann die Patentpapierfabrik zu Penig in Penig, Sachsen, ihr 375 jähriges Bestehen begehen. Nach erhaltenen Urkunden wurde am 15. April 1537 dem Papiermacher Burkhardt Schmidt (Schmied) aus Glauchau durch den Burggraf zu Penig Areal zur Anlegung einer ,.Papiermühle“ überlassen und ihm die Summe von 200 Meißner Gulden zum Beginn des Betriebes leihweise gereicht. Aus dieser kleinen Mühle hat sich nach und nach die Peniger Papierfabrik entwickelt. Am 10. Januar 1912 feiert der Buchdruckereibesitzer Herr Anton Krieger in Donauwörth, Verleger des „Donauwörther Anzeige- blattes", sein 25 jähriges 'Geschäftsjubelfest. Herr Ed. Lemcke, Prokurist der Firma H. Peters, G. m. b. H. in Harburg a. d. Elbe und Dresden, war am 2. Januar 25 Jahre bei dieser Firma tätig. Seitens der Firma, der Beamten und der Arbeiter wurden ihm viele Beweise der Hochachtung, der Liebe und Verehrung zuteil. Weihnachtsspende. Die Direktion des Bautzner Industriewerkes m. b. H. in Bautzen hat auch in diesem Jahre trotz des im August stattgefundenen Brandes ihren Arbeitern je nach der Dauer ihrer Tätigkeit einen entsprechenden Geldbetrag als Weihnachtsgratifi kation zukommen lassen. Die Zellstoffabrik Waldhof-Mannheim verteilte am 30. Dezem ber an Weihnachtsgeschenken für ihre Arbeiter über 40000 M. CI. Die Gartenkolonie ,,Karl Krause“ in Leipzig-Anger-Crottendorf veranstaltet Sonntag, 7. Januar 1912, eine Christbescherung für die Kinder der Gartenkolonie in den „Drei Mohren“ zu Leipzig-Anger. Aufgeführt wird das Weihnachtsmärchen „Prinzessin Grete oder Christkind in der Köhlerhütte“, darauf folgen: Ansprache, Erscheinen des Knechts Ruprecht, Kindervorträge, allgemeiner Gesang: Stille Nacht, heilige Nacht, Bescherung der Kinder und gemütliches Bei sammensein im großen Saale. Die Aufführung beginnt pünktlich um 2 Uhr nachmittags. Eintritt 10 Pf. Silvester-Feier. Der Arbeiter-Verein der Norddeutschen Cellulose fabrik A.-G. in Königsberg i. Pr. feierte am 31 .Dezember sein erstes Stif tungsfest im Saale des Herrn Pust in Juditten. Nach einleitenden Musik stücken der Kapelle eröffnete um 41 Uhr nachmittags der Vor sitzende, Herr Tischler Otto Stahl, das Fest mit einer Ansprache. Er hieß alle Anwesenden willkommen, legte Zwecke und Ziele des Vereins klar, erinnerte an die schwere Zeit der Ausstandsunruhen im Sommer des verflossenen Jahres, welche Elend in manches Mit arbeiters Familie gebracht habe. Es sei umso freudiger zu begrüßen, daß sich in dieser schweren Zeit Männer zusammenfanden, welche sich sagten: Bis hierher und nicht weiter; wir wollen uns zusammen tun und uns schützen gegen die Angriffe und gegen den Terrorismus der Sozialdemokratie, welche diese schwere Zeit geschaffen. Wir wollen treu zusammenhalten mit der Fabrikleitung, damit nicht wieder solche Zustände ein treten können. Diese Bestrebungen waren der Grundstein zur Gründung des Vereins. Bei der zuerst abgehaltenen öffentlichen Arbeiterversammlung der in der Nord deutschen Cellulosefabrik Beschäftigten, wo ihnen diese Grundsätze bekannt gemacht wurden, meldeten sich sofort 50 Personen zum Beitritt, und heute zählt der Verein bereits über die Hälfte der An gestellten und Arbeiter des Werkes zu seinen Mitgliedern. Aber nicht allein diese Zwecke, sondern auch die Geselligkeit wolle der Verein pflegen, um die Familien der Arbeiter und Angestellten einander näher zu bringen. Eine aus den Mitgliedern gebildete Gesangsabteilung, welche gegenwärtig 30 Sänger stark ist, soll diesen Zweck erreichen helfen. Redner wünsche und hoffe, daß auch die noch Fernstehenden sich dieser Vereinigung anschließen werden. Er schloß seine Ausführungen mit einem Hoch auf die Norddeutsche Cellulosefabrik und deren hochverehrten Direktor Herrn Lehmann, in das die Anwesenden begeistert einstimmten. Nach dem Sängergruß der Gesangsabteilung des Vereins wechselten Violinduette, komische Solovorträge, Terzette und Theateraufführungen ab. In einer Pause hielt Herr Direktor Lehmann folgende Rede: Es erfülle ihn mit Freude, daß ein solcher Verein sich gebildet habe. Die traurigen Zustände des Jahres 1911 in der Arbeiterschaft seien ihm seelisch umso näher gegangen, als er stets das Bestreben hatte, für gute Arbeit auch guten Lohn zu bezahlen. In seiner 40 jährigen Praxis, meist in leitenden Stellungen, sei ihm ein solches Verhalten der Arbeiterschaft nicht vorgekommen, und befreundeten Fabrikleitern, welche ihm über das Verhalten ihrer Arbeiter geklagt hätten, habe er stets erklärt, Arbeit sei eine Ware, für gute Ware gutes Geld. Mit schwerem Herzen habe er jetzt auch einsehen müssen, daß er sich getäuscht habe. Jedoch umso freudiger habe er die Gründung dieses Vereins begrüßt, und er werde stets für diesen eintreten, da er durch die Erlebnisse des letzten Jahres zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß die Sozialdemokratie nicht imstande sei, das Recht des Arbeiters gebührend zu schützen oder zu vertreten. Er freue sich auch über die Gründung der Gesangs abteilung, wodurch dem Arbeiter Gelegenheit gegeben sei, den Arbeits staub abzuschütteln und sich als Mensch unter Menschen zu bewegen, dem Worte gemäß: „Sind wir von der Arbeit müde, ist noch Zeit zu einem Liede“. Die Männer, die jetzt an der Spitze dieses Vereins ständen, bürgen ihm für dessen gute Fortentwicklung, und so könne er nun getrost der Zukunft entgegensehen. Jeder an seinem Platze, alsdann auch jedem die Würdigung, die er verdient, an der Seite der Direktion, ob Beamter oder Arbeiter. Sein Hoch galt dem Verein. Geboten wurden noch: die Posse Niedlichs Heiratsantrag und das Lustspiel Der Hausschlüssel oder Kalt gestellt, welche beiden Stücke, flott gespielt, großen Beifall ernteten. Die Gesangsabteilung, unter Leitung des Buchhalters Herrn O. Zalnowski, brachte drei Männerchöre zum Vortrag. Weitere Programmnummern waren die Pantomine „Beim Dorfbarbier“, der Taxameter-Peter, das gute Kerlchen, der Ballhausbummler und die drei philosophischen Stiefelputzer. Es war sehr gemütlich, auch Küche und Keller sorgten für gute Stimmung. Erst gegen Morgen erreichte das schöne Fest sein Ende. 75. Geburtstag. Herr Robert Lentz, Inhaber und alleiniger Be sitzer der Firma Stettiner Tintenfabrik von Robert Lentz in Stettin, Steinstraße 2, begeht am 1. Februar seinen 75. Geburtstag. Herr Lentz erfreut sich der besten Gesundheit und leitet sein umfang reiches Fabrikgeschäft persönlich. Ausstellung graphischer Arbeiten. In der Bibliothek des König lichen Kunstgewerbe-Museums zu Berlin, Prinz-Albrecht-Str. 7 a, sind im Monat Januar graphische Arbeiten von Max Hertwig zu Charlottenburg ausgestellt, die besonders für Geschäftszwecke der Industrie und des Handels Anregung geben. Die Ausstellung, ist wochentäglich von 10 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends unent geltlich geöffnet. Unfälle. Der in der Papierfabrik in Mühldorf bei Glatz als Maschinengehilfe tätige Lehrerssohn Paul Urban geriet mit der Kleidung in das Werk der Maschine und wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. K. (Schics. Tgbl.) Die 38 Jahre alte, in der Papierfabrik in Schrobenhausen be schäftigte Witwe Therese Wagner wurde bei der Bedienung des Papier abfallkochers vom Kocherdeckel erfaßt und • ihr der Schädel ein geschlagen. K. (Bayr. Ztg.) In einer Buchdruckerei in Lübtheen geriet der Laufbursche Haaß mit einer Hand in die Papierschneidemaschine. Es wurden ihm 3 Finger glatt abgeschnitten. Wagenmangel in Norwegen. Um dem fortdauernden Eisenbahn wagenmangel auf der Randsfjordbahn abzuhelfen, haben die Papier fabriken von Randsfjord und Drammenselven, die Zellstofffabriken Katfos, Skotselv und Vestfossen und die Kohleneinfuhrfirmen von'Drammen, Norwegen, eine dringende Aufforderung an die Ver waltung dieser Stadt gerichtet, sie solle in der Sache .Schritte tun. bg. („Norsk Tidsskrift for Papir- etc. Industri“) Der höchste Schornstein des Nordens ist der mit Neujah. in Gebrauch genommene, eben fertiggestellte, der Sulfatzellstoff- und Papierfabrik Oerebro Pappersbruk in Oerebro, Schweden. Er mußte auf Anordnung der Behörden gebaut werden, da sich die Stadt über den üblen Geruch der Sulfatstoffabrik beschwert hatte. Der Schornstein ist reichlich 100 m hoch über dem Steinsockel, der innere Gipfeldurchmesser beträgt 2,78 m, der äußere Grunddurch messer 7,5 m. Die bisher höchsten Schornsteine waren 80 m hoch. bg. („Norsk Tidsskrift for Papir- etc. Industri" Beilage. Der heutigen Nr. liegt eine Beilage der Firma Maschinenfabrik Winkler, Fallert & Cie., Bern (Schweiz), bei.