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hm- Rr. mar ltm: ieuK- i ist, amu iw«. Uhr. s l, edi er. ZM, Ä. pH. t, Hm S- und '.8 Uhr zangen, m und - Zu- Drnen, stttr ge- n Rich- Rcvin- fsevm erspcist: .. rtstn. Rugvut- pchm- «echaut. Verantwottl. Redakteur: Karl JulesS Frotscher in Freiberg. Dienstag, den 5. November »o. 259. Cr-ts-eschichtr. Dresden, 2. November. Vorgestern wurde dem Könige von einer Deputation der Buchdruckerinnung zu Leipzig aus Anlaß.des Preßgesetzentwurfs eine Petition überreicht. Die Petenten hatten sich des huldreichsten Empfanges zu erfreuen und erhielten von Sr. Majestät die Versicherung, die Petition werde thunlichste Berücksich tigung erfahren, so daß für daS Fortgedeihen des Buchdruckereige schäfts nicht» zu besorgen sei. Leipzig, 2. November. Man wird es Leipzig nicht verwer fen können, daß es versäumt habe, das Seinige zu thun zur Äb- wcndung des Unheils, das durch den Preßgcsetzentwurs vom 10. September über einen bedeutenden Factor seines Wohlstandes, den Buchhandel, Heheinzubrcchen droht. Der Verein der^LespzigM Buchhändler sendete bekanntlich eine Deplttation an den König, um ihn um Zurücknahme des ganzen Entwurfs zu bitten; di« Deputa tion ward nicht vorgelaffcn, die Bittschn'ft jedoch iu Empfang ge nommen. Jetzt hat derselbe Verein eine „Beleuchtung des Ent wurfs zu einem Prcßgcsetze für das Königreich Sachsen vom Stand punkte des buchhändlerischcn Verkehrs" ausgearbcitct und drucken lassen, die in klarer, würdiger Weise die schreiendsten Verkehrtheiten und Ungerechtigkeiten des Entwurfs heraushebt und zu dem Schlüsse kommt: „daß dieser Entwurf ans dem Geiste der Feindseligkeit ge gen die Presse überhaupt, aus unverantwortlicher Unkenntniß der Verhältnisse des Buchhandels und des Wesens der Presse und aus Geringschätzung aller Rechtsgrundsätze hervorgegangen und daher ganz und gar zu verwerfen sei." Wir empfehlen die Lecture dieser von jeder befreundeten Buchhandlung zu erhaltenden Denkschrift Jedem, der sich über die hier einschlagendrn Verhältnisse ein klares Urtheil bilden will. Nachdem noch die vorzugsweise mit dem Kom missionsbuchhandel beschäftigten Firmen und di« Buchdrucker von ihrem Standpunkte aus den Entwurf bekämpft und auch die perio dische Presse sich sagen darf, das Ihrige gethan zu haben, hat auf Anregung der Stadtverordneten auch der Leipziger Stadtrath in ei ner Vorstellung an das Ministerium des Innern gegen den Ent wurf remonstrirt und dadurch von Seiten aller Bürger Leipzigs den Dank verdient, den ihm das Stadtverordnetencollegium dafür Freiberger Anzeiger Tageblatt. Erscheint täglich früh S Uhr mit Au«u»hme der Sonn- und Festtage. — Preis halbjährlich 22'/, Ngr. — Inserate die gespalt. ,Aelle S Pf deutschen Buchhändler (Börsenblatt Nr. 07), in dem eS Untier An derem heißt: 1 . .! , Durch das neue Preßgesetz, welches die sächsisch« Regierung ihren Ständen vorgelegt, hat, scheint nnS das Fortbestehen Leipzigs, insofern eS der Hauptstapelplatz des deutschen Buchhandels ist, ernst lich in Frage gestellt zu sein. Der deutsche Buchhandel kauu einen Centralpnnkt, in welchem alle Radim des Verkehrs sich vereinigen, nicht entbehren, wenn er selbst als Träger der wiffenschaftliHut Oi- sammtbildung Deutschlands fortwirkm soll. Richt j^e chmWhe Stadt würde dazu geeignet sein Und Leipzig ist bisher in solcher Ausdehnung der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels gewesen, daß seine Vernichtung zugleich ein tödtlicher Schlag für den deut schen Buchhandel sein würde. ES ist. aber- nicht diegeogxaphische Lag«. Leipzig» allein und seine Begünstigung dnrch Eiftnbahney, was ihm diese Wichtigkeit verleiht; seine Bedeutung liegt! :«Ubch!M Vorwiegen seiner Production, in der Ausbildung seines Kommis sionswesens und in dem wohlwollenden Schutze, dm die Knigl. sächsische Regierung dem Leipziger Buchhandel bisher in reiche« Maße zu Theil werden ließ. Keiner dieser Pfeiler dürste wegge- nvmmen werden, ohne daß der kunstvolle Bau erschüttert würde, dm die Industrie der deutschen Buchhändler damit aufgeführt hat, daß sie ihre eigene Metropole sich gründeten. ' Am Schluffe wird der Börsenvorstand aufgefordert, nachdrüH liche Schritte zur Verhütung solches Unheils zu treffen uttd dieser veröffentlicht folgende Bekanntmachung: -- 7 . . 7 Es ist von mehreren Seiten gegen den Börsenvorstand die Er wartung ausgesprochen worden, daß er gegen den daS Interesse des gesammten deutschen Buchhandels gefährdenden PreßgesetzmH Wurf vom 10. September bei der königlich sächsischen Regierung Schritte thun möge; der Börsenvorständ hält jedoch einen solchen Schritt für erfolglos, nachdem schon die von dem Gesetze zunächst und am schwersten bedrohten Körperschaften Leipzigs(BuchhändH^ Buchdrucker, Schriftsteller), sich in erschöpfender Welse dagegen aus ¬ gesprochen haben; sollte jedoch wider Verhassten dieser Entwurf in der That Gesetzeskraft erlangm, so wird es Sache der nächste» Generalversammlung sein, aufs neue darüber in Berathung zu tre ten, ob unter dem Druck eines solchen Gesetzes Leipzig noch läu- aussprach. Daß man aber auch außerhalb Leipzig dieselben Be- ger der Kommisfions- und SpeditionSpratz für den htütschm Bchh- sorgnisse hegt, daS haben die einstimmigen Verutthetlüngm des handel bleiben kann. Leipzig, Berlin, München, 23. Dctober ISSL Entwurfs durch die gesammte unabhängige Presse Deutschlands geä G. Mayer. G. Reimer. R. Oldenbourg. - ' zeigt, daS zeigt von neuem ein Schreiben drS Ausschusses des Stutt- Wir ermahnen Alle, die bet der Smanuatton dieses Sesetzent- sarter BuchhändlervereinS an den Vorstand des BörfenvereinS der Wurfs mitzuwkrkm Haden, die letzten 'Zeilen jenm Bekanntmachmtg sm '.'im