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Jntelligenzblatt fürs Jahr 1814» Herausgegebett sten Jahrgangs Unterhaümgs- u»d Der Spaziergang ans die Landükron e. (FortstEung.) Aags drauf kam nun auch der eigentliche Gerichtsverwalter, I. G. au^ Görlitz an. Das Verhör wurde nun von neuem, und mit beßrem Erfolge versucht, zumal auch Wil helm itzt schon mehrere Aufklärung gegeben hatte, und das Kind lebendig^;« frisch und gesund war. Indessen mußte doch, nach der furchtbaren Einleitung des gestrengen Wor- gängers, etwas gethan und die Sach« bis auf den Grund untersucht werden. Auf die ersten gesetzlichen Fragen, und der Beschul digten Antworten r ich heiße Anne Sophie Richterin, unehliche Tochter der Sophie Kahlmannin aus Aumdurg in Böhmen; mein Vater hat grheisen — ' stutzte der Inquirent, rieb sich die Stirn, fragte weiter — rich di« Stirn sich noch ««».Mr»'". ——— mehr, schwitzte Angstschweis, gieng schnell zur Hauptsache über, und vernahm zu feiner großen Beruhigung und Frrude, daß die an« gebliche Kindermörderin eine ehrliche, seit Jahr und Tag verheyrathete Handelsfran aus Zauernick sey, daß ihr Mann einen klei nen Paschhandel nach Schlesien treibe, daß er vor fünfzehn Tagen mit den Gebrüdern Graupner von der Grischelgasse zu Görlitz nach Schlesien gegangen sey, seit vier Tagen vergeblich erwartet worden, und wie sie an dem Tags vor der Gewitternacht, wo ihr Wege» seines langen Außenbleibens über die Zeit, immer bänger und bänger geworden, und sie für Herzensangst sich nicht mehr zu lassen gewußt, ob ihr gleich ihre zu sich ge nommene Mutter solches widerrathe», ihm entgegen gehn wollen, vor Müdigkeit aber nicht weiter fortkommen könne», und aus Angst um ihren Mann und bcy der gewalti- gen Erhitzung, um dem Gewitter noch zu entfliehen, und ihre Heymath zu erreichen, l-7)