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Abreise von Pangani. 35 Geld vollauf hat. Eine Forschungsexpedition, welche für ein Jahr über 5000 Pfd. Sterling verfügt, kann sich einen beliebigen Weg wählen, weil sie die Erlaubniß dazu für Geld von den Häuptlingen leicht erhält; sie kann anch in Gegenwart der Neger mit Instru menten beliebige Beobachtungen anstellen, während dem einzelnen Reisenden eines Stückes Messing wegen die Kehle abgeschnitten wird. Burton meint, es würde für ihn ein Leichtes gewesen sein, von Mvmbas oder Pangani aus mit einhuudert Flintenträgeru auch durch das Gebiet der plündernden Masai nach Schagga und bis an den Kilimandscharo vorzndringen. Aber zur Löhnung für diese Be waffneten und für die Träger, welche man mit Lebensmitteln versor gen muß, würden wöchentlich etwa 100 Pfund Sterling erforderlich gewesen sein nnd Burton's Mittel nur für anderthalb Monate ausge reicht haben. Deswegen mußte er sich mit einer Wanderung nach Fuga begnügen und durfte an ein weiteres Vordringen nicht denken. In Pangani war gerade der Sohn des Sultans Kimwere von Usambara anwesend, ein Schwarzer mit widerwärtigem Ge sichtsausdruck, der sich wie ein Araber kleidete und als Moham medaner über andere Neger erhaben dünkte. Dieser Mann bieß Muigni Chatib. Er sandle an Burton eine Botschaft und ver langte, daß derselbe die für den Sultan bestimmten Geldgeschenke ihm, dem Sohne, einhändige. Natürlich wurde er abgewiesen. Dieser Muigni, welcher die Oberherrlichkeit von Zanzibar aner kennt, war eben dorthin unterwegs, nm sich in einer eigenthümli- chen Angelegenheit zu rechtfertigen. Er hatte, wie weiland Romu lus, in einem seiner Dörfer, allerlei bösem Gesindel, namentlich auch entlaufeneu Sklaven, Zuflucht und Schutz gewährt, nud das war sehr übel vermerkt worden. Der Befehlshaber der Beludschen drang in Burton, diesen Schwarzen fest zu halten; aber darauf konnte man doch nicht eingehen. Die beiden Europäer trafen in aller Stille Vorkehrungen zur Abreise, erklärten, nur einen kurzen AnSflug machen zn wollen miethcten einen langen Nachen mit vier Ruderknechten, luden Ge päck für etwa vierzehn Tage ein nnd fuhren am 6. Fehruar 1857 den Pangani aufwärts. Nachdem das Fahrzeug mehrmals festge rannt war, kamen sie bald in freies Wasser, die Sandsteinufer hörten auf uud die Laudschaft nahm einen ganz andern Charakter an. Flußpferde steckten ihre plumpen Köpfe ans dem Wasser, starrten die Reisenden an, schnauften laut und verschwanden wieder;