Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
XVIII Einleitung. herbei, und tödtete mit eigener Hand diese Mörder. Während dieses Kampfes erhielt Theodor zwei Kugeln durch seinen Mantel, blieb aber unverletzt. Der feindliche Heerhaufen wurde gefangen genommen und l756 Mann, welche an der Ermordung Plowden's für bethei- ligt erachtet wurden, erlitten den Tod. Dann zog der Kaiser sich scheinbar zurück, erschien aber im Januar 1861 wieder vor der Stadl Axum und sandte Botschafter an die verschiedenen feindlichen Füh rer. Er ließ ihnen sagen, daß er sie alle vernichten werde, wenn sie nicht in der Asylkirche zu Axum eine Zufluchtsstätte suchten. Sie leisteten der Aufforderung Folge, während ihre Soldaten die Flucht ergriffen und den Negussi nebst dessen Bruder im Stiche ließen. Dann ließ der Kaiser den Negussi gefangen nehmen und vor sich bringen. Ihm wurden nach Landessitte, wegen Hochver raths, der rechte Arm und der rechte Fuß abgehauen, und an dieser Verstümmelung ist Negussi nach drei Tagen gestorben. So ist Theodor dieses Feindes entledigt, aber man besorgt einen neuen Aufstand in Tigre, weil die unter französischem Schutze stehenden Missionäre, gemeinschaftlich mit dem französischen Consnl in Maffawa, bereits daran arbeiten, einen solchen Aufstand hervorznrufen. — Der von Frankreich als unabhängig anerkannte Schützling wäre beseitigt, aber in Paris wird man fortfahren den König Theodo ros nicht zu Ruhe kommen zu lassen, und die Ansprüche auf Zula zu behaupten. Ein Blick auf die Karte zeigt die Bedeutung dieses Punktes, dessen Vorzüge schon in den Zeiten der ptolemäischen Kö nige Aegyptens vollkommen gewürdigt wurden. Dieses Adulis oder Berenike Panchrysos liegt etwa zehn Wegstunden südlich von Mas- sawa im Hintergründe der Annesleybucht, die von den Eingebore nen Gubbel Duanu genannt wird. Die Einfahrt zu der etwa fünf zehn Stunden langen Bay ist breit und tief; von ihr aus kann der Hafen Massawa's controlirt werden. Zula ist eigentlich noch mehr als dieses letztere ein natürlicher Hafen für das abessinische Bin nenland und war im Alterthum Mittelpunkt eines sehr ausgebrei teten Verkehrs nach Arabien und Indien hin. Zu Kaiser Justi- nian's Zeiten bauete dort ein abessinischer König Hunderte von Schiffen, fuhr, von byzantinischen Truppen unterstützt, nach Arabien hinüber und eroberte Pemen. Als Frankreich erkannt hatte, daß das oben mehrfach erwähnte Art ein untauglicher Hafen sei, ver suchte es sich vor der arabischen Küste festzusetzen und ließ schon 1854 die Insel Kamaran zwischen den yemenischen Häfen Hodeida