Volltext Seite (XML)
müsse gefallen sein, nnd das war, wie ich nachher erfuhr, wirklich der Fall. Ich lief so schnell als möglick am Hach entlang in den Wald hinein. Auf einmal kam ich an eine lichte Stelle, wo ich etwa 300 Schritte von mir entfernt, einen Haufen Menschen sah. Mir kam der Gedanke, es könnten Räuber sein, sah durch mein Perspektiv, und entdeckte zu meinem Schrecken die Räuber, welche die geraubten Lasten unserer Karawane davon trugen. Jetzt ging ich sogleich wieder über den Bach zurück, ohne daß die Feinde mich bemerkten, obwohl ich sie mit dem bloßen Auge sehen konnte. Als ich wieder in den Wald Hineintreten wollte, kamen mir zwei große Nashörner entgegen. Sie blieben etwa fünfzehn bis zwanzig Schritte vor mir stehen,. traten dann bald auf die Seite und liefen in den Wald hinein. Ich aber kam bald in eine offene Ebene, wo ich mich unter einem Baume uiedersctzte und über meine bedenkliche Lage nachdachte. — Bedenklich war dieselbe allerdings. Wohin konnte der weiße Mann seine Schritte lenken? Er war ganz allein, und schwankte, ob er weiter nach Mbere oder zn Kiwoi's Dorfe gehen sollte. Das letztere war etwa 36 Stunden weit entfernt. Zunächst mußte der Durst gestillt werden, denn Kraps hatte an jenem Tage noch nicht getrunken. Der Danafluß war nahe; in einiger Entfernung standen hohe Bäume und dorthin ging Krapf. Boni hohen Ufer stieg er bis an den Rand des Wassers; es schmeckte angenehm und war kühl. Nachdem er tüchtig getrunken, füllte er, aus Mangel an einem Gefäße, das lederne Futteral seines Fernrohrs und die bei den Flintenläufe, welche er mit Gras verstopfte und mit etwas Tuch, das er von seinen Beinkleidern abschnitt. Nun erst untersuchte er den Fluß ein wenig; er fand denselben etwa 150 Fuß breit und sechs bis sieben Fuß tief. In der heißen Jahreszeit ist er nie driger; in der Regenzeit setzen die Wakamba aus Flößen hinüber. Im Bette lagen viele Felsen, aber so weit auseinander, daß ein Boot zwischen ihnen hindurch fahren kann. Dort läuft der Strom rasch, im klebrigen fließt er ruhig nach Osten hi». „Wenn seine Quelle 6000 Fuß hoch am Kenia liegt, so muß er allerdings große Bogen machen oder hohe Wasserfälle haben, bis er das Meer er reicht." Auf der andern Seite des Dana, im Mbcrre-Lande, lag ein hoher Berg, welchen Krapf Albertino nannte. Nun mußte er an den Rückweg denken. Zunächst verbarg er sich bis zum Einbrüche der Dunkelheit im Gebüsch, nachher folgte er Reisen in Arabien und Ostafrika. II. zg