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Dcr Mucmsa unk rcsscn Brummen. 439 Baumstamm ist, in welchem ein Brummen verursacht wird. „Sie suchen durch Aberglauben und Betrug sich vor dem Volke wichtig zu macheu uud über dasselbe zu herrschen, da sie sonst keine Gewalt über die Leute haben; denn nur die Häuptlinge dürfen das brum mende Instrument sehen." Was Krapf über den Mnansa schreibt, erinnert an den Mumbo Dschumbo uud andere Gaukeleien bei den westafrikanischen Negern; Zweck derselben ist, die Weiber und Sklaven in Fnrcht und Zaum zu erhalten. Die Aeltesten in Rabbai hörten nicht auf die Abmahnungen des Missionärs, sondern trieben ihr „Werk der Finsterniß" mit großem Eiser. Zuerst begaben sie sich nach dem Maroni oder Rathhaus, wo der Mnansa wa Kurri schon brummte. Mit einbrechender Dunkelheit wurde das Schreien, Singen, Tanzen uud Jauchzen der Aeltesten, und das Brummen des Mnansa furchtbar; der wilde Lärm währte die ganze Nacht hindurch, uud die rasenden Leute tranken viel Palmwein. „Die Heiden stehen unter besonder»! Einfluß böser Geister, uud solche Festlichkeiten sind ihre Abendmahle!" Derartige Stoßseufzer äußert der Missionär öfters. Wenn, fährt er fort, Kinder und Weiber den Mnansa sehen würden, so müßten sie, wie man sagt, gleich todt niederfallen, oder die Frauen würden doch nicht mehr gebären können. Zuerst wirb der Muausa im Walde gespielt, wo man ihn in einer besonder» Hütte aufbewahrt. Sobald man ihn von ferne brumme» hört, muß jeder Nichteingeweihete sich verbergen. Es ist klar, daß die Aeltesten ihn gebrauchen, nm das Volk in Schrecken nnd Unterwürfigkeit erhalten zu wollen. Sie lassen den Mnansa alle mal spielen, wenn eine neue Verordnung gegeben wird, und übcr- baupt bildet der Mnansa den Mittelpunkt ihres bürgerlichen und religiösen Lebens; er wird auch in Bewegung gesetzt, wenn sie opfern, um Regen beten, oder ein mißgestaltetes Kind in: Wald erdrosseln wollen. Nnr Einzelne sind eingeweiht. Der Mnansa wird von eine»! Zimmermann verfertigt; der Besitzer erhält bei allen Zech gelagen einen Antheil umsonst. Nnr die Wanika und ihre nörd liche Abtheilnng, die Wadigo, von welchen eigentlich der Muansa stammt, kennen diese Feierlichkeiten nnd Einrichtungen; andere Völ ker haben sic nicht. Am 20. Februar feierten die Wafulana, d. h. die jungen Leute, den Tag, an welchem die Jünglinge ihre Brust mit Messern ritzen und etwas Blut fließen lassen, uni, wie sie sage», frisches Blut an die Stelle des alten zu bekommen. Sic meinen, die Feierlichkeit