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Selbst viele Asiaten wissen die Tucke nickt nach ihrem Werthe zu tariren, sondern schätzen sie, ähnlick wie Schießgewehre oder Uhren, nur nach dem äußern Ansehen; die Afrikaner verlangen außerdem lange Wolle und volle Farben. Das ordinäre englische Tnck kostet in Zanzibar 50 Cents, weit im Innern viermal so viel, und dort ist es ein Geschenk für die Häuptlinge. In Udschidschi und ans anderen großen Elfenbeinmärkten ist viel Begehr nach dieser Waare; Männer tragen sie um die Hüften geschlungen, Frauen über den Busen. In ttnyanyembe sind gewöhnlich arme Araber und Suaheli, welche aus den Zeugen ein Kisbao, einen Rock, zurecht schneidern. Von Baumwollenzeugen giebt es eine Menge Sorten, die Bur ton ausführlich mit Preisangabe beschreibt; wir können uns damit begnügen, sie kurz anzuführen. Barsati, oder afrikanisch Kitambi, ist hlau mit breiten rothen Streifen. Von diesem indischen Stoffe hat man drei verschiedene Arten. Im Innern repräsentirt Barsati ein Doti oder eine Tobe von Merkani; an der Küste ist es bei ärmeren Freien, Sklaven »nd Frauen beliebt; aber jenseit der Küstenregion wird es von manchen Häuptlingen znrückgewiesen, weil es so schmal nnd locker gewebt ist. In früheren Zeiten ver fertigte, man es auch aus Seide. Seit einigen Jahren ist bei den Wanyamwezi das Barsati oder Kitambi baniani beliebt ge worden; ein dünnes weißes Zeug mit krapprothem Rande. Das Dabwani hat kleine blaue und weiße Würfel, manchmal auch noch einen mit weiß und gelb eingefaßten rothen Streifen. Dieses Zeug gilt im Innern doppelt so viel als Barsati. Dschamdani, eine Art gemusterten Musselins, ist bei den Vornehmen unter den Küstcn- stämmen als Turbanzeng sehr heliebt. Bändera.oder Flaggcn- zeug, ist roth und kommt aus Bombay; Schit, Chintz, in ver schiedenen Arten, roth mit gelben und dunkelgrünen Streifen. Die französischen und die deutschen, welche von den Hamburger Kauf leuten in Zanzibar eingeführt, nnd his nach Unyamwezi und Ud schidschi versandt werben, find beliebter als die englischen. Andere Baumwollenstoffe sind die Chazarangi, Ukaya, Sohan oder Nidia, Schali, Tadschiri, Msutu Kikoi und Schasar. Von den „Zeugen mit Namen" sind die aus Seide und Baumwolle gemischten am heliebtcsten. Diese Sudai, gestreift und zugleich gewürfelt, wer den von den Mittelklassen der Arader als Gürteltücher getragen nnd mit Fransen versehen. Die Kaufleute führen zweierlei Arten Kappen oder Mützen ein.