Volltext Seite (XML)
Fluß bezeichnete. Aber noch war kein Europäer über den schmalen Küstenstrich hinaus bis ins. Innere vorgedrungen. Das war deutschen Männern Vorbehalten, sie brachen auch in diesen Gegenden Afrikas die Bahn. Im Jahre 1847 erschienen die Missionäre Krapf und Rebmann in Ostafrika, gründeten eine Station bei Mombas und wagten sich kühn unter die wilden Stämme. Krapf bereiste den Bezirk von Taita oder Dayda und Rebmann gab Kunde vom Berge Kilimandschao. Krapf ging auch nach Fuga, der Hauptstadt von Usambara. Rebmann erhielt 1849 von Mamkinga, dem Oberhäuptling des Schaggalandes, das Ver sprechen sichern Geleites bis zum „Unyamwezi-See", wurde jedoch empfindlich getäuscht. Krapf wagte sich 1849 nach Ukambani, machte eine Fahrt bis zum Kap Delgado uud besuchte zum zweite» Male unter größter Lebensgefahr Kitni. Erhardt, welcher sich 1846 der Mission zu Mombas angeschlosseu hatte, hielt sich einige Mo nate in Tanga auf uud besuchte 1854 den Sultan Kimwere von Usambraa. Ohne allen Zweifel haben diese Missionäre der Wis senschaft einen großen Dienst geleistet, wenn auch einzelne von ihren Angaben eine strenge Kritik nicht aushalten mögen; es bleibt kleinlich uud neidisch von Seite mancher Engländer, das große Verdienst der deutschen Bahnbrecher verringern zu wolle». Die „Skizze einer Karte eines Theiles von Ost- u. Centralafrika", welche Erhardt und Rebmann entworfen hatten, und die in Petermanns Mittheilungen von 1856 erschien, enthielt eine allerdings phan tastische Darstellung der Seenregion Jnnerafrikas, nach den Anga ben der Araber und der Eingeborenen. Aber sie hatten wenigstens das Verdienst, die allgemeine Aufmerksamkeit auf jene Gegenden zu lenken. Ein Wasserbecken von der Größe des kaspischen Mee res bedeckt auf jener Karte einen weiten Raum; die vier einzelnen Seen, welche wir nun kennen, nämlich der Nyanza, der Tanganyika oder Udschidschi, der Schama oder Moiro Aschinto, und der Nyassa oder Maravi fallen dort in Eins zusammen. Darüber sind wir nun durch die neuen Entdeckungen Livingston's, Bur ton's und Speke's im Klaren. Wir schildern zuerst die Expeditionen dieser beiden Reisenden.