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402 An ker Küste, in Konduchi. bald unter einer brennenden Sonne wandern, bald unter dickem Gestrüpp hinwegkriechen, namentlich am Mgazi und an anderen Flüssen. Dort war es dumpfig, feucht, kalt, und die Ausdünstung so übel riechend, daß die Reisenden mehr als eine Ohnmacht anwandelte. Dann leistete Aetherlimonade und eine Pfeife des stärksten Tabaks gute Dienste. Nach und nach mußte auf solchen Wegen das Meiste von dem noch vorhandenen Gepäck und Waarenvorrath zurückge lassen werden. Am 25. Januar durchwatete Burton das kalte gelbe Wasser des Mgeta, war dann in Uzaramo nnd kam am 27. Ja nuar" glücklich an dem Dorfe vorüber, wo Maizan einen so frühen Tod gefunden hatte. Dort traf er Romazan nnd Salman, Kinder des Seid ben Selim, die von Letzterm insgeheim von Zungomero nach Zanzibar vorausgesandt waren nnd nun mit Briefen, Kleidern und Lebensmitteln zurückkamen. Am 28. Januar erreichte er Ma ku tan iro, wo die Kaole- und die Mbuamadschi-Straßen zusammen treffen, nnd wo auf dem Hinwege die Wazaramo den Reisenden den Weg versperrt hatten; jetzt legten sie denselben kein Hindcrniß in den Weg. Am 30. Januar erhoben die aus Zanzibar gebürtigen Leute ein Freudengeschrei, denn sie sahen wieder einen Mangobaum; und bald auch Ananas, Kokospalmen und andere Pflanzen ihres Lan des. Am 2. Februar lag endlich das Meer vor den Augen der Reisenden und wurde mit dreimaligem Jubelrufe begrüßt. Am 3. Februar 1859 ritten sie in das kleine Stranddorf Konduchi, ein, an Stangen vorüber, die mit Menschenschädeln gekrönt waren; diese befinden sich jetzt im Royal College of Turgeons in London. Der Einzug war von den üblichen Feierlichkeiten begleitet; die Krieger tanzten, schossen ihre Gewehre ab und schrien; Groß und Klein drängte sich heran, und so gelangten die Reisenden in eine Hütte, welche der angesehenste Kaufmann des Ortes, der Baniane Premdschi, reinlich hergerichtet hatte. Noch an demselben Abend fanden einige von Burton's Begleitern Gelegenheit, nach der Insel Zanzibar überzuschiffen, die man von Konduchi ans sehen kann. Burton sandte ein Schreiben an den britischen Konsul, bat um allerlei nothwendige Gegenstände, nnd sprach den Wunsch aus, daß man ihm eine Battela, ein Küstenschiff, auSrüsten nnd senden möge, da es seine Absicht sei, das Delta des Rufidschi, (Ruaha, Lnfidschi) und dessen unbekannten Lauf zu erforschen.