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398 Auf der Rückreise. Eine Karawane. hörige der Wanhamwezi-Karawanen, welche Kilwa besuchen, dort belästigt oder gar in die Sklaverei gebracht werden. In Folge von allerlei Irrungen wurden die Reisenden von der Mehrzahl ihrer Begleiter verlassen nnd mußten in Zungomero liegen bleiben. Am 11. Januar erschien eine Anzahl von Wanyam- wezi, die auf der Rückwanderung nach der Küste waren. Ihr Mtongo, Führer, zeigte sich willig, dem Europäer ueun von seinen Leuten zu überlassen. Am-14. Januar 1859 erhielt Burton allerlei Arzeneien und Erquickungen aus Zanzibar vom Apotheker Frost, nm welche er schon im Jnli 1857 gebeten hatte. Aber sie kamen ihm auch jetzt noch sehr gelegen. Am 17. Januar langte eine starke Karawane ans dem Innern an, deren Anführer Süleyman den Raschid el Riami, ein Araber von der Küste, unserm Reisenden manche Mittheilung über seine Wanderungen gab. Er war gemeinschaftlich mit dem Msawaheli Mo hammed ben Gharib, im Juni 1857 von der Küste nach Ubena auf gebrochen und dorthin etwa sechs Monate unterwegs gewesen. Seine Begleitung bestand aus ungefähr 600 Sklaven und Freien, von denen reichlich 150 Mnsketen trugen. Die Karawane zog auf der großen Mbuamadschistraße nach Westen hin bis Maroro in Usagara, bog dann nach Süden hin ab, und watete durch deu Rwaha, welcher den Leuten bis ans Knie reichte. Dann zog sie durch, das Gebiet der Wahehe und der Wafadschi gen Süden und weit vom Flusse weg, um die Warori zu vermeiden, welche an beiden Seiten desselben wohnen. Der Sultan dieses räuberischen Voltes befand sich eben in Fehde mit den Wabena und würde nicht erlaubt haben, daß Kaufleute seinen Feind besuchten: selbst in friedlichen Zeiten nimmt er ihnen die Hälfte ihrer Habe als Geleitsgeld ab. Der Karawane lag zur Rechten oder nach Süden hin, von Uhehe bis Ubena, eine zusammenhängende Gebirgskette, von der manche Geflieste, welche die Straße durchschneiden, in den Rwaha fallen; Wasser fand man nur iu den Betten dieser Nullahs und Fiumaras. Wenn diese Kette eine irgend beträchtliche Länge hat, so ist es wohl möglich, daß sie die Wasserscheide zwischen den Seen Taflganyika und Nyassa bildet, und so durch einen südlichen Seitenstreifen die große Depression Centralafrikas scheidet. Das Land war dürr und unfruchtbar, eine Art von Ugogo, nur daß die Kalebaffeubäume fehlten. Auf dem weiß- bräuulichen Boden wuchs kaum Gras und die Reisenden wußten nicht, wovon die zahlreichen Heerden sich ernährten. Der Masika,