Volltext Seite (XML)
vor; man sagt, der Kranke „hat Feinde", ana wazimv. Daß viele Leute an schwachen Augen leiden, kann bei dem Ranch in den Hüt ten, dem grellen Sonnenschein, der Feuchtigkeit und so manchen Ausschweifungen nicht auffallen; auch acute Augenkrankheiten sind häufig. An niedrig gelegenen ungesunden Stellen entstehen in Folge plötzlich unterbrochenen Schweißes Abschuppungen der Haut, Ge schwülste und überhaupt Hautkrankheiten. Von der schrecklichen Kidonda in den Küstengegenden nnd dem Hautjucken in Udschidschi ist schon früher die Rede gewesen. Als Schokea bezeichnet man ein Gerstenkorn am obern Augenlid; die Fnnza soll vom Stich einer großen Fliege herrühren, ist anfangs eine kleine rothe Ge schwulst, die nach einiger Zeit ausgeht, und dann kommt ein Halbzoll langer Wurm zum Vorschein. Knmri sind gewöhnliche Eiterbeulen, P'hambazi bösartige Geschwüre, welche tiefe, verfärbte Narben zu rücklassen; in manchen Fällen geht dadurch eiu Glied verloren. Gegen die meisten dieser Krankheiten wird Zinkspath, Tntiva oder Mnrturu, als sicheres Heilmittel betrachtet. Bei diesen der Ausschweifung ergebenen Ostafrikanern, die mit der Halbcivilisation in Berührung gerathen sind, hat sich die Lust seuche von der Insel Zanzibar bis Udschidschi und bis ins Herz von Afrika verbreitet. Die Eingeborenen nnd die Araber behaupten steif und fest, und bringen viele Beweise dafür bei, daß diese Krankheit sich ohne persönliche Berührung weiter verbreite. Sie verendet aber und hat noch nicht so tiefe Wurzeln geschlagen, wie unter den Nord amerikanern und den Bewohnern der Südseeinseln. Außer Zink- spath kennt man keine mineralischen Arzneimittel. Aus den schwächeren Formen der Lustseuche macht mau sich nicht viel, weil sie einfachen Mitteln weichen, aber sie haben oft Harnröhrenverengerung, Blasen entzündung, chronische Nierenkrankheiten und auch Rheumatismen im Gefolge. Mit vielerlei Heilmitteln giebt man sich nicht ab. Als Abführmittel giebt man die Rinde vom Baume Kalakala iu einem Brei; unter den Brechmitteln sind einige so stark, daß die Araber sie nicht vertragen können. Nur selten greift man zum Ausbrennen einer Wunde, sondern beschüttet sie lieber mit Galmeipulver; der Kranke erleidet großen Schmerz dabei, und heult vieruudzwanzig Stunden. Man läßt sehr oft znr Ader und bedient sich zum Schröpfen der Olleuolüto. erusirta. Erst wird die Haut mit einem Scheermesser