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Die W.iiivamwczi. 217 steigen; eine bekommt ihren Platz znr linken, eine andere znr reck ten Seite des Leichnams, die dritte steht ihm gegenüber, und dann wird das Grab verschüttet. Der Todte hat nun Bier und Weiber nnd ist gegen Langweile gesichert. Die Ueberlebenden halten auf dem Grabhügel über den lebendig eingescharrten Sklavinnen ein Trinkgelag. Die Wasuknma verscharren ihre Häuptlinge in einem Walde nördlich von Unyanyembe, nnd die Lanbleute der Umge gend legen vor der Zeit der Einsaat eine aus Getreide bestehende Opfergabe in die Fetischhütte, Mzimo, nieder, welche dann das Grab bezeichnet. Charakteristisch für jedes Mnyamwezidorf ist die Iw an za, das öffentliche allgemeine Gesellschaftshaus. Es giebt eins für die Männer, ein anderes am entgegengesetzten Ende für die Frauen, denn beide Geschlechter halten sich gern getrennt. Der Hofranm wird von einem Mrimbabanme beschattet. Burton war in keiner Weiber- Jwanza; das, wie wir sagen könnten, Männercasino beschreibt er in folgender Weise. Es ist eine große Hütte, deren Wände mit Thon beworfen sind; das Dach steht etwa einen Fuß über den Wänden, so daß ein freier Raum für die Lüftung bleibt; der Hvf- ranm ist mit Baumstämmen abgcpfählt, damit das Bieh nicht hin einkomme. Dort sitzen, schwatzen und rauchen die Leute und ver geuden den Tag in einer Weise, die der Leser in einem später» Abschnitt über das Dorfleben der Ostafrikaner beschrieben findet. An den beiden Eingangsthüren hängen vom Oberbalken herab al lerlei Zauber, z. B. Hasenschwäuze, Zebramähnen, Ziegcnbörner und dergleichen mehr. DaS Innere der Hütte wird ungefähr zur Hälfte vom Ubiri eingenommen, einem großen Gerüst, das etwa den Pritschen in unseren Wachtsluben gleicht. Der Boden besteht ans festgestampftcm Lehm; ein Heerd und Steine zum Zerreiben von Korn fehlen niemals, an dem Gebälk hängen Speere, Stecken, Pfeile und Keulen, um geräuchert und dadurch dauerhaft zu werden; in den Winkeln stehen Blasebälge, Speere zur Elephantcnjagd und dergleichen Sachen. Die Jwanza scheint außerhalb Unyamwezi nicht vorznkommen. In diesem Lande speisen die beiden Geschlechter nicht gemein schaftlich; ein Knabe wird nie mit seiner Mutter essen. Die Männer sättigen sich gewöhnlich in der Jwanza; Morgens nehmen sie ein Frühstück und etwa um drei Uhr ein Mittagsbrod ein. In der Zwi schenzeit kauen sie Tabak und in dessen Ermangelung etwas Thon,