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welche aus denselben allerlei Schmuck und Zierrath verfertigen. In Usukuma erhöhet man durch die schönsten Federn den Haar putz, macht aber nur selten Jagd auf den Vogel; auch haben diese Afrikaner nicht daran gedacht, die Federn anszuführen, während doch die Somal diese Handelswaare so gilt zu würdigen wissen, daß sie die besten weißen Federn nicht unter acht Dollars das Pfund verkaufen. Den Löwen sah Burton nur selten; die Araber sagen, er erreiche in diesen Gegenden keine beträchtliche Größe, auch greift er nur selten Menschen an. Leoparden, Hyänenhunde und Kuduantilopen kommen in dieser Wüste häufig vor; das Schwein sieht röthlich aus, der Hase hat einen fuchsrothen Balg. Noch vor einer geringen Anzahl von Jahren verwehrten die Wagogo allen Reisenden den Durchzug; damals ging die Straße nach Unyamwezi am nördlichen User des Rwaha durch das Gebiet der Warori. Als die erste Karawane von Dschumah Mfnmbi, dem nnn verstorbenen Häuptling von Saadani, nach Ugogo kam, waren die Wagogo in hohem Grade erstaunt über die Wohlbeleibtheit die ses Mannes, und schloffen aus derselben, daß er ein Gott sein müsse. Aber nun verlangten sie anch, daß er Regen schaffen solle, und als er sich dazu nicht verstehen mochte, beschlossen sie, ihn zu tödteu. Glücklicherweise stellte sich eben damals Regen ein. Diese Wagogo sind in ihrem gesunden Lande viel kräftiger gebaut, als ihre Nachbarn in Usagara, auch hübscher und von weniger dunkler Haut als die Wanyamwezi, von welchen sie sich auch durch die Sprache unterscheiden. Ihr Gebiet reicht vom Fnße der Usagaragebirge in gerader Linie fünf Tagereisen weit bis Mda- huru; im Norden werden sie von der Wataturu, im Süden von Wabenastämmen begränzt; die Breite ihres Landes beträgt acht Stationen, doch wohnen sie im Norden mit Wahumba, im Süd osten mit Wahehe, im Süden mit Warori vermischt. Ihre Hautfarbe ist, wie bei allen Völkern, welche Sklaven einführen, nicht gleichartig; einige haben so Helle Haut wie die Abvssinier, andere sind so schwarz wie Neger. Auffallend ist der kleine Schädel im Vergleich zum breiten Umfange des Gesichtes an und unter den Jochbeinen, und kein anderer Stamm dehnt die Ohrlappen so weit aus. Das soll ein Kennzeichen der Freiheit nnd edler Abstam mung sein; das eigentliche Stammesabzeichen besteht aber darin, daß die beiden unteren Schneidezähne fehlen. Sie tättvwiren sich nicht regelmäßig, doch haben manche Frauen zwei gleichlaufende