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Nr 1«. Triest gehalten. Auf dem prächtig geschmückten Bahnhofe wurde der Kaiser vom Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, von dem Handels- und Ackerbauminister, dem Statthalter, dem Podesta, dem Clerus, der Generalität rc. empfangen und beim Austritt aus der Bahnhofshalle von der massen haft versammelten Bevölkerung mit Jubelrufen begrüßt. Auf die italienische Ansprache des Podesta erwiderte der Kaiser in italienischer Sprache, er wäre von den Versicherungen des Podesta hoch befriedigt und sei mit den Mitgliedern des kaiserl. Hauses dieses Mal mit größerer Freude als jemals nach Triest gekommen, um an dem nützlichen und patriotischen Feste theilzunehmen, das die Bewohner von Triest zum Zeichen ihres vor 500 Jahren geschlossenen un vergänglichen Bandes veranstaltet hätten. Das patriotische, loyale, auf das Anwachsen des österreichischen Handels- Emporiums gerichtete gemeinnützige Wirken der Triestiner werde stets seiner Unterstützung und der Unterstützung der Regierung begegnen. Italien hat angeblich die Initiative zu einem Vorschläge behufs Regelung der Neutralitätsfrage des Suezcanals er griffen. Der Vorschlag gipfelt in der Einberufung eines CongrefseS zur endgiltigen Erledigung dieser Angelegenheit. Sämmtliche Mächte, also auch das hierbei am meisten interessirte England, sollen bereits zugestimmt haben. Türkei. Lord Dufferin theilte am 18. d. der Pforte mündlich mit, daß, da der größere Theil der englischen Truppen Egypten demnächst verlassen werde, die Militär convention unnütz geworden sei, und fügte hinzu, England werde betreffs der Pacification Egyptens keinerlei Inter vention irgend einer Macht annehmen. Man glaubt, die Pforte werde in dieser Angelegenheit ein Memorandum an die Mächte richten. — Der Zusammentritt der Conferenz über die türkisch-griechische Frage wurde wegen Mangels von Instructionen für einen Botschafter vertagt. Egypten. Der Khedive unterzeichnete am 17. Septbr. einen ihm vom Ministerrath vorgelegten Beschluß, wonach 1) die egyptische Armee aufgelöst ist und 2) die Offiziere aller Rangstufen, welche der Meuterei schuldig sind, dem Militärgesetze gemäß verfolgt und bestraft werden sollen. Riaz Pascha erklärte bestimmt, die Rädelsführer müßten hingerichtet werden, da sonst eine Wiederherstellung der Ordnung undenkbar sei. 20 Personen, welche die Haupt rolle bei der Rebellion spielten, wurden in Kairo verhaftet, aber mehrere andere Rädelsführer befinden sich noch in der Freiheit. Die Hauptstadt ist fortgesetzt ruhig; auch lauten die Nachrichten aus dem Innern des Landes günstig. Man nimmt allgemein an, daß sämmtliche von arabischen Trup pen besetzte Städte sich dem Khedive unterwerfen werden. Die bisherige Besatzung von Abukir marschirte in der Nacht zum 18. d. nach Kafrdowar, um dort die Waffen niederzulegen; auf dem Marsche entzog sich aber ein ganzes Regiment der Gewalt der Engländer und flüchtete ostwärts nach Damiette, wo Abdallah noch über circa 6000 Mann commandiren soll. Jndeß sieht man auch die Uebergabe von Damiette als nahe bevorstehend an. Der Postdienst zwischen Alexandrien und Kairo wurde wieder eröffnet, die Censur der Depeschen aufgehoben. Neueste Nachrichten. Berlin, 19. September. Aus St. Petersburg wird dem „B. T." mitgetheilt, daß am Sonnabend eine größere Abtheilung Ingenieure des Communications-Mi nisteriums die Residenz verließ, um eine nochmalige genaueste Revision der ganzen Bahnstrecke Petersburg-Moskau vor zunehmen. Triest, 19. September. Bei der gestrigen Jnspicirung des Geschwaders ließ der Kaiser Torpedomanöver und ver schiedene andere Bereitschafts- und Kampfmanöver vornehmen und sprach sich über die Ausführung derselben sehr lobend aus. Viceadmiral Poeckh ist zum Admiral ernannt worden. Die Illumination der Stadt und des Hafens war pracht voll, die Bevölkerung der Umgegend wetteiferte mit der Stadt in Ovationen für die Majestäten und das kron- prinzliche Paar. Wien, 19. September. In Folge der Ueberschwemmungen ist Ober-Kärnten, namentlich das Drauthal schrecklich ver heert. Die Eisenbahnverbindung ist mehrfach unterbrochen; viele Brücken sind fortgeriffen, andere gefährdet. Ober- Drauburg steht 1V-r Meter unter Wasser, die Verheerungen sind namentlich im oberen Drauthal ungeheuer. Gegen 20,000 Merkantilhölzer sind fortgeschwemmt. Der Kaiser hat 5000 Fl. für die Nothleidenden gespendet. Der Landes präsident hat einen Aufruf zu Sammlungen für die von der Ueberschwemmung Betroffenen erlassen. Die Witterung ist fortdauernd trübe und regnerisch. Alexandrien, 19. September. Der Commandant von Damiette, Abdellah, erklärt in einer hier eingegangenen Depesche, er habe niemals die Absicht gehabt, den Befehlen des Khedive keinen Gehorsam zu leisten, er sei bereit, sich zu unterwerfen und erwarte nur die entsprechenden Befehle. Nachrichten aus Stadt und Amgegend. Großenhain. Die Inhaber von Büchern der Stadt- Bibliothek machen wir an dieser Stelle noch besonders darauf aufmerksam, daß wegen Revision sämmtliche Bücher am 24. Septbr. in der Zeit von 11 bis 12 Uhr Mittags abzugeben sind; wird dies unterlassen, werden die Bücher auf Kosten der Säumigen eingeholt. Vermischtes. Aus Buda-Pest vom 16. d. berichtet die „Pr.": Neuere Meldungen aus Kapolna, dem Thatorte der jüngst ge meldeten Ermordung eines Steuerexecutors, stellen den Sachverhalt in folgender Weise fest: Der Steuerexecutor wurde bei einem Pfändungsact vom Volke angegriffen und verfolgt. Er streckte einen Verfolger mit einem Revolver schuß todt nieder, mit Sensen bewaffnete Bauern umringten ihn nun und die zwei assisürenden Comitatspanduren wurden durch Todesdrohungen gezwungen, den Executor seinem Schicksale zu überlassen. Derselbe flüchtete sich in einen Großenhainer Unterhaltung-- und Anzeigeblatt. Gelte 2. Stall. Der Hilfsstuhlrichter ermahnte vergebens das Volk zur Ruhe und eilte sodann nach dem benachbarten Sajo-Szt. Peter, um Militär aus MiSkolcz herbeizutelegraphiren. Inzwischen hatten die Bauernburschen Dynamitpatronen in den Stall geworfen, welche dem Executor das Bein zer schmetterten. Da man auch brennendes Stroh hineinwarf und der Executor sich als verloren betrachtete, schoß er sich nach lautem Gebet in den Mund. Die Leiche wurde von den Bauern hinausgeschleppt, cannibalisch behandelt und ausgeplündert. Es war Nachts, als unter Fackelbeleuchtung eine Compagnie Militär einrückte und der sofort beginnenden Gerichtsuntersuchung assistirte. Zwölf der Hauptschuldigen wurden ins Miskolczer Gerichtsgefängniß abgeführt. Aus Tirol, Kärnthen, der Schweiz und Italien liegen höchst betrübende Meldungen über infolge anhaltender Regen güsse eingetretene Ueberschwemmungen und dadurch angerichtete Verheerungen vor. Durch Wolkenbrüche und drei Tage andauernden Regen sind sveciell in Südtirol die Wildbäche bei Materello-Roveredo und Caliano zu reißenden Flüssen angewachsen, haben Brücken, Stege und Canäle zerstört, Bahndämme beschädigt und Straßen überschwemmt. Zwischen Azwang und Waidbruck ist ein Fels abgestürzt. Die wälsch- tirolische Strecke der Südbahn bietet ein trauriges Bild der Verwüstung. Die Etsch hat an einer Stelle den Bahn damm in der Länge von 100 Meter durchrissen. Die Ueber schwemmung ist bedeutend größer als im Jahre 1868, weil alle Seitenthäler betheiligt sind. Der Schaden in Südtirol wird auf mehrere Millionen beziffert. — In Oberitalien hat die Etsch bereits ganz Verona überschwemmt, mehrere Häuser sind eingestürzt, einige Frauen und Kinder ertrunken. In Sarego bei Vicenza ertranken fünf Personen. Leider sollen auch beim Rettungswerke beschäftigte Soldaten den Tod gefunden haben. Aus Venedig, Genua und Spezzia gehen Züge mit Rettungsbarken und Proviant ab. Der Regen hält an, auch der Tiber steigt. Nach drei Monate anhaltender Trockenheit, die in der einen Hälfte Spaniens der Ernte großen Schaden zugefügt und die Weinernte schwer bedroht hat, ist ein plötzlicher Um schwung der Witterung eingetreten. Ein heftiger Weststurm mit starkem Regen und Hagel, Donnern und Blitzen hat die Halbinsel heimgesucht. In Madrid sind fünf Personen vom Blitze erschlagen. In den öffentlichen Promenaden ist großer Schaden angerichtet; die Drainirung ist so schlecht, daß der in Strömen fließende Regen die Wege überfluthete und den Verkehr der Pferdebahnen störte. Die den Norden mit dem Süden Spaniens verbindenden Eisenbahnen sind beschädigt, an manchen Orten so stark, daß der Verkehr unterbrochen ist. An manchen Stellen ist auch der Telegraphen verkehr unterbrochen. In Murcia, Almeria, Andalusien und Galicien haben ebenfalls Ueberschwemmungen statt gefunden. In Catalonien, Navarra und Castilien sind die Aussichten für die Weinernte schlecht, in Andalusien etwas besser. Spanien wird viel Getreide importiren müssen, die Brodpreise sind schon jetzt sehr hoch. Die Maisernte ver spricht besser zu werden, die Aepfel im Norden sind nie so schön gewesen, im Allgemeinen ist der Sommer dieses Jahr für den Ackerbau aber sehr ungünstig. Wie der Telegraph aus Kiew meldet, ist in der dortigen städtischen Creditgesellschaft ein Unterschleif von 322,000 Rubel entdeckt worden. Der Kassirer und der Vicedirector werden als die Schuldigen bezeichnet. Feldmanöver des sächs. Armeecorps am 18. September. Es war vorausgesetzt, daß eine West-Armee, die im Vorrücken auf Berlin ist, die Gegend von Leipzig erreickt hat. und eine Ost- Armee sich hinter die Spree in der Gegend von Bautzen sammelt. Dresden wird von der Ost-Armee provisorisch besetzt. — Seitens der West-Armee wird eine Division von Leipzig gegen Dresden in Marsch gesetzt, um die auf dem rechten Ufer der Elbe stattfindenden Rüstungen zu stören. Dieselbe gelangt am 17. September Abends nach Oschatz, wo noch Truppen zu ihr stoßen, so daß fie eine Gesammt- stärke von 18 V? Bataillonen einschließlich zwei Etappen-Bataillonen, 15 Escadrons, 11 Batterien und 2 Pionier-Compagnien erreicht. Es wird angenommen, daß die von der West-Division vorgesendete Cavallerie am 17. September Abends bei Mehltheuer aus überlegene feindliche Cavallerie, die der Ost-Division, stößt, von der sie über die Jahna auf Oschatz zurückgedrängt wird. Die Ost-Division, aus den Truppen der 1. Infanterie-Division, abzüglich 3 Batterien der 3. Ab theilung des 1. Feld-Artillerie-Regiments und der Unterosfiziersschule und der 1. Cavallerie»Brigade bestehend, ist stark: 15 Bataillone, 15 Escadrons, 9 Batterien. Die West-Division traf mit ihrer Avantgarde gegen 10'^ Uhr Vormittags bei Seerhausen, woselbst der Kaiser und König nebst den Allerhöchsten Herrschaften kurz vorher nebst fremden Offizieren und dem Gefolge angekommen und zu Pferde gestiegen war, auf die Ost- Division, welche mit dem 13. Jäger-Bataillon die Uebergänge der Jahna besetzt hatte. Nach kurzem Gefecht wurden diese Besatzungen vertrieben und die Jahna-Defileen von der Avantgarde bei Seerhausen, von dem nachrückenden Gros bei Seerhausen, Plotitz, Stösitz und Panitz, von einem rechten Flanken-Detachement, einem Infanterie- Regiment und zwei Batterien, sowie einer Cavallerie - Brigade, bei Stauchitz überschritten. Die Avantgarde der West-Division mußte längere Zeit ein hin haltendes Gefecht führen, da einestheils das Ueberschreiten der wenigen Uebergänge der vielarmigen Jahna viel Zeit forderte, anderentheils die Truppen des rechten Flügels einen viel weiteren Weg zurückzulegen batten. So kam es, daß Avantgarde und Gros der West-Division sich auf dem „Eichberg" schon vollständig zum Angriff gegen Mehl theuer, wohin sich die Vortruppen der Ost-Division zurückzogen, ent wickelt hatten, ehe das rechte Flanken-Detachement der West-Division einen von der Ost-Division nach dem „Pösighaus" an der Straße Stauchitz-Klappcndorf vorgeschobenen Infanterie-Posten vertrieben batte. Nachdem dies endlich erfolgt war, rückte der Angriff der West- Division gegen die Stellung der Ost-Division: neue Schänke-Mehl theuer, vor, dieselbe links, nördlich die Chaussee Seerbausen-Klappendorf, in weitem Bogen umfaßend, wäbrcnd die Angriffs-Truppen rechts sich wenig über die Straße Stauchitz-Klappendorf ausbreitcten. Diesem Angriff räumte die Ost-Division ihre Stellung und zog sich rittlings der Meißner Chauffee auf Klappendorf zurück. Um 1 Uhr war das Manöver zu Ende und es ward zur Aus stellung der beiderseitigen Vorposten geschritten — die der West- Division bis zum Babnbof Prausitz vorgreifend, die der Ost-Division auf den zwischen Dörschnitz und Pahrenz gelegenen Höhenrücken. Nachdem Se. Majestät der Kaiser und König die höheren Führer zu einer Besprechung um sich versammelt hatte, begab er sich mit den Allerhöchsten Herrschaften nach dem Babnbof Prausitz, von dem zakl- reick versammelten Publikum lebhaft begrüßt. Daselbst wurde der Hofzug bestiegen und die Rückfahrt nach Dresden angetreten. Am IS. September wurde das am Tage vorder bei Mehltheuer beendigte Manöver von Division gegen Division fortgesetzt. Die Ost-Division batte den Auftrag, weiter zurückzugehen, die West-Division sollte vordringen. Das Manöver begann 10 Uhr 30 Min., nachdem Se. Majestät der Kaiser und König nebst den Allerhöchsten Herrschaften angekommen waren. Die Ost-Division hatte ihre Vorposten nach Klappendorf zu- rückgenommen: nur einige Cavalleristen verblieben auf den westlich davor gelegenen Höhen. Gegen diese Höhen setzte sich von Bahnhof Prausitz aus eine Colonne der West-Division von etwa einem In fanterie-Regiment, einem Cavallerie-Regiment und vier Batterien in Marsch. Diese Colonne wurde, als sie noch in der Marsch-Kolonne sich befand, in ihrer rechten Flanke von drei Regimentern Cavallerie der Ost-Division überraschend angefallrn. Dieser Angriff batte aber keinen weiteren Erfolg, als daß die Colonne der West-Division vor sichtig gemacht wurde, da sie nicht wissen konnte, ob binter dieser Cavallerie. Masse nicht noch ander» Truppen sich befänden. Dem entsprechend erfolgte das weitere Vorrücken etwas zaghaft. Während dies auf dem rechten Flügel der West-Division geschah, ging der stärkere Theil derselben, etwa drei Infanterie-Regimenter und vier Batterien, durch Prausitz über Kobeln vor gegen die Rück zugslinie der Ost-Division: Klappendorf.Zehren. Die Ost-Division schien sich erst auf den südwestlich Wölkisch gelegenen „Zscheilig-Bergen" schlagen zu wollen, wohl voraussetzend, daß die West-Division über Klappendorf vorgehen werde. Nachdem sich aber der Angriff der West-Division von Kobeln aus entwickelte, machte die Ost-Division in ihrer Stellung rechtsum, so daß Wölkisch etwa vor der Mitte ihrer Front lag. Inzwischen hatte das Vorposten-Regiment der Ost-Di vision sich von Kloppendorf aus die Hauptstellung zurückgezogen und seitens der West-Division hatte sich die Cavallerie-Brigade östlich Kobeln neben der Infanterie entwickelt, die sich zum Angriff von Wölkisch forwirt hatte. Nachdem nun auch die auf Klappendorf vor gegangene Colonne und ein bei Bahnhof Prausitz zurückgehaltenes Infanterie-Regiment der West-Division eingetroffen waren, wurde die gesammte Artillerie derselben zur Beschießung von Wölkisch vor gezogen, worauf der Angriff auf dasselbe erfolgte. Obschon der Angriff nicht sonderliche Schwierigkeiten bot, so wurde derselbe doch als mißlungen angesehen. Die Lage der West-Division wurde hierdurch eine kritische, da kurz nach diesem abgeschlagenen An- griff eine Infanterie-Brigade der Ost-Division von Ober-Windorf aus einen Gegenstoß in die Flanke der West-Division ausführte. Derselbe traf aus das 1. Jäger-Bataillon, das jedoch sehr bald durch die Unteroffizier-Schule unterstützt wurde, während die Cavalleiie- Brigade sich auf den rechten Flügel der feindlichen Infanterie stürzte. Der ganze Erfolg davon konnte kein anderer sein, als daß der Angriff der Ost-Division ins Stocken kam. Die West-Division mußte zurück- weichen. Se. Majestät der Kaiser und König versammelte hierauf die Herren Generäle um sich und verließ dann nebst den Allerhöchsten Herrschaften, nach Bahnhof Prausitz zurückreitend, das Manöverfeld, um nach Dresden zurückzukehren. Hrost der Treues) Hat dich schweres Leid betroffen, Toben Stürme um dein Haus — War umsonst bisher dein Hoffen, Blieb die Rettung immer aus: Harre dennoch deines Herrn, Der in Trübsal nimmer fern; Halte fest an Gott und glaube: Er erhebt dich aus dem Staube. Sind gelähmt des Geistes Schwin gen, Stumpf die Waffen schon im Krieg, Will dein Werk dir nicht gelingen, Folgt dem Kampfe nicht der Sieg: Bleib der Fahne dennoch treu. Deine schwache Kraft wird neu; Halte fest an Gott und glaube. Er erhebt dich aus dem Staube. Ungepreßt giebt keine Traube Ihren edlen, süßen Saft: Ungeprüft hat auch dein Glaube Keine volle Lebenskraft. Darum harre in Geduld; Gott ist nah mit seiner Huld. Treuem Kämpfer wird zum Lohne Einst des Lebens schönste Krone. Wilhelm Schultheiß. Aus „Deutschcs Dichterheim." Neue Blätter su> Dicklkunit und Änlik. Heraus geder: Paul Heinze in Dr>e<ren.?triesen. Repertoir des Königlichen Hoftheaters in Dresden. (Zn Altstadt). Donnerstag: Die Zaubcrflöte. Große Oper in 2 Acten von Lchikanedec. Musik von W. A. Mozart. Sarastro: Herr Elmblad, a. G. — Freitag: Zum 1. Male: Eine Partie Sckach. Drama in 2 Acten von Dejean, oeutsch von Schultes. — Der Fabrikant. Schauspiel in 3 Acten. Nach dem Französischen des Emi! Souvestre für die deutsche Bühne bearbeitet von Ed. Devrient. (N. e.) (In Neustadt). Donnerstag. Der Jourfir. Lustspiel i» 4 Acten von Hugo Bürger. Vie Vuderenl«8e u»ü !kre Verbreitung. Die Statistik 2eigt uns, (lass den grössten Droceutsat2 der Lterbefälle die ll'uberculose liefert, null 2war ist es eine sehr grosse Vn2akl üleusclien, welche vou dieser setlreelclieheu Krankheit all- ^'ädrlieh hingeraü't wird. Vies veranlasst uns, über das ^Veseu derselben einiges mir Aufklärung und 2ur varnachacktamg liier mit2utheilen. Liu sicheres hlittel, diese Krankheit im vor- geschrittenen Ltadium 2U bekämpfen, Zieht es trot? des heutigen Ltandes der ^Vissensebaft und obwohl schon so häutig ausposauut wurde, das Kätksel sei gelöst, doch immer noch nicht. Viles, was gethau werden Hann, und das ist aber vou der grössten ^Vicbtigkeit, ist, die Krankheit in ihren ersteren Stadien offne Ver zug rationell 2U bekämpfen und sich nicht leicbtweg über das ^Veseu vou Drscheiuuugeu, die vielleicht nichts auf sich Haffen, aber eheu so leicht 2» sehr ernsten Dolgen — Dolgeu, die unter Umständen selbst die Kacbkommen 2U tragen haben — führen könueu, 20 setzen. Vie Krankheit selbst bat ihren Sit? im Vinte und sie Kanu sowohl ererbt, wie durch maunichlache andere Vorstände, durch Drkältuug, ausschweifendes Lebeu etc., erworben werden. Oewöbolich entwickelt sich das Leiden uur langsam und hat iu den seltensten Drillen der davon Befallene vou dem Droste der sich bei ihm eiustelleuden Drscbeiuuugeu eine Ahnung. Vas Vthembolen verursacht ein beklemmeudes Vetüld, mau spürt leichtes, herumrüehendes Liechen in der Brust, dem Kücken etc., die Ltimme ist belegt, heiser und lautlos, bei anhaltendem Oebeu, 'Lreppensteigeu etc. muss plötzlich stiUgestaudcm werden, die Dippen sind dunkel gerötbet rind im Besicht erscheint oft eiu begrenzter röthlicber Unklug. Letst die Krankheit ihre auf Zer störung des gaurreu Organismus gerichtete ^Virksamkeit weiter fort, was der Dail ist, wenu mau uiclit rechtzeitig die uöthigeu Oegeu- maassregeln ergreift, so stellt sich eiu immer stärker werdeuder, mit Husten verbuudener Auswurf, insbesondere uacb dem Dr- wacbeu ein, es treten Diebererscbeiuuugeu und Lckwäcke aut', die Taigen sind eingefallen, das Besicht 2eigt grosse Blässe und der gau2e Körper beginnt ab^umageru. lm letzten Ltadium tritt eiu bedeutend erhöhter Auswurf mit Blut untermischt eiu, die Lcbwäehe, die Lchmerxeu, das Dieber etc. werden grösser uud nach ßual- volleu Ltunden macht endlich der Dod dem Leiden ein Lude. Vou höchster ^Dichtigkeit ist es daher, wie wir schon betont babeu, die Krankheit nickt bis 211 dem 20 weit vorgeschrittenen Ltadium kommen 2U lassen uud so früh2eitig wie möglich die Ausscheidung des im Vlute sich betindeudeu Oiftstotles 2U bewerkstelligen. Vis das rationellste Glitte! Hier2n, welches sich durch seine sichere und rasche W irkung — iu uuxaldigen Dälleu vor allen andereu veil verfall reu, vou denen die weuigsteu etwas Helten und die meisten noch uuaugeuekme Kebeuwirkuugeu babeu, ausMickuet, ist Vr. Liebaut's Begeueratiouskur nuumebr allerwärts auerkanut, uud es Kanu nicht dringend geuug die Vuweuduug derselben im gegebenen Dalle augeratken werden, Uau lese die soeben er schienene hochinteressante Vroschüre, die „vr. Liebaut'sche Be- generatiouskur", welche gegeu Linseuduog vou 50 Df. (in Llarken) durch d e Vutou eissbach'sclie Buchhandlung iu Orossenhaiu franco versandt wird.