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Die Kirsch fliege, ein zur Ordnung der Zweiflügler gehörendes., glänzendes, schwarzes Insekt, über dessen durch sichtige Flügel sich drei braune Querbänder ziehen, wird nur ungefähr vier Millimeter groß. Ihre Maden sind in den reifen Kirschen zu finden, und verursachen den Kirschbaumbesitzern oft einen empfindlichen Ernteverlust. Die befallenen Früchte sind minderwertig und finden keine Abnehmer. Es liegt daher im Interesse der Kirschenzüchter, das Insekt möglichst unschäd lich zu machen. Die Bekämpfung der unseren Kulturgewächsen schädlichen Insekten erfordert im allgemeinen viel Zeit und Mühe, macht sich . aber reichlich bezahlt, wenn der Landwirt es ; an der nötigen Ausdauer nicht fehlen läßt. Wer ■ natürlich den Kampf erst aufnimmt, wenn sich >der ungebetene Gast schon breit gemacht, der kommt zu spät, denn die Beweglichkeit des Schädigers, wenn er erst aus ausgebildetes Insekt auftritt, erschwert selbstverständlich die Vernichtung ungemein. In diesem Falle ist für die zu erwartende Ernte nichts mehr zu unter nehmen, wohl aber kann jetzt bereits für das kommende Jahr gesorgt werden. Die Kirsch fliege legt nämlich ihre Eier an den sich eben rötlich färbenden Kirschen ab, an jeder Frucht nur ein einzelnes Ei. Sie stellt also jedem ihrer gefräßigen Nachkömmlinge eine ganze Frucht zur Verfügung; daher kommt es auch, daß wir in gefallenen Kirschen stets 'nur einen „Wurm“ finden. Für die aus den Eiern hervorkommenden Maden ist dies von großem Vorteile, denn sie finden auf' diese Weise sicherlich genug Nahrung, um sich für die lange Puppenperiode heranzu mästen. Die gelblichweißen Maden bohren sich . aJsbald in die saftigen Früchte ein und tun sich : an dem leckeren Fruchtfleische gütlich. Die Folge davon ist, daß die Kirschen faul werden und abfallen. Die Msde verläßt nun die ab- -gefallepe Kirsche und gräbt sich in den Boden ein, wo die Verpuppung erfolgt. Aus der Puppe