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letzteren nur als Würzmittel, zugesetzt. Letzten Endes muß über alle Zusätze der persön liche Geschmack des Rauchers ent scheiden. Die zahllosen „Friedens- Rauchtabakmisch ungen“ waren aus verschiedenen Tabaken, die vorher in Soßen gebeizt wurden und den v er - s c hi e d e n ar t g s t e n Zutaten zusammen- ges.tzt. Zur „Soßenbereitung" wurden Zimmt, Mastix, Kognak, Muskat, Vanille, Thee arten, Ambra, und eine große Zahl von anderen Gewürzen und Zutaten verwendet, in zurück liegender Zeit sogar — Menschenurin! Nötig für e inen reinen Rauchtabak ist ein Tränken des 1 abaks mit den heute keliebten Zutaten natü lieh nicht, immerhin läßt sich dadurch mancher schlechte, unreine Geschmack verdecken oder irgend ein anderer neuer Geschmack für eine neue „Tabakmischung" erz eien. Jedenfalls ist die öfters aufgeworfene Frage, was nach einer Behandlung des Tabaks mit solchen Soßen vom eigentlichen Tabakgeschmack überhaupt noch bleibt, berechtigt. Berechtigter allerdings ist diese Frage bei den Schnupf- und Kautabaken, deren Herstellung eine noch wunderlichere ist. Dabei muß man aber berücksichtigen, daß der Fabrikant nur das tut, was den Beifall der Käufer findet. Häufig ist nun den Rauchern der selbst gebaute Tabak zu stark für Pfeife und Zigarren. Kürzeres Einlegen des Tabaks in heißes Regenwasser und nachfolgendes vorsichtiges Auspressen oder 12—21 s t ü n d i g e s Ein legen in k a 11 e s Regenwasser oder in leichtes Salzwasser und nachfolgendes vorsichtiges Aus- pressen macht so’chen Tabak leichter (niko tinärmer) und angenehmer zu rauchen. Die dabei abfallende Blühe (Tabakwasser, Nikotin- saft) wird aufbewahrt und später zur Be kämpfung von Blattläusen und anderem Gartenungeziefer benützt (Vorher ver dünnen).