Volltext Seite (XML)
-74 voraus anmelden sollte; so hätte er fürwahr ein schweres Stück Arbeit, zumal in unser» Tagen, wo es wenigstens mit einem einzigen Kometen nicht avgechan wäre, und wenn er seine Strafruche noch weiter hinaus streckte. Für- wahr sich vor Kometen als Unglücksbolen fürch ten, Heist sich Noth ohne Noth machen, oder wenigstens der wirklichen, woran es uns nun eben nicht fehlt, auch noch eingcdildece hinzu- fügen, und in einer solchen abergläubischen Furcht, die das ohnehin schwere Dascpn noch mehr erschwert, liegt strafbare Versündigung gegen den weisen und guten Regierer der Welt, so wie gegen uns und unsre Mitmenschen. Verzeihlicher ist die Besorgniß wegen eines wirklichen Einflusses der Kometen auf unsre Erde, und da sie allerdings mehr scheinbaren Grund für stch hat, und selbst einstchtsvolle und gelehrte Männer sich ihrer nicht ganz erwehren konnten, so verdient allerdings auch sie einer nähern Beleuchtung, die ich, um das Ganze nicht zu zerstückeln, im nächsten Stücke geben nnd damit diese Abhandlung schließen werde. Einige Vorschläge, dem ehrwürdigen weib lichen Geschlechte und dem Ehestande seine Vorzüge zu erheben und wieder herzu stellen. (Beschluß.) Die Modespaschen und Witzeleien in Be ziehung auf die Geschlechtstriebe regen manches noch nicht entflammte Herz ost dazu auf. Dar um sollte man jedem Mädchen den stärkstenM, scheu dagegen einflößen. Reinheit der Seele, Unjchuld des Herzens, Würbe der Lugend und einen anständigen Ernst muß man ihnen zur Ge wohnheit machen. Dieses geschieht durch das gute Beispiel der Eltern, woblgewählte Lektüre und täglichen Unterricht, wie auch unablässige Angewöhnung eines solchen Betragens. Damit aber dadurch das frohe, sorgenfreie und gefällige Iugendanseben nichts verliere; so lasse man sie bei jugendlichem Frohsinn durch Belobung und Belohnung eines dabei geübten untadelhastcn, tugendhaften Verhaltens.stets ermuntert werde» und wecke in ihnewden reinen Frohsinn eines edel» tugendhaften Herzens täg lich mehr auf. Man lasse sie recht lebendig empfinden, was es heiße sich unschuldig freuen, wie srvh ein Herz seyn könne, daß bei seine» Freuden Gott, die ganze Welt und jedeZukunft zu seiner Belohnung denken kann. Gott mit Wohlgefallen, die Welt ohne Bestrafung sie gemißvraucht zu haben, und die Zukunft ohne Böses fürchten zu dürfen, sich denken, lehre man sie in seinem ganzen Gewichte. Dann werden sie allen Freuden der verdorbenen Welt gern entsagen. Mit solche» Frauen kann alsdann der Ehe, stand Ehre und Ansehen erlangen. Man wird nicht das sechste Gebot ausstreichen, noch mit Eifersucht den Ehestand verbittern dürfen. Die reinsten Freuden ehelicher, treuer Liebe werde» ihn versüßen. Man zweifele nicht, daß ein sol cher Ehestand angenehm sepn müsse. Selbst der ost durch Ausschweifung entehrte Jüngling wünscht sich noch ein «»entehrtes Mädchen zur Gattin.