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darf es, um seine eigene Konsumtion an Lebens, mitteln ju produciren, und was soll es nun auf der andern Hälfte bauen? Wein, Tabak, Oel, Farben u. dgl. ? Es bedarf ja aber schon jetzt nicht alles, was es an diesen Artikeln ge- winnt, und wohin mit dem übrigen? Ohne dies sind ja die Transporte ju Lande viel zu kost bar, und der Mangel an baarem Eelde zu groß, als daß man darauf rechnen könnte, Durcheile aus ihrer vergrößerten Produktion zu ziehen. Wir werden trotz aller Industrie kein baares GUderbauen. Wo kein Handelsverkehr, kein Umrausch ist, da ist kein Leben. Geld ist das Blut emes Staalskörpers, Handel das Herz, welches dasselbe verarbeitet und in Umlauf setzt. Stockung des Blutes zieht tödliche Krankheiten nach sich, und an diesen würde bald aller Wohl stand vollends ersterben, wenn nicht die gütige Vorsehung immer zur rechten Zeit, als ein ge- schickter Arzt, durch ost ganz unerwartete Be, gebenhciten und durch wundervolle Kuren, neues Leben in die stockende Maschine brächte und den Körper wieder gesund machte. So wird es denn auch jetzt kommen. ? r große Wundarzt lebt noch. Verlieren wir also den Muth nicht! Wer könnte und wird es übrigens wünschen, daß jene drückende theure Zeit zurückkehre, wo nur der Landwirch gewann und jede andre Klaffe immer tiefer in Armuch und Noth versank? 3iur solche Preiße der Produkte sind zu wüm scheu, welche mit den größern Betriebskosten der vervollkommneten Ackerwirchschaft im gehö rigen Verhältnisse stehen und wobei alle Klaffen der Menschen leben und bestehen können, Diese Zeit des billigen Gleichgewichts kommt gewiß wieder, vielleicht eher, als wir es jetzt meinen; denn wenn auch die Menschen mit ihrem guten oder bösen Willen die Schaale» der großen Welt wage zuweilen etwas ins Ungleiche stoßen; so weiß eine höhere Hand sie doch gewiß und zu rechter Zeit wieder in wohlcharige Ruhe zu s-tzen. Mittel gegen die Finnen der Schweine. Es ist für eine Haushaltung nichts unange- nehiiier, als wenn man beim Schlachten, voll Freude über ein wohlgemästetes Schwein und voll Hoffnung auf einen ergiebigen Winter Fleisch-Vorrath, dasselbe mit den bösen Fin ne» übersäet erblickt; weil der Genuß solchen Fleisches nun einmal des Zehnten Sache nicht ist. Verhütet kann dies- Krankheit allerdings dadurch werden, daß man die Schweine nicht zu sehr erhitzt und dann schnell sausen oder sich abkühlen läßt, daß man nicht zu heiß füttert u, dgl., auch dadurch, daß man wöchentlich 2 Mal einige Messerspitze» Antimonium aufs Futter streuet, und vielleicht wäre dieses selbst auch, öfter und in stärker» Portionen gegeben, ein Mittel gegen die schon wirklich vorhandene» Finnen. Ein anderes aber wird in dem ge- meinnützigen Wochenblatte für das Departe ment Ostsrieslaitd empfohlen. Ma« nimmt nämlich soviel Senfsaamen, als man mit drei Fingern saßt, und gibt solchen z bis 4 Tage hindurch den Schweinen früh Morgens auf Mehl, ehe sie etwas anders genießen, Sir