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7« Die schwedische Armee besieht gegenwärtig, außer den königlichen Leibtrabanten, welche Offlciersrang haben, und 128 Mann ausma- chen, aus 8200 Reitern, 45200 Fußvolk, 3600 Artillerie und 200 Pionniers, also zusammen aus 56700 Mann ohne die Officiere. Don diesen Truppen sind 34611 Mann eingetheilt, die Andern aber geworben. Die schwedische Flotte besteht aus zwei Ab- theilungen, der großen Kriegs, und der Schee- renflotte. Die Erstere hat ihren Standort zu Carlskrona, und ob sie gleich durch den letz ten russischen Krieg beinahe gänzlich vernichtet worden ist, so ist ihr gegenwärtiger Bestand doch wieder 12 Linienschiffe und 8 Fregatten. Auch lagen im Jahre 1826 noch zwei neue Fahr zeuge unvollendet auf der Werste. Die Schee renflotte oder die Flotte der Armee besteht aus lauter großen und kleinen Fahrzeugen, die be stimmt sind, an der Küste zwischen den Inseln und Scheeren zu agiren, theils um die Lau« dungsversuche des Feindes zu verhindern, theils die Operationen der Armee zu erleichtern und ihre Flanke zu decken. Sie wurde um das Jahr 1756 nach dem Plane des Generallieute nants Ehrenswärd errichtet, und die Anzahl der Schiffe beläuft sich jetzt auselwa 200 Stück. Sie besteht aus Schebecken, welche eine Be satzung von 277 bis 288 Mann See- und Land- soldaten haben, Kanonenschaluppen und Jol len, ganzen und halben Galeeren, Kanonen- und Mörserkarkaffen und einigen Avis- und Transportschiffen. Sie ist in fünf Eskadren vertheilt, und zu Svea borg, Abo, Stock holm, Gothenburg undStralsund sta, lionirt. Kleinere Abtheilungen liegen außer dem noch zu Carlskrona und im See Sai- men. — Die Matrosen werden wie die Land- soldatcn entweder geworben, oder von den Släd, ten und gewissen Küstendistrikten gestellt, die deswegen von der Roltirung frei sind. Die Anzahl der geworbenen Matrosen beträgt etwa 1500 Mann; jene der Eingetheilten 7200. Diese Anzahl kann aber durch die Reserve so gleich aus 14822 Mann erhöhet werden. Im Nothfalle sind auch sämmtliche Matrosen, die auf Kauffartheischiffen dienen, zum Krondien ste verpflichtet. - Prophetische Elegie. Geschrieben im Deeember 1821, im StaatSge- fangnisse auf dem Steinlhore des Hauptwalls der Festung Colberg, am Baltischen Meere. Wjit wilden, dunkeln, weißbeschäumten Wogen, umstürmt bas Meer der Küste weiten Dogen. Aus tiefen Baffen heult der Nord. Dumpflonend beben um mich her die Mauern. Die Elemente stimmen in mein Trauern den majestätischen Accord. Kein Stern durchbricht die düstre Wolken hülle. An Thür und Fenster lhürmt ein Luftgebrülle den Schnee zu langen Hügeln auf. Bei Lampenschein, das Haupt im müden Arme, sitz einsam ich, allein mit meinem Harme und denke meinen Lebenslauf. Von