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72 Wär't ihr die Edlen in dem Vaterlande, nicht duldetet ihr die gehäufte Schande, die Preussens Ruhm und Kraft besiegt. Warum werft ihr nicht vor des Thrones Schwelle, des Unsinns Räche kühn hinab zur Holle, eh' Fürst und Volk und Staat erliegt? Ihr spottet mein, ihr vielen Schadenfrohen! Ich aber seh' im Geist des Brandes Lohen, der euch und euren Spott verzehrt. Aus Heller Luft wird Jammer auf euch fallen. Der Mangel scheuchet mit Megarentrallen, euch dann vom umgestürzten Heerd. Den Seher lieben nie die Zeitgenossen. Verlacht von Kleinen und verhaßt den Großen, wallt er, ein Fremdling, durch die Welt. Und daß sein Mund einst wahr gesprochen habe, wird erst erkannt, weil» spät an seinem Grabe, die Reue ihm den Lobspruch halt. v, Held. Miscellaneen. Im Jabre 1806 sind in den sämmtlichen Eparcdien der Griechischen Religionsverwand ten des ganzen Russischen Reichs 273,778 Paar copulirt, 711,601 Knaben und 644,564 Mäd chen, zusammen 1,346,165 Kinder geboren; und 441,633 Manns« und 403,870 Frauens personen, zusammen 845,50Z Personen, also 50L,6ßs Personen weniger, gestorben. Unter den Verstorbenen waren 2 von einem Al ter von 150 bis 151 Jahren ; 2 von 140 Jah ren; 2 von 125 bis 130 Jahren; 4 von 120 bis 125 Jahren; 24 von 115 bis 120Jahren; 25 vonnobis 115 Jahren; 71 von 105 vis na Jahren; 164 von 100 bis 105 Jahren; 1276 von 95 bis 100 Jahren, und 1641 von 90 his 95 Jahren. Im verwichenen Sommer und Herbst fand sich eine Arc kleiner Fische, Stichlinge, vdek Steckbüttel genannt, in der Weichsel und Moklau bei Danzig in so großer Menge ein, daß au vielen Orten das Wasser ganz schwarz davon wurde und man ihrer durch bloses Schö psen mit Gefäßen eine große Menge fing. Die am Ufer wohnenden armen Leute betrieben die sen Fischfang mit Eifer, sotten aus den Fischen Thran, woran wegen unterbrochener Schiffahrt Mangel ist, und eröffneten sich aus diese Weise eine neue Nahrungequelle, da so manche an dere seit Jahr und Lag versiegt war. So scheint Mutter Natur allenthalben wieder gpt machen zu wollen, was ihre entarteten Kinder verdarben. Bei den Alten wurde die Rose für ein Zei chen der Verschwiegenheit gehalten. Aie setz ten daher bei Gastereien allemal Rosenkränze aus, und die alten Leutschen ließen in ihrem Speisezimmer eine Rose an die Decke malen, zum Zeichen, daß man nichts aus der Gesell schaft ausplaudern sollte.