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S4 ten heraus. Unter jedem Bildnisse befindet sich eine allegorische Vignette. Die unter dem Por trait des Oberhofpredigers Sack, ehemaligen Religionslehrers des Königs, ist folgende: „Ein mit der königlichen Krone und königlichem Gewände bekleideter Jüngling will mit großen Schritten sich dem Tempel der Wahrheit nä hern. Sein Lehrer in priesterlicher Kleidung «nd mit der Binde um das Haupt, macht ihn auf den ungebahnten Weg aufmerksam, den er betreten will, und die Hindernisse, die er auf demselben antreffen wird. Er entfernt zugleich von seinem erhabenen Zöglinge die Sinnlichkeit, die ihn von dem Wege der Wahrheit ableiten könnte, und prägt ihm die Worte ein aus dem Prediger Salomo XII. rz, welche auf der Rolle, die er in der linken Hand hält, verzeich net sind, und die der Verfasser auch zum Texte der Predigt gewählt hatte, da Se. Majestät der König zum ersten Mal das heil. Abendmahl in der Domkirche zu Berlin empfing. Sie lau ten : „Lasset uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gehört allen Menschen zu." Aber durch einen sonderbaren Zusall ist auf mehrern Kupferabdrücken die Zahl z weggelaffen; da im ersten Vers dieses Capitels die Worte stehen: „Gedenke an deinen Schöpfer in der Jugend, ehe denn die bösen Tage kommen und die Jahre herzutreten, da du wirst sagen: Sie gefallen mir nicht." Dev Kü r bi s. Man hat von diesem Gewächse eine Menge Sorten und Spielarten, die man theils zur Zierde, ihrer seltnen Form halber, z. B. den Flaschenkürbis (Lucurdita isßeiLaris) die Her kuleskeule, den gestreiften Birnkürbis, den Eierkürbis (Luc. ovikera) den Warzenkürbis (6. verrucosa), den Meloncnkürbis (6. melo- ?exo)rc., theils zu ökonomischem Gebrauche, z. B. den Pfebenkürbis (Luc. kexo) erzieht. Diese Pflanze liebt einen warmen, lockern, fetten und feuchten Boden, und ob sie gleich viel Nahrung aus der Atmosphäre zieht, so saugt sie doch auch das Erdreich ausserordentlich aus. Kein Gewächs ist zur Ausartung so ge neigt als dieses, denn es befruchtet sich mit Gur ken und Melonen, «nd der Saamenstaub von die sen wird häufig durch Bienen und Hummeln auf jene gebracht, daher denn die vielen Abarten entstanden seyn mögen. Der Kürbis kann seine Abstammung aus Arabien und Aegypten nicht verlaugnen, denn er verlangt viel Wärme und eine sonnige Lage, daher auch der Flaschenkürbis, die Herkules keule u. a. zuerst in ein Mistbeet gesäet und her nach in eine sonnige Lage verpflanzt werden müssen. Den gemeinen Pfebenkürbis zieht man auf folgende Art. Man weicht die Saamenkerne einen Tag in Wasser ein und legt sie, Anfangs Map zwei Zoll lies in die Erde. Ist der Saame vollkommen, so legt man nur einen Kern in je des Loch, außerdem und weil diese Kerne von dem Ungeziefer geliebt werden, wohl zwei bis dr-i, damit, wenn einer oder der andere aus- bleiben oder verzehrt werden sollte, doch der dritte