96 zweijährigen Saame» gehabt und die Pflanzen mehr Sonnenwärme genossen hätten. Als Küchengewächs hat der Kürbis immer großen Werrh; er wird zwar nur von gemeinen Leuten zu Kuchen u. Brei benutzt, und da er das Land sehr aussaugt, so findet man ihn nicht häufig in Gärten, doch verdient er mehr empfohlen zu werden, weil sein Fleisch eine vortreffliche Mä stung für die Schweine liefert. Man gebraucht ihn auch zur Fütterung her Fische in Teichen. Aus den Saamenkernen läßt sich ein treffliches Oel pressen, welches beim Brennen nicht raucht; sz Pfund KeNW sollen 12 Pfund reines Oel ge hen. Neuerlich hat man auch angefangen, aus Kürbissen Branntwein zu brennen und man hat mehr und stärkern Geist daraus erhalten, als aus Kartoffeln. Im nördlichen Amerika, be sonders in Mariland und Pensilvanien wird der Kürbis auf neugebrochenem Lande mit türki schem Korne (2es vermischt, häufig ge« bauet und Reisende versichern, daß daselbst eine Pflanze zuweilen 40 Früchte, jede zwischen zo Lis 50 Pfund Schwere liefere, es werde diese Frucht dorr weit höher geschätzt, als bei uns und äusser dem gewöhnlichen Gebrauche, werde sie auch noch zum Brodbacken und Bierbrauen angewendet. Zu dem ersten Behufe reibt man sie aus dem Reibeisen und mischt sie beim Ein teigen unter das Mehl. Um sie aber auch im Frühjahre zu haben, werden sie geschält, in schmale Striemen geschnitten, an Fäden gerei« het und an der Lust getrocknet. Will man Bier daraus bereiten, so pflegt man diese ge trockneten Striemen noch ein wenig zu räuchern, hernach aber mit einem Zusatz junger Triebe der Kanadischen Fichte zu kochen. Der dankbare Tiger. In der kaiserlichen Menagerie zu Schön brunn bei Wien wird ein weiblicher Tiger aus Bengalen gehalten, welcher ein auffallendes Beispiel von Thieres - Dankbarkeit liefert. Dieses Thier bekam von Zeit zu Zeit eine Au- genkrankhcit, und man warf ihm sodann ge wöhnlich junge lebendige Thiere zum Fraß voh von deren warmen Blute seine Augen immer geheilt wurden. In dieser Absicht warf man ihm kürzlich wieder ein spitzarliges Mopshünd chen vor. Das arme Schlachtopfer lag an fänglich vor Schrecken und Angst über die ihm drohende Gefahr unbeweglich auf dem Boden; bald darauf aber blickte der Hund seinen fürch, terlichen Nachbar an, ging schmeichelnd auf ihn zu und leckte ihm die kranken Augen. In einigen Tagen war der Tiger völlig genesen. Dieser schien nunmehr die Dienstleistung seines Arztes dankbar zu erkennen, und es entstand eine so innige Freundschaft zwischen beiden, daß der Tiger nicht eher von dem ihm gegebenen Futter frißt, bis sein Gesellschafter zuvor da von gefressen hat. Auflösung der Charade im 22. Stück. Der Henker? ja! und zwar nach altem Brauch, die kleinen Diebe aufzuhängen, wenn man sie hat, starb Kasbier auch; doch ließ er Leute noch zu Millionen Strängen» St.