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sich einer humanistischen höheren Lehranstalt, neben einein 2^ bis zjährigen Besuch einer höheren technischen Lehranstalt noch den Paz durch die Berufsbildung zur Menschenbildung genommen hat? Wer erbringt den erhärtenden Gegenbeweis, daß der Schüler «ich I3jährigeni Schulbesuch, dem durch die Berufsarbeit gegange- n.n Mensch mit ebenfalls I3jährigec Schulbildung so iveit über- igai ist, daß jenem Hochschulreife gebührt nnd diesem solche mjagt wird? Wenn wir im Kampf für unsere gärtnerische Vernfsentwicklnng nwas erreicheci wollen, dann gilt es für alle Bernfskreise, die dnrch rem» papiernen Nachweis einer humanistischen höheren Lehranstalt e« Hemmung im Fortschritt in der Berufsentwicklnng erfahren, die eine Forderung: Gleichberechtigung für das Reifezeugnis per Höheren Lehranstalt. Dieser Weg ist gangbar, aber es müssen die haltlosen Vorrechte bienscher Gepflogenheitei», die für das 19. Jahrhundert vielleicht Önxh gerechtfertigt waren, heute aber nur mehr künstlich erhalten ««den, rücksichtslos nnS dein Wege geräumt werdeu. Auch dein Gärtner, der neben seiner bedingten Ansbildung i m: höhere technische Lehranstalt (höhere Staatslehranstalt für A.ntmbau, Lehr- und Forschungsanstalt) mit Erfolg besucht hat, Ja sein I. und sein II. fachliches Staatsexamen zum miudesten mit UM" gemacht hat, steht der gleiche Bildungsgrad zu als dem Lchiiler, der die Primareife einer höheren humanistischen Lehranstalt §M„Gnt" erlangt hat. Hier ist einer, nnd vielleicht der wichtigste .«edel, an dein alle beteiligten Berufskreise ansetzen müssen: ^Hoch schulreife zum mindesten auf Gruud des mit Erfolg abgelegten II. sachlichen Staatsexamen." (Examen znm Diplom. Gartenbau- j Inspektor.) Wenn die Hochschulen und Universitäten über zu starken Zu spruch klagen, dann lasse man eben nur die Besucher aller höheren k Lehranstalten zu, die ihre Reifeprüfung mit mindestens „Gut" f gemacht haben. Wenn diese Störung in nnserer Entwicklungslanfbahn beseitigt i sein wird, dann werden die Fähigen unseres Berufes an den (.Bronnen schöpfen können, die das geben, was unserm Beruf von- 1 röten ist. Dann lassen sich ohne Schwierigkeit Institute erweitern, tdie für unsere Fragen von Belang sind. Auf zur Tat! Breslau. In den Kreisen des Schlesischen Gartenbaues erstarkt sichtlich eine Bewegung, für den Osten eine höhere gärtnerische Bildungs stätte wieder neu zu schaffen. Namhafte Verbände haben sich an dm preußischen Herrn Minister für Landwirtschaft in diesem Sinne mit Eingaben gewendet. Auch unser Reichsverband, vor allem unsere schlesischen beamteten und angestellten Kollegen haben sich dem Vorgehen angeschlossen. Der hochbedeutsame schlesische Garten bau in allen seinen Formen glaubt mit Recht auf die Wieder- schaffung einer solchen Bildnngs- und Forschungsstütte dringen zu können, vor allem erwünscht in klimatisch, knltnrell und verkehrs- technisch günstiger Lage. Es heißt kein Geheimnis verraten, wenn Breslau als dieser günstige Ort genannt wird. Berlin-Zürich. Lehrgang liir OegetationLkuncke (Pflanzensozivlogie) veranstaltet nun der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflegs in Preußen nnd der Staatlichen Hanptstelle für den natnrwisfenschaftlichen Unter richt vom 5. bis 12. August 1926 in» Hörsaal für systematische Botanik der Eidgen. Technischen Hochschule in Zürich. Borlesungs- und Exkursionsplan (Aenderungen vorbeh.) Donnerstag, den 5. Augnst. 8,30 Begrüßnng im Hörsaal 11 ck des Land- und Forstwirt- ichaftl. Gebäudes der Eidgen. Technischen Hochschule, Universitätstr. 2. !W Or. Braun-Blanquet: Pflanzensoziologie Die ökologischen Faktoren I. 10,60 Or. Koch: Die Gesellschaftscharaktere. 1,15 Mit dm Bahn nach Glattbrngg. Methodik der Vegetationsaufnahmen. Freitag, den 6. August. 8,15 Prof. Or. Thelluug: Die Bedeutung der Adventioflora in der Pflanzensoziologie. 9,15 Or. Braun-Blanquet: Die ökologischen Faktoren II. Bodenstetigkeit, azidiphile und basiphile Arten. 10,15 Or. Jenny und canck. rsr. nat. Pallmann: Bodenkundliches Praktikum I. Kalkbestimmung, Wasserftoffivnenkonzentration. IW Abfahrt nach Eglisau. Studium der Terobrometen und ihrer Entwicklung. Die sarmatischen Einstrahlungen Süddeutschlands. Sonnabend, den 7. August. 8,I5 Or. Braun-Blauquet: Die ökologischen Faktoren III. 0,15 Gymn.-Lehrer Ochsncr: Epiphytengesellschaften unserer Bäuine. Bedeutung des Lichtfaktors nnd seiire Mesfnng. (Mit Vorweisungen). IHN Besuch des Geobotanischcn Institutes Rübel. (Vorweisung gcobotauischer Meßinstrumente). 12,02 Abfahrt nach Aathal. Flach- uud Zwischenmoore am Pfäffikersee; Verlandung, Moor- sukzesfiouen. (Führung Or. Walo Koch.) Sonntag, den 8. August. Exkursionen nach besonderer Vereinbarnng. Montag, den 9. Angnst. 9,15 Or. Brauu-Blauquet: Die Lebensformen. (Mit Vorwei sungen). 10,15 Or. Furrer: Tie Genese der Pflanzengesellschaften. 11,15 Or. Jenuy und ranck. rsr. nst. Pallmann: Bodenkundliches Praktikum II. Humusbestimmung Nachmittags: Ruhe oder Ex kursion an die Läger oder Besichtigung der Museen. Dienstag, den 10. August. 8,15 Or. Braun-Blanquet: Die Florenelcmente Mitteleuropas. (Mit Vorweisungen). 9,15 Lauck, rer. nat. Keller: Pollenanalytische Methoden der Mooruntersnchnng I. (Mit Vorweisungen). 10,15 Prof. Or. C. Schröter: Thema vorbehalten. 1,30 Mit Straßenbahn nach Albisgütli, Bergwald und Vegetationsentwicklnng am Ütliberg. Mittwoch, den 11. Angust. 8,15 Or. Koch: Systematik der Pflanzengesellschaften. 9,15 Or. Braun-Blanquet: Methoden der pflanzensvziologischen Dar stellung. (Assoziationstabellen, Kurven, Profile, Zeichnungen.) 10,15 Or. Hueck: Pollenanalytische Methoden der Moorunter suchung II. (Mit Vorweisungen.) 11,15 Prof. Or. Schröter: Thema vorbehalten. Nachmittags: Ruhe, abends nach Luzern. Donnerstag, den 12. August. Tagesexkursion nach dein Pilatus. Studium der alpinen Vegetation. Znr Teilnahme an den Vorträgen und Uebungen ist eine sichere Pflanzenkenntnis erforderlich. — Zu den Veranstaltungen kann nur eine beschränkte Zahl von Teilnehmern zugelassen werden. Die Gesamtkosten für sechs halbtägige Exkursionen (ohne Ver pflegung) belaufen sich auf etwa 10 Franken, die ganztägige Fahrt nach dem Pilatus auf etiva 15 Franken. Die Preise für Verpfle gung und Unterkunft betragen in Zürich etwa 7—8 Franken täglich. Als Teilnehmergebühr wird für sämtliche Veranstaltungen der Betrag von 30 Mark erhoben. Anmeldungen aus Rheinland und Westfalen wolle inan unter Einzahlung der Gebühr (nebst Porto für die Uebersendnng der Teilnehmerkarte) an die Staatliche Hauptstelle für den natncwissen- schaftlichen Unterricht, Zweigstelle: Düsseldorf, Cllerstr. 92 (Post scheckkonto Etten 17889), richten. Sonstige Meldungen an die Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preuß n, Berlin- Schöneberg, Grunewaldstr. 6—7 (Postscheckkonto Berlin Nr. 6241). Vonn Rh. Im Februar 1927 findet wieder die Obergärtnerprüfung an der Landwirtschaftskammer statt. Meldungen hierzu sind bis 1. Juli an die Landwirtschaftskammer einzureichen. Proskau O.-S. bericht äer Lehranstalt kür Obst- umi Lartenbsu äer LanäwirlschaitL- kammer Schlesien. Erstattet von Direktor O. Wauer. Die nahezu 60 Jährige hat mit ihrer neuen Bestimmung auch ein neues Kleid erhalten. Wären Nachkriegszeit und Inflation nicht so hart mit ihr verfahren, dann wäre sie wohl heute noch die liebe alte Höhere Lehranstalt nnd trüge heute den stolzen Namen „Lehr- nnd Forschnngsanstalt für Gartenbau". Mit Hilfe der Landwirrschasiskammer sind dnrchgreifende Neuerungen geschaffen worden, der Betrieb wurde auf die Praxis mugeitellt. Schlesien, das Gartenbanland, füllt die Lehrsäle mit Schülern überreichlich, die Versuchstätigkeit ist energisch angcpackt, die Landwirtschaft zu einem Beispielsbetrieb umgestellt, kurz — s'ist eine Lehranstalt ge worden, wie sie der Beruf nötig braucht. Die Zeit wird kommen, wo Gärtnerei ohne solche Fachschulbildung, wie sie hier vermittelt wird, nicht mehr zu meistern sein wird. Und das kst gut so, der Stand kann nur gewinne», er muß los vom rein handwerksmäßigen. Wir wollen hoffen, daß Proskan in seiner jetzigen Gestalt für den Beruf erhalten bleibt, und so gründlich weiter arbeiten kann, wie es der Bericht kundtut, zum Segen der schönen Provinz Schlesien, besonders für das industriereiche Oberschlesien. Der Ausbau zu einer 4semestrigen Lehranstalt nach dem Beispiel Oranienburgs kann warm empfohlen werden. Für eine „Höhere" dürfte Proskau kaum mehr in Frage kommen, die Neuzeit mit ihrem starken Wett streit erfordert hierbei die unmittelbare Nähe eines größeren Kultur zentrums. Gestattet sei die Anregung, in Proskau für die schles. Gartenballbeamten gelegentlich einen Sonderlehrgang abzuhalten. Landesgruppennachrichten. Laudesgruppe Schlesien. Am Sonntag, deci 30. Mai 1926 hat die Landesgruppe Schle sien des Reichsverbandes der Gartenbaubeamten einen Ausflug nach Schweidnitz unternommen und eine kurze Sitzung abgehalten. Es halten sich eine große Anzahl Mitglieder in Schweidnitz eingefnnden. Kollege Garteninspektor Karge hatte in liebenswürdiger Weise zum