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Schulgarten in Blankenfelde sollte 65 0!» RM. einbringen! Jedenfalls könne der Artikel im Erwerbsgartenban nicht unbeantwortet bleiben. Berlin war soweit, die städtischen Gärtnereien zu verpachten. Ein besonderer Gärtnerei-Etat wurde ver- langr, der in Einnahme und Ausgabe balancieren sollte. Herr Kölle, Potsdam, der in dem Artikel ebenfalls an gegriffen wurde, will dem Erwerbsgartenbau bezüglich der Verhältnisse in Potsdam eine Berichtigung znstellen. In der Potsdamer Stadtgärtnerei hat der Verkauf anfgehört Herr Gartendirektor Wagler streift dann die Verhältnisse bei den Hofgärten. Hier war es zum Teil notwendig, oie Gärtnereien zu verpachten, da sonst die wertvollen An lagen dem Verfall preisgegeben waren, da namentlich in der Inflationszeit die Mittel zur Unterhaltung von den in Frage kommenden Ministerien nicht zur Verfügung ge stellt werden konnten. Derr Tiergartendirektor Timm führte hierzu ans, daß die Hofgärten in Potsdam mit ihren Obsttreibereien und Plantagen für große Lieferungen eingerichtet waren. Diese histroisch wertvollen Anlagen mußten aktiv weiter betrie ben werden oder verfallen, da der Staat, ähnlich wie seiner zeit die Gemeinden, nicht in der Lage war, alles zu unterhalten oder ausreichende Zuschüsse zu gewähren. Vom wirtschaftlichen Standpunkt war deshalb in der Infla tionszeit der Verkauf an Private durchaus zu rechtferti gen. Restbestände, die immer entstehen, müssen nach wie vor abgestoßen werden; ein anderes Verfahren wäre un wirtschaftlich und Unverantwortlich. Herr Gartendirektor Kloß betont, daß nach seiner Kenntnis der Verfasser des Artikels selbst von städtischen Betrieben gekauft habe; im übrigen sei es immer noch verständlich, wenn die Bauämter die Gartenbeamten be kämpfen. Furchtbar sei es aber, daß sich einige reklame gewandte Gartenarchitekten finden, die sich nicht scheuen, ihre eigenen Fachgenossen offen oder auf Umwegen an- zugreifen. Vielfach handelt es sich dabei nm Bestrebungen, die nicht im Interesse des Allgemeinwohls liegen, sondern vielmehr von recht starkem Egoismus diktiert sind. Herr Schmidt, der Leiter der Gärtnerlehranstalt Oranien burg führt aus, daß auch die ihm unterstellte Lehranstalt seinerzeit aus ähnlichen Moriven wie die früheren Hof gärten und die städtischen Betriebe, zum Verkauf au Private gezwungen war. Eine rein sachliche Erwiderung sei notwendig. Eine Verwertung der Produkte aus deu Versuchskulturen der Lehranstalten müsse selbstverständlich nach wie vor erfolgen. Herr Tiergartendirektor Timm: Die hier in Frage kommenden Anlagen sind geschaffen in einer Zeit, wo genügend Geld für ideelle Zwecke da war; (vergl. Mu seumsbauten). In der Inflationszeit war es durchaus berechtigt, die Mittel zur Erhaltung der großen Werte durch praktische Ausnutzung der Anlagen zu beschaffeu. Nach weiteren Ausführungen der Herren Garteninspek tor Dietrich und Friedhofsinspektor Lenzke, die Botanischen Schulgärten und die städtischen Friedhöfe betreffend, und nachdem Herr Gartendirektor Wagler, Neukölln, näher auf die Verhältnisse in den früheren Hofgärtnereien in Bayern eingegangen war, wurde nach einem Schlußwort des Berbands- vorsitzenden die Debatte über diesen Punkt der Tagesordnung geschlossen. Es folgen dann Mitteilungen über die geplante Be teiligung des Reichsverbandes an der Gartenbauausstellung in Dresden, über die diesjährige Hauptversammlung in Dresden, die zu einem Treffpunkt für alle aktiven Ver bandsmitglieder werden muß und über den weiteren Aus bau des Verbandsorganes, über den Herr Bärwald be richtete. Die hierzu erforderliche Umlage wird einstimmig angenommen. Herr Bärwald gab dann einen Ueberblick über die Verhandlungen mit den Friedhofsbeumteu und über die Tagung dieses Verbandes in Hannover, wobei Herr Bärwald dem Verband Vorhalten mußte, daß er sich eine wissentliche Unwahrheit dem Reichsverband gegen über erlaubt hat. In der Debatte bestreitet Herr Friedhofsverwalter Zuck nick, Treptow, die Berechtigung eines solchen Vorwurfs. Herr Zucknick betont, daß er selbst nicht Fachmann und als Gast anwesend sei, daß er aber die Bestrebungen, die dahin gehen, daß alle leitenden Friedhofsbeamten gärt nerische Fachausbildung haben müßten, die Berechtigung nicht bestreite, obwohl neben fachlicher Arbeit viel Ver waltungsarbeit zu leisten sei, und bittet Herrn Bärwald, den Vorwurf zu begründen oder zurückzunehmen. Herr- Bärwald erklärt darauf, daß iu Hannover dem Reichs verband offiziell der Vorwurf gemacht worden sei, daß er nicht genügend für die Friedhofsbeamten eintrete rind daß er diese bewußt nicht über Gruppe 9 hiuauskvmmen lafseu wolle. Herr Bärwald betout, daß hiervon gar keine Rede sein kann, da der Verband über die Bestrebungen der Rateb nnd des Reichsverbandes hinsichtlich der Lauf bahnen vollkommen unterrichtet sei und daher die Vor würfe in Hannover offenbar in einer ganz bestimmten Absicht ausgesprochen worden seien, so daß er seinen Vor wurf aufrecht erhalteu müsse. Herr Zucknick betont, daß er sich persönlich als langjähriges Mitglied des Verbandes der Friedhofsbeamten nicht überzeugen kann, daß ein An schluß dieses Verbaudes an den Reichsverband praktisch sei, zumal beide Verbände ja doch durch die Rateb eiue gemeinsame Spitzenvertretung haben. Nach seiner Meinung würde ein Anschluß die Folge haben, daß eine Spaltung der gärtnerischen und der übrigen Friedhofsbeamten er folgen würde. Er halte es für richtiger, wenn beide Verbände nebeneinander denselben Zielen zustrebten. Auf keinen Fall dürfte aber ein gegenseitiges Bekämpfen statt finden; die Verbände müßten getrennt marschieren und vereint schlagen. Bei der dann folgenden Wahl des Kassierers wurde anstelle des bisherigen Grnppen-Kassierers Weiß, der jetzt in Krefeld beschäftigt ist, Herr Gartenarchitekt Glocker, Neu kölln, einstimmig gewählt. Nach einem Schlußwort des Herru Gartendirektors Wagler fand der anregende Abend seinen Abschluß iu einem gemütlichen Beisanunensein. Wir möchten den Bericht nicht schließen, ohne unsere Groß-Berliner Kollegen zu bitten, überall in unseren Fach kreisen für den Verband zu werbeu. Die Ziele, die wir uus gesteckt haben, können nur durch die aktive Mitarbeit aller Berliner Kollegen verwirklicht werden. Wir bitten deshalb jeden Einzelnen, durch Erscheinen bei den Mit gliederversammlungen, durch Einsendung von Material für das Mitteilungsblatt praktisch an der Erstarkung unserer Position mitzuarbeiten. Wagler, Bors, der Landesgr. Brandenburg. Mitglieder- n. Werufsnachrichlen. 8tädte1 Oeubu8, Heil- und Pflegeanstalt. H o l d, P a " l, -Anstallsobergärtner, wurde nur 1. 1. 26 au die Heil- und Pslegeanstnlt Lrie;; verseht. I^eusalr a O. Ergebnis des Preisausschreibens. Das Preisgericht bestellend ans den Herreu: 1. Gartendirektor Dannenberg-BreSlnn, 2. Hüttendirektor Gläser- Neusalz, 6. Erster Bürgermeister Hohenhausen-Neusalz^ -l. Stadtrat Trogisch- Neusalz tagte am 28. Dezember. Eiugegangen waren 27 Entwurf' Als Preis träger gingen hervor: 1. Preis TW Nik. Gartenarchitekt Willi Pohl, Glogau; 2. Preis 80 1 Nik. städtischer Gartenarchitekt -Artur Stephan, Breslau-Scheitnig; 8. Preis 200 Mk. Garteningenienr Frih Hanisch, Breslan-Earlowih. Ein zweiter Entwurf des Gartenarchitekten Stephan Breslau konnte weg. n zu späten Ein treffens nicht prämiert werden. Ein anderer Entwurf vou G rtenarch. Hatt- BreSlau wurde lobeud hervorgehoben Wir sprechen den Preisträgern unsere herzlichsten Glückwünsche aus. Die Landesgruppe Schlesien: Hanel: Hetscher. Köln Kd Friedhofsdirektor Ostertag, Köln-Melaten, feierte am lö. d. Ni. sein 26jähriges Dienstjubiläum. 1871 in Frankfurt a. M. geboren, besuchte er die dortige Realschule, erlernte die Gärtnerei im Palmengarten und war sodann in verschiedenen botanischen Gärten und Gärtnereien tätig. Durch Besuch von Fachschulen nnd botanischen Borlesnngen in Göttingen, Hamburg pp, sowie durch Auslandsreisen nach England, Belgien, Holland. Oesterreich bildete er sich fachlich weiter. 1901 wurde er von der Stadt Köln als Obergürtner zum Fried hof Köln-Melaten berufen, seine Besörderung zu n Inspektor erfolgte 1916, 1928 erhielt er den Posten des Friedhofsdirektors als Nachfolger von Direktor Ibach. Wir wünschen ihm ein ferneres gedeihliches, segensreiches Wirken zum Wohle des Friedhofswcsens der Stadt Köln. L. Mehmel. Keeklinxstausen -Am Neujahrstag starb in Stift Quernheim, Kreis Herford, der Gartenbautechniker Will h N i e r m a n n. Der Verstorbene hatte sich während seiner Kriegsgefangenschaft in Frankreich ein schweres beiden zugezogen, an dessen Folgen er leider allzufrüh dnhingernfft wurde. Seit dem 1. Mai 192-1 war Kollege Niermann bei der städt. Gartenverwaltung als Gartenbautechniker angestellt. Gewissenhaftigkeit und unermüdlicher Fleiß im Dienst zeichneten ihn aus. Uns war er als aufrichtiger Mensch ein lieber Kollege, den -Alle gern hatten. Auch über das Grab hinaus bleibt sein -Andenken bei uns in Ehien. Oppermann, Stadtobergärtner Offemnilr Die städtischen Kollegien beschlossen die kostenlose Totenbestattung mit Wirkung vom 1. Januar 1926. Tie Stadtgemeinde hat hierzu ein Ortsgeseh nebst -Ausführungsbestimmungen erlassen. Dieses Ortsgeseh dürfte sich von den vielen in anderen Gemeinden (wo die kostenlose Totenbestattung ebenfalls ein- g f ihrt wurde) erlassenen Ortsgesehen vorteilhaft unterscheiden, da dem wohl habenderen Bürger die Bestattnngsförm nach sein, m Geschmack erhalten geblieben ist nnd anch in die Rechte der kirchlichen Bestattnngsplähe nicht eingegriffen wurde. Wir werden für unsere Friedhofssachleute dieses Ortsgeseh in der März nummer veröffentliche». Offemnitr. Zu Gartenmeistern im -Angestelltenverhältnis wurden befördert die bis herigen Bezirksleiter Schulz, Melzer, Barth. Zu Oberchirtnern im -Ange- stelltenverhttltnis wurden befördert Zerbe, Zobel, Markert, Kunze. Beiträge (halbjährlich 5 RMlr.) sind n u r an den Schatzmeister R. Westphal, Zwickau i. Sa., Krankenstift, Postscheckkonto Leipzig Nr. 87761 einzuzahlen.