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Obst-, Gemüse- und Weinbaubeamte treffen sich Sonnnabend, den 9. Oktober 1926, abends 7 Uhr, im roten Zimmer, im Ausstellungspalast in Dresden. Der Behörden-Gartenbau 84 I. Oktober !freie Ke MM könnte die Hrcn Antrag znnickkommen. gcz. Bäß. Manche wertvalle Llnregung konnte festgcstellt anlage abgeändert. nnd der Gesamteindrnck morden. Die Ausführungen Röhnick laute den E sation Zcidi Tirekt N!usn dn G rlrieo dete el mrt ui -aal l ßückcn rcilne »au von .st iür di zreistc liiums falls c der Ausstellungsanlnge fanden ivertvolle Ergänzungen in der Plan- ansstellnng in Halle 1g. W tresde mdau! dkieitiu er strls linieren behört ein. hin, d er in ichaftl und L der di bei übe Wng> leine w roller ipicchc- l «crösfc! Heisa» ! der Be l eiilbot. ! Nieder geeilt i Recht ringförmige Grndanlage hineinkvinbiniert. So etiva Architekt B. D. A., haben in eine Ecke des Großen Gartens einen Friedhof hineingebaut. Der vorhandene Baumbestand ist äußerst geschickt ausgenützt. Durch Mauern, Hecken und Strauchbepflanzung sind kleinere stimmungsvolle Abteilungen geschaffen, sodaß immer nur eine beschränkte Anzahl von Grabsteinen auf einmal zu über sehen sind. Geistlose Anhäufung von Grabsteinmassen müssen unter allen Umständen vermieden werden. Bei der Zusammenstellung einer größeren Anzahl von Grabsteinen ist rythmische Anordnung nach Form und Größe der Grabsteine erstrebt worden. Tie große Dominante ist die Urnenhalle. Sie bildet den Abschluß eines größeren Gräberfeldes. Eine banmnmschlossene Wiese ist hierzu ausgenützt morden. Hier sind nur Grabsteine in kleinsten Maßver- hältnisscn zugelassen morden. Es mag beachtet melden, welche stimmungsvolle Ruhe in diesem Teile erreicht wurde, trotzdem man hier 140 Gräber auf einmal überblickt und wie mächtig doch das immerhin kleine Gebäude mit seinen einfachen nnd doch monumentalen Formen aus der Fläche herauswächst. Rückseitig an die Halle schließt sich der Urnenfriedhof an. Eine nischenartig gegliederte, dnukel getönte Mauer umschließt ihn. Das hochgemölbte Dach dieses stimmnngsvollen Raumes bilden mächtig sich breitende Baumkronen. Der Raum wird geteilt und beherrscht durch eine Erdpyramide. Mächtig wächst dieses Monu- mentalgrab aus dem architektonischen Rahmen in die Baumkronen hinein. Zugleich beschränkt es den Blick auf eine geringere Anzahl der sehr verschiedenartigen Grabsteine in den Mauernischen. Tie ruhevolle Stimmung dieses Raumes würde gestört sein, wenn man das Vielerlei von Grabzeichen rnndnm, wie sie eine Ausstellung bringt, auf einmal überblicken könnte. In eine Lichtung hat Architekt B. D. A. Rudolf Kolbe eine In zwei Städten (die eine Stadt hat einen Gartcndirckwr, d andere einen Sladtgarteninspcktvr) hat ein freischaffender Gerten architekt seine persönlichen, guten Beziehungen zu den Stndtvätm ansgenützt um sich als garteukünstlerischer Berater der Studi u den Lmnel z i schwingen, natürlich nicht ohne klingende Gegenlcislmy deren Höhe uns ebenfalls bekannt ist. Auf die Leistungen dicst Herrn in städtebaulicher und gartengeftaltender Beziehung zunickxe kommen behalten nur nus vor! ssusMrung von MeMcken 6rünon1agen durck freie Lartenarekitekten. Von In einer mitteldeutschen Großstadt haben die Erwerbsgürtuer, denen die Gartenarchitekten und Landschaftsgärtner wirtschaftlich angeschlvssen sind, beschlossen, die städtischen Behörden zu ersuchen, künftig gärtnerische Neuhcrstellungen aus dem Ausschreibnngswege an freischaffende Gartenarchitekten (Landschaftsgäctner) zu vergeben. Als Begründung wird vor allem angeführt, daß auf den: Gebiete des Bauwesens (Hoch- nnd Tiefbau) die gleiche Gepflogenheit mit allem Erfolg durchgesührt sei. Dieser Antrag wird das Schulbei spiel werden für noch viele gleichartige Anträge in anderen Städten nnd bei Staatsregiernngcn. Es liegen eine Anzahl Nachrichten bereits vor, daß in Städten die Ausführung von Neuanlagen durch freie Gartenarchitekten ge fordert wird. In einer Großstadt ist ein ganzes Kesseltreiben gegen das Gartenamt aufgebvteu, weil dieses Amt angeblich private Gar- tenanlagcn aussühre. Bezeichnend bei allen diesen Dingen ist wieder, daß die Schreiben vom freien Gartenarchitekten als dem Künstler sprechen, wahrend man von der Kiinstlerschaft des Gartenbeamten geflissentlich schweigt. „Die wachsende Bedeutung und Ausdehnung der sozialen Grim-! anlagen Großberlins, welche auch in der Neuordnung des städtisch«! Garteuwesens nnd der Berufung des Herrn Erwin Bartl) zm! Ausdruck kommt, erfordert künftig wirtschaftliche und künstlerisch! Höchstleistung zur Lösung des städtischen Grünproblems. Tiese Höchstleistung im kommunalen Gartenbau kann nicht durch! Vermehrung des Beamteuapparntes erreicht werden, sondern nml durch die Mitarbeit erfolgreicher freischaffender Gartenarchitekt«.! Tie bisher übliche langfristige Einstellung meist jiingcrerundminda befähigter Hilfskräfte wird überflüssig. Eine weitere Folge ist die wesentliche Ersparnis an Gehältern, da der freischaffende Garten architekt lediglich für die Tauer seiner produktiven Mitarbeit k-i scheiden honoriert wird und infolge seiner Erfahrung und Leistungs- sähigkeit mehrere beamtete Hilfskräfte ersetzen kann. Tie praktische Initiative des Gartenarchitekten bietet dem Magistrat die Mög lichkeit, anders als bisher sämtliche Grünprojekte in eigener Reg«! durchans wirtschastlich ausznführen nnd die Erwerbslosen in! weitestem Maße prvdnkliv zn beschäftigen. Als Slandesvertrcinng der freischaffenden deutschen Gartcua:- chiteklen stehen wir Ihnen znr eingehenden schriftlichen nnd miind-s lichen Begrüudnng unseres Vorschlages ans Wunsch gern zm Verfügung nnd hoffen, recht bald im Besitz Ihrer Rückäußmmg Mit vorzüglicher Hochachtung Bund Tonischer Gartenarchitekten B. T. G. A. usw TerMagistral der SladtBerliu antwortete nntcrm2Ä.Juni 1Ms Wir bestätigen dankend den Empfang Ihres Schreibens, welches am 15 Juni hier eingegangcn ist. Wir stehen der Bearbeitung von Gartenprojekten durch freischaffende Gartenarchitekten duckst nus sympatisch gegenüber und werden in geeigneten Fällen ans! Gedächtnisstätte eines Geschlechtes gestaltet worden. Mit besonderer Liebe ist der Kinderfriedh vf gestaltet worden. In zierliche For men gefaßt, bedecken weiße Bluten, erst Stiefmütterchen, dann Pc- tuinen die kleinen Grabflüchen. Auch die Grabzeichen sind kindlichem Vorstellungsvermögen nngepaßt. Bei Ans mahl der Grabzeichen selbst nmrde Wert auf ein fachste Formen und »cschräuktc Abmessungen gelegt. Es sollte auch aller Zierat vermieden worden, soweit nicht Symbole dargestellt werden. Die Erkenntnis aus dieser Ausstellung, die ja auch auf anderen großen Friedhöfen gewonnen wurde, kann man kurz dahin zusammen- fassen: Der Friedhof ist nicht der Platz, wo jeder machen kann, was er will, wo jeder Geschmack oder Ungeschmack sich ausbreiten darf. Gute Aufteilung, systematische Gliederung und strenge Ordnung können erst zn befriedigenden Lösungen führen. Herr Gartenarchitekt Rönick hielt anläßlich der Tagung unseres Fachausschusses für Friodhofsboamte oiu ausgezeichnetes Referat über die Abteilung Friodhofswesou, wobei ganz besonders auf die vielen Hemmnisse nnd Schnnorigkouen hiugeiviesen wurde, die wohl über all gerade bei der Schaffung von Ansstelluugs-Begrübuisplätzen zu überwinden sind. Es sei hierbei z. B. an die Schaffung eines ge eigneten monumentalen Bauwerkes in unmittelbarer Nähe des wuch tigen, alles erdrückenden „Grünen Tomes" erinnert. Unsere Fried- hofsfachloute standen der Schöpfung nicht kritiklos gegenüber. Tas Referat hat aber so manches Urteil zugunsten der Ausstellungs- Es ist kein Zufall, daß seitens der freien Gartenarchitekten und» Landschaftsgärtner gleichzeitig in den kleinen Städten, Mittelstädt« ! und Badeorten zum Angriff angesetzt wird, sondern es liegt System! in dieser Arbeit. Und wenn wir die offenkundig gewordene Bewe-D gung recht beurteilen, dann ist der eigentliche Sturmangriff erst noch» zu erwarten. Dabei ist zu empfehlen, sich die Waffen des Gegners,! soweit er sie bis jetzt gezeigt hat, recht genan nnzusehen! Tie Ein-! gäbe an den Berliner Oberbürgermeister spricht Bände. Zunächst ist festzustellen, daß die gegnerische Bewegung unser! ganzes Arbeitsgebiet betrifft. Man lulle sich nicht ein in den! Wahn, daß es sich nur nm die Planung und Ausführung neuer! Projekte handle. Nein, d e „künstlerisch^" Mitarbeit soll sich, wie! in den oben angeführten Städten, im Osten des Reiches bereits! durchgeführt, auf dauernde, leitende und bescheiden honorierte, pro-I duktive Mitarbeit erstrecken! Das bedeutet, die Lage iu völliger Nack-! heil dargestellt, die künftige Unterordnung der leitenden und nach-I geordneten städtischen Gartenbaubeamten unter die Botmäßigkeill des freischaffenden Gartenarchitekten, der anscheinend bernfen zn semi glaubt, allein die Kraft und den Geist zum künstlerischen Gestalt«! zu haben. Man lese den Satz gefälligst zweimal, dreimal, in dem! der bescheiden honorierte Gartenarchitekt glaubt, infolge seiner (fr-1 fahrnng und Leistungsfähigkeit „mehrere beamtete Hilfskräfte ersehe»" I zu können. Bersteht Ihr den Sinn, Ihr städtischen Gnrtentechniker,! Sekretäre nnd Gartenmeister? Nnr nebenbei soll gefragt werden,! ob diese Frage eine andere Organisation als Ener Bernfsveröaud! klären kann? Viele unserer beamteten Kollegen wollen die tNyalu ! noch nicht sehen, sie meinen die Gegner können anch keine Bäume! pflanzen, die in den Himmel wachsen, aber wenn wir erst einmalI so weit sind, daß wir noch einmal den furchtbaren Abbau durch-! kosten müßten, dann wäre cs zu spät. Es erübrigt sich siir uns, I die Gefahr in ihrer ganzen Breite nuszumalcn, nur sehen sic.-! Nr jin ecknekl jt»l in tuende Marin I juiBan I triebe i grenze Be wd Gl ! -cruj-n In Nummer 7 seiner Bn ndcsschrist veröffentlicht der Bund deutsche Gartenarchitekten ein Gesuch seiner Ortsgruppe Berlin-Brandeubm an den Oberbürgermeister der Stadt Berlin, Herrn Or. Böß. Das Gesuch zeigt mit aller Offenheit, wo die Reise hingeh« I lüjahn svll nnd welche Meinung über den deutschen Gartenbaubeaml« mm eü verbreitet wird. Damit unsere Mitglieder und die, die noch sem stehen, klar sehen, müssen wir zur Wahrung unserer Inlercjjm dasselbe zum Abdruck bringen, auch schon deshalb, weil nmn mir! der darauf erteilten Antwort des Berliner Oberbürgermeisters be-I reits bei anderen Behörden krebsen geht.