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?o ler. Diele Eltern sahen dieß, und hielten ent, weder ihre Kleinen von der öffentlichen Schule so lange zurück, vis sie lesen konnten, oder klagten doch wenigstens, wenn sie diese ja noch hinein schickten, daß ihre Kleinen viel zu we nig — aufzusagen hätten. — Jetzt nach die ser zu treffenden Einrichtung könnten nicht nur alle Knaben dieser Stadt zweckmäßig unter« richtetwerden, sondern wir wünschen es sogar, daß di^ Kleinen, wenn sie uns in den frühesten Jahren zugesühret werden, noch gar nichts kön nen, und hoffen doch dabey nicht ohne Grund, selbst diejenigen, die nicht die besten Anlagen haben, binnen einer sehr kurzen Zeit zum Lesen zu bringe»; worauf denn alle die, so es hierin nen zu einer gewissen Fertigkeit gebracht haben, in monatlich anzustellenden Prüfungen sogleich in die rste Abtheilung dieser Klasse versetzet werden sollen. Aber auch II) eben diese rste Abtheilung der 6ten Klasse müßte, wie jedermann sieht, ungemein gewinnen. Denn nicht nur würden diese künf tighin vor jenen so nachtheiligen Störungen völ lig gesichert seyn, wodurch allein schon unend- kich.viel gewonnen wäre; sondern es könnte nün auch jener beträchtliche Theil der Zeit, welche zeithero den duchstabirenden und spllabirenden Kindern gewidmet werden mußte, von nun an ganz dazu angewandt werden, diese lesende Ju gend der 6ten Klasse im ferigen Lesen, im Schreiben, Rechnen und andern nothwendigen Dingen binnen kurzer Zeit um vieles weiter zu bringen, als dieß bisjetzt nur immer geschehen konnte, Ja es könnte von jetzt an in manchen Gegenständen des Unterrichts in der 6ten und zten Klasse zu gleicher Zeit docirt werden, und selbst ein kleines Kind nach seinen in diesen Ar ten von Kenntnissen bereits gemachten größern oder kleinern Fortschritten bald in dieser bald in jener Klasse sitzen; wodurch die Kinder selbst unendlich gewinnen müßten, unsere Schule aber der Idee einer vollkommenen Lehranstalt um ein beträchtliches näher gebracht werden könnte. Wenn wir nun bey einer eben so nöthigen als nützlichen Einrichtung dieser Klasse nicht nur auf die Billigung, sondern auch aufdieUn terstützung aller braven Eltern und Vormün- der unter unsern geachteten Mitbürgern sicher rechnen zu können uns von allen Seiten berechtigt fühlen; so ersuchenwirhiermit diese um des eignen Wohles ihrer Kinder und Mün del willen, diese ihnen von Gott gegebenen und anvertrauten Kleinen vom gedachten Tage an und in den gesetzten Stunden unserer öffent liche» Schule zuzuschicken, ihre Nahmen aber in diesen Tagen von dem Rector ausschreibe» zu lassen. Die Zeitalter. In stiller Feier stand der Hörer Menge, Der Andacht Schweigen füllte jede Brust, - Und in den Strom melodischer Gesänge Ergoß sich der Empfindung süße Lust, Als einmal noch mit seinen Zaubertönen Der Sänger naht, der heiligen Regung voll, Jndeß, beseelt vom Hauche der Kamönen, Der Saiten Silberklang sein. Lied entquoll: W