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sandte hat sich sehr gewundert, daß die letz, ten Veränderungen in Paris ohneBlutver- gießen habe abgehen können; denn seine er. sie Frage war, wie viel Köpfe man am Directorialpallaste aufgesteckt habe.—Sonst hätte man wohl den ganzen Pallast mit den Kupfern der gefallnen Opfer bedecken kön nen, sind jetzt nicht ein Kopf! Diese Ma- ßigung, die die Königlichen, wenn sie Sie ger geworden wären, gewiß nicht beobachtet hätten, ist doch ein gutes Zeichen. Von eimqen Völkern, die Schla- . ge als Merkmale der Liebe und Freundschaft betrachten. Wenn man den Sitten und Gewohnhei ten der verschiedenen Völker der Erde nach, spürt: so stößt man nicht selten auf solche, die alle dem, was wir sonst von der mensch lichen Natur wißen, so sehr widersprechen, daß man in Verlegenheit ist, wenn man einen nur irgend gedenkbaren Grund derfel- bigen angeben soll Nichts ist natürlicher, als daß freundliche Züge, Blicke und Ge- berden, schmeichelnde Liebkosungen, süße Worte und Reden und Wohlthaien fürZei- chen von Liebe und Gewogenheit und das Gegentheil derselben für Merkmale von Zorn und Feindschaft gehalten werden — und doch giebt es mehrere Völker, die selbst Schläge als Beweise von Zuneigung und Freundschaft ansehen. Die Nu bischen Negern, die jährlich in großen .Karavansn (Reisegesellschaften) nach Aegypten kommen, verkaufen von ih. wn Waore« nichts, wenn man sich ihnen als unabhängiMFremdljngmfreundlich nä» 50 ------- hert, und wenn man ihnen auch den dop. pelten Preis anbtetet. Sobald man sie aber mit einem Riemen von Llephantenle. der weidlich durchprügelt: fo werden sie ge. fällig u. guten Murhs, ». verkaufen so schnell und billig, als man es nur erwarten kann. Die ursprünglichen Peruanerinnen sind ganz untröstlich, wenn sie eine Zeit lang von ihren Männern nicht geprügelt worden sind, weil sie alsdann furchten, daß sie die Liebe der selben verloren haben. Um also die Zärt lichkeit der Männer nicht ersterben zu laßen und sich der thätigsten Beweise derselben zu versichern, ziehen sie sich von Zeit zu Zeit vorsätzlich Schläge und andre Mißhandln». geN zu. Es ist bekannt, daß man etwas ähnliches von den russischen gemktnen Wei- bern erzählt; aber gewiß ist eö, daß die Peruanerinnen nicht die einzigen Weiber in Amerika sind, die solche Proben der Liebe ihrer Männer erwarten. Man kann dieß Betragen der Nubischsn Negern und der Peruanerinnen nicht aus dem Bewegungsgrunde ableiten, aus wöl. chem man die knechtische Schmeichelei der Sklaven Asiatischer Despoten erklären muß. Die vornehmsten Bedienten der morgenlän- bischen Monarchen prahlen mir den Schlägen und Narben, die sie auf Befehl und durch die Stnrfen ihrer Beherrscher empfangen- haben, als auf Zeichen einer außerordentl, Gnade, die ihnen widerfahren sey; wahr, schetnlich nicht, weil sie Mißhandlungen und Wunden im Etnste für Beweise von Gnade halten, sondern uär durch solche krte. chende BetheueriiNgen den Zorn ihrer Her- ren zu besänftigen, oder ihnen zu zeigen, daß kein Funke von Rache und Unzufrieden heit in ihnen zutüchgtbMm^ Äm wahr. schein»