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Voigtlandischett Lreys-Stadt Plauen Siebender Jahrgang. Zweytes Vierteljahr. §V^annheim vom 6. Junii. Zu iNaynz sollte vom zr. May bis auf den i stcn Zunii die ganze deutsche Macht auf die Franzosen losgehen. Allein der Sohn des Thurmwächkers vom Stephans- thurm gab denselben durch eine Laterne ein Signal, so daß also die Franzosen z Nachte in Bereitschaft unter Gewehr standen. Zum Glück kam ein feindlicher Deserteur nach Maynz, zeigte es dem Gouverneur an, und der Verräther wurde auf der That ertappt und vom Thurm geschlossen herunterge. bracht. Nach diesem vereitelten Plan wird man nun auf beyden Flügeln den Franzosen in den Mücken zu kommen suchen und im Centro bleiben isooo Mann stehen. In unsrerNachbarschaft rührt sich nichts. Die Deutschen stehen in verschiedenen klei. nen Lagern vertheilt am Rhein hinauf. Von der Weser, vom s. Jun. Die Hannöverischen Truppen setzen sich in Be wegung und morschsten in die Gegend von Nienburg, wo sie ein Lager aufschlagen werden. Die Werbungen im Hannöveri schen werden mit großem Eifer betrieben u. statt des bisher geforderten rSden Mann» verlangen die Beamten ietzt den Sten Man»» zum Kriegsdienste, wogegen sich die Bauern lebhaft setzen. In Holland wird der Mangel täglich größer. Die Engländer halten es ganz blo- kirt u. wollen auch nicht einmal neutrale mit Korn und Lebensmitteln beladene «schiffe durchlassen. Würklich haben sie schon meh rere solcher Schiffe von der Dänischen Flagge weggenommen. Dieser Mangel an Lebensbedürfnissen mag auch die Ursache seyn, daß die Franzosen so schnell aus Hol land abziehen. Petersburg, d. 24. May. Daß zwischen Rußland und England ein Trak tat geschlossen sey, ist gewiß Die Ratist- cation desselben traf kürzlich hier durch einen ausserordentlichen Courier ein, der von Ihrs ' Kaiser-