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Gesichtsausdruck Lady Ada anstarrend, stand ste da und wagte nicht, das auszusprechen, was ste dachte. Sie wusch ihre Hände, wie ihre Herrin es ihr befahl, dann holte sie aus dem großen Kleiderschrank von geschnitztem Eichenholz ein Kleid von perlgrauer Seide hervor, welches Lady Ada getragen hatte, als sie Brautjungfer auf der Hochzeit ihrer Schwester gewesen war. Mit zitternden Händen legte sie das Kleid auseinander, faltete es und hielt es bereit, um ihrer Herrin zu helfen, es anzulegen. Die Beiden vermieden es an diesem Abend, sich ein ander in's Auge zu schauen. Die alte Frau bemerkte wohl den fieberhaften Glanz in den Augen des jungen Mädchens, das wechselnde Erröthen und Erbleichen ihrer Wangen und die schweren Athemziige, welche sich wie Stöhnen aus ihrer Brust emporrangen, aber nur - verstohlen und seitwärts blickend wagte sie es, diese Beobachtungen anzustellen. Als sie mit dem Ankleiden fertig war, sah Lady Ada zum ersten Male in den Spiegel; bis jetzt hatte sie vor demselben gestanden, ohne ihr Aussehen zu prüfen. „Sehe ich wie gewöhnlich aus? Ist Alles in Ordnung?" „Ja, meine Liebe, Alle werden sagen, daß Du schöner als jemals seist." Lady Ada begab sich die Treppe hinunter; die Alte leuchtete ihr von oben, bis sie in die Helle Vorhalle kam und in oas große Wohnzimmer trat, wo die alte Dienerin, kurz vorher mit frischen Eiern, Sahne und Butter von ihrem Ritt aus der Stadt zurückgekehrt, in Eile große Holz blöcke auf das Feuer legte und dann einen kleinen Tisch dicht an den Kamin heranrückte, Damast, schweres Silber und Porzellan hervorholte, um zum Abendessen aufzudecken. Lady Ada, jetzt nicht mehr die Heldin einer Tragödie, sondern ein junges Mädchen von seltenem Liebreiz und großer Schönheit, in ihrem glänzenden, rauschenden, perl grauen Brokatkleide und ihrer reichen Fülle prächtigen Haares doppelt schön und lieblich, fing unter heiterem Lachen und Plaudern an, ihr zu helfen. Während der Zeit war die alte Amme langsam in ihr Zimnier zurückgekehrt; sie setzte das Licht auf einen Tisch und begann, ihre Hände ringend, unter Seufzen und Stöhnen auszurufen: „Gott, erbarme Dich unser! Was mag ihr nur be gegnet sein?" In dem Zimmer unter ihr stand Lady Ada am Thee tisch; sie wandte sich dem Fenster zu und fragte die andere Dienerin leichthin: „Auf welchem Wege bist Du von dem Pachthofe zu rückgekommen, Nancy?" „Auf dem guten Wege, Mylady. Es ist zwar etwas weiter, aber ich wage mich in der Dunkelheit nicht gern in die Allee; es ist so finster und schauerlich dort und die schwarzen hohen Bäume sind so dicht, daß man keinen Stern am Himmel sehen kann, wenn überhaupt einer zu sehen ist." „Sind Sterne am Himmel? Ist es sehr dunkel?" „Tiesdunkle Nacht, Mylady. Aber Sir Lionel wird ohne Unfall hier ankommen, die Wege sind gut und die Pferde kennen den Weg. Aengstigen Sie sich deßhalb nur nicht." Nachdem Nancy den Tisch gedeckt hatte, verließ sie das Zimmer. Lady Ada stand lange träumerisch am Fenster und starrte in die dunkle Nacht hinaus. Seitdem ihre so heiß geliebte Schwester, welche sie heute Abend noch erwartete, sie vor wenigen Wochen verlassen hatte, war aus dem wilden, trotzigen, kühnen, jungen Mädchen ein schwaches Weib geworden, dessen Herz von Haß, Verzweiflung, .lache und Todesgedanken zerrissen wurden. Aber es galt, diese Veränderung ihres ganzen Wesens vor den Augen der er warteten Gäste um jeden Preis zu verbergen und sie hatte es bald gelernt, heitere Worte und munteres Lachen und Scherze zu finden, welche anderen Menschen nicht so selt sam hohl und verzweifelt klangen wie ihr selbst. In tiefes Sinnen versunken, vernahm sie kaum das Brausen des Sturmes, der draußen durch die alten Bäume fuhr. Da unterbrach das Geräusch von rollenden Rädern plötzlich ihre Gedanken; schnell eilte sie in die Vorhalle und auf derselben Stufe, auf der sie vor etwa zwei Stunden die verzweifelten Worte des Hasses und der Rache gegen den Mann, der um ihre Liebe flehte, gesprochen hatte, schloß sie nun mit leidenschaftlicher Zärtlichkeit ein junges Wesen in ihre Arme, welches mit vogelschneller Behendigkeit die Treppe zu ihr hinaufgeeilt war und sich mit herzlichen Worten des Willkommens an sie schmiegte. Der Gemahl der jungen Frau kam nun auch näher; er war etwa zehn Jahre älter als diese, von hoher, statt licher Gestalt, mit offenem Gesicht, breiter, hoher Stirn und furchtlosen, vertrauenerweckenden Augen. Als sich die beiden Schwestern endlich aus ihrer Umarmung lösten und Lady Ada die Angekommene in's Haus führen wollte, sprach er: „Hat meine Schwester Ava denn kein Willkommen für mich!" Mit abgewandtem Gesicht, die Augen starr auf ihre Schwester richtend, reichte sie ihm die Hand und sagte: „Sie wissen, Lionel, daß Sie mir immer willkommen sind." Ehe sie sich am späten Abend trennten, waren Sir Lionel und Lady Ada eine Weile allein. Die Schwester war einen Augenblick zu ihrer alten Amme gegangen; Ada wollte ihr folgen, aber Emma rief ihr, im Begriff, das Zimmer zu verlassen, zu: „Bitte, liebe Ada, bleibe so lange bei Lionel, bis ich wiederkomme." (Fortsetzung folgt.) St. Aeter und die Aussen. Zu Petrus ward im letzten Kriege, Da Rußland's heil'ge Heeresmacht Bezwang den Halbmond, von dem Siege Aus Petersburg Bericht gebracht. Im Bulletin stand klar geschrieben, Ein einz'ger Russe sei geblieben. St. Peter hat es kaum gelesen, Da pocht es laut am Himmelsthor. Es lärmt und tobt mit wildem Wesen, Als stünden tausend Mann davor. Der Pförtner zog die Stirn in Falten Und tadelte solch' roh' Verhalten. Doch lauter noch: Halloh! Macht offen! Schrei'n viele Stimmen jetzt zumal: Denn Russen sind's, die Einlaß hoffen In Euern schönen Himmelssaal. Heut' in der heißen, blut'gen Schlacht Hat uns der Türke umgebracht. St. Peter aber, hochverwundert, Ruft zornig: Packt Euch schleunig fort! Ich sehe steh'n hier viele Hundert Und Einer nur steht im Rapport. Ja, Einer nur von allen diesen Ist mir zum Einlaß überwiesen. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. --Mühr n Nü" ) Wlsdeff Mt Raum einer zelle berechne Dienstags un » Uhl Ausw Soin 8 - 8 - Na vom 3. 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