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E. Baustoffe. 37 Festigkeit, verbunden mit seiner großen Leichtigkeit, seine leichte Be arbeitung, sein Vorkommen in großen Längen, so daß Balken, Pfosten und Bretter in einem Stück daraus hergestellt werden können, sein geringes Wärmeleitungsvermögen sowie die geringen Änderungen in den Abmessungen, die durch Temperaturwechsel hervorgerufen werden. Nachteile des Holzes bilden seine leichte Zerstörbarkeit durch Witterungseinflüsse, seine Brennbarkeit, seine Vergänglichkeit, der Einfluß von Feuchtigkeit und Trockenheit, aus welchem das Quellen, Schwinden, Werfen, Reißen u. dergl. entstehen, die Angreifbarkeit und Zerstörung durch Hausschwamm und Wurmfraß. Das Eisen steht namentlich durch seine große Festigkeit obenan, durch welche auch bei starken Beanspruchungen den einzelnen Bau gliedern ein verhältnismäßig geringer Querschnitt gegeben werden kann. Die hierdurch bedingte Raumersparnis gibt allein schon oft den Ausschlag für die Wahl dieses Stoffes. Weitere Vorzüge sind seine Herstellung in fast unbegrenzten Mengen und Längen, die leichte Gestaltung durch Gießen oder Schmieden und Walzen, die leichte und sichere Verbindung einzelner Teile, die Billigkeit, die fast unbegrenzte ünabhängigkeit von der Grundrißgestaltung und der Höhe der Räume. Nachteile dagegen bilden der Mangel an Feuersicherheit, das große Wärmeleitungsvermögen, die große Schwierigkeit, namentlich bei Guß eisen, nachträgliche Veränderungen der Form vornehmen zu können und die leichte Angreifbarkeit, besonders des schmiedbaren Eisens, durch Rost, aus der wiederum lästige Unterhaltungskosten erwachsen. 4. Natürliche Steine. Die beim Bau zur Verwendung kommenden Steine sind ent weder natürliche oder künstliche. Die natürlichen Steine werden entweder in den Brüchen meist im Tagbau gewonnen, oder sie werden als Zertrümmerungsprodukte in größeren oder geringeren Stücken gefunden, wie in der ganzen norddeutschen Tiefebene die als erratische Blöcke oder Findlinge be zeichneten Granite. Alle natürlichen Gesteine sind entweder in feuer- flüssigem Zustande entstanden, oder sie haben sich im Wasser abge setzt. Erstere zeigen keine besonderen Ablagerungsflächen. Man nennt sie Massengesteine. Letztere sind deutlich geschichtet und nach diesen Schichten mehr oder weniger leicht spaltbar. Sie werden Schichtgesteine genannt. Zu ersteren gehört der Granit, zu letzteren der Sandstein. Alle natürlichen Gesteine, namentlich Sand- und Kalksteine lassen sich leichter bearbeiten, solange sie ihre natürliche Bruchfeuchtigkeit noch besitzen. Dagegen sollen die Steine nie bruchfeucht, sondern gehörig ausgetrocknet vermauert werden, namentlich poröse Sand-