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233 man wenigstens den Wahn benehmen, als ob sein Dasein irgend Et was bereute. — - Bedenkt man, welcke wichtigen Folgen an die Be freiung von Missouri sich knüpfen müssen, daß Vanni Vie gross Reak tion in diesem Lande, welche einmal kommen muß, mit Macht begin nen und einer der Nachbar-Sklavenstaaten nach dem andern dann dem Beispiele von Missouri folgen wird und muß, so daß diese gross Republik, bestimmt, Hunderte von Millionen freier Bürger zu zählen, allmählig von dem einzigen Fleck, der an ihr haftet, sich befreit, so wird man meinen dringenden Aufruf nicht für eine leere Deklama tion halten. Also nicht mehr bloS von einem unklar gedachten Glücke träumend, sondern mit einer Idee gerüstet, welche auch Widerwärtig keiten besiegen hülst, mögen und werden künftige „Europa-Müde" an den Ufern des mächtigen Missouri eine neue Heimath grünten. Wie einst Karl Follen, seinen volksthümlichen Bestrebungen im Vatcrlandc entnommen, hier seinen Gesichtskreis erweiterte und kühn zu einer Zeit, da nicht geringe Gefahr dabei war, in die Reihen der Kämpfer für allgemeine Menschenrechte eintrat, so finde ich auch noch jetzt, daß alle teutschen Männer, die jemals wirklich des öffentlichen Vertrauens werth waren, hier dasselbe thun, und ich bin überzeugt, daß Die, welche hier die Sache ter Freiheit verrathen, auch in Teutsch land Verräther an der Sache des Volkes geworden wären. Leider pflanzen tie Judas-Seelen noch immer sich fort. Mein Aufruf gilt zugleich denjenigen Teutschen in den älteren hiesigen Staaten, welche etwa ihre Lage durch westliches Weitcrwan- dcrn zu verbessern wünschen; sie finden eine Heimath hier und zu gleich einen Wirkungskreis, der ihnen ein erhebendes Bewußtsein sichert, während sie jetzt vielleicht erfolglos sich abmühen. Und damit, lieber Leser, lebe wohl, — vielleicht reichen wir noch die Hand einander im „fernen Westen."