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3. Die künftigen Handelsverträge und die Obstzölle: Garteninspektor Lorgus, Vorsitzender des D. P.-V. 4. Mindestpreise für Beerenobst, Sauerkirschen, Mi rabellen, Reineclauden, Kirschen und Zwetschen für 1914: Garteninspektor Lorgus, Vorsitzender des D. P.-V. Ausstellungen. Gartenbauausstellung 1914 in Frankfurt a. Oder. Zur Feier seines 50 jährigen Bestehens veranstaltet der Garten bauverein drei größere Ausstellungen im Garten und in den großen Saalräumen der Aktienbrauerei; eine Früh jahrsausstellung vom 2.—4. Mai, eine Sommerausstellung vom 15. -17. August und eine Herbstausstellung vom 19. bis 21. September. Das Programm liegt im Druck vor und wird den Interessenten, die es bisher noch nicht erhielten, auf Wunsch zugesandt werden. Eine Eröffnungsfeier findet nur bei der ersten Ausstellung statt. Die Beschik- kung ist jedermann nach Maßgabe des verfügbaren Raumes gestattet. Die zur Ausstellung kommenden Pflanzen, Früchte, Gemüse müssen — ausgenommen bei Binderei —- den Kulturen des Austellers entstammen. Es werden Geld preise, Ehrenpreise, Medaillen und Diplome verliehen werden. Ein Ehrenausschuß wird demnächst gebildet wer den. Es kommen Blumen, Gemüse und Binderei im Früh jahr, Blumen, Obst und Binderei im Sommer und Blumen, Obst, Gemüse und Binderei im Herbst in Frage. Der Leiter der Ausstellung ist Redakteur Steffen vom „Prak tischen Ratgeber“, Gubener Straße 18, an den sämtliche Anfragen und Gesuche zu richten sind. — Internationale Gartenbau-Ausstellung in St. Peters burg. Die Eröffnung der in diesem Jahre stattfindenden Petersburger Ausstellung ist endgültig auf Ende April 1914 festgesetzt worden, Lohnbewegung. Eine Lohnbewegung der Landschaftsgärtner in Ham burg steht wieder einmal bevor. Sie geht vom Allge meinen Deutschen Gärtnerverein aus. In einer im Ham- monia-Gesellschaftshaus in Hamburg abgehaltenen Ver sammlung wurden, nachdem in einer früheren Versammlung die Kündigung des alten, am 14, März ablaufenden Tarif vertrages beschlossen war, die neuen den Arbeitgebern zu unterbreitenden Forderungen besprochen. Wie natürlich nicht anders zu erwarten, wünscht man eine Erhöhung der Stundenlöhne und verlangt bei neunstündiger Arbeitszeit einen Stundenlohn von 65 Pfennigen im ersten und von 67 Pfennigen im zweiten Jahre. Der Tarifvertrag soll zwei Jahre währen. Was sagen die selbständigen Landschafts gärtner von Hamburg dazu? =========== S vermischtes S Die Obst- und Gemüseernte im Bezirk Venedig im Jahre 1913. Eine der letzten Nummern der Amtl. Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft bringt einen anschau lichen Bericht über die Obst- und Gemüseernte sowie über die Ausfuhr im Bezirke des Kaiserlichen Konsulates Vene dig, der auch die Leser des „Handelsgärtner“, namentlich jene, die sich mit Gemüsebau im großen und kleinen be fassen, interessieren dürfte, weshalb wir ihn im folgenden unverkürzt wiedergeben. Die Provinz V e n e d i g , deren Ausfuhr an Obst und Gemüse auf zusammen etwa 7 Millionen Lire geschätzt wird, produzierte 1913 (gegen 1912) etwa folgende Mengen — in 1000 dz —: Pfirsiche, Aprikosen und Kirschen 30 (57), Aepfel und Birnen 13 (11), Tafeltrauben 14 (15), Zwiebeln und Knob lauch 163 (151), Kartoffeln 411 (396), Spargel 9 (8), Tomaten 18 (12), verschiedenes Gemüse 67 (37), ferner in 1000 Stück: Artischocken 10 200 (5300), Blumen- und Krautkohl 4200 (4016), Melonen 1000 (780). I Aus Chioggia, dem Mittelpunkt des Gemüsebaues in der Provinz Venedig, wurden ausgeführt etwa: 1100 (1000) Waggons (zu 120 dz) Kartoffeln, wie gewöhn lich besonders nach Deutschland, Oesterreich-Ungarn, der Schweiz, Belgien und Rußland, 800 (1000) Waggons (zu 120 dz) Gurken nach Deutsch land, Oesterreich-Üngarn und Rußland; die Preise waren sehr schwankend, anfangs 45 L für 1 dz, dann 14 L im Durchschnitt, 600 (1000) Waggons (zu 120 dz) Zwiebeln in guter, wenn auch nicht allerbester Qualität nach. Deutschland, Bel gien und Südamerika, 75 (100) Waggons (zu 120 dz) Knoblauch nach Deutsch land und Südamerika, 30 (25) Waggons (zu 120 dz) grüne Bohnen nach Deutsch land, Oesterreich-Ungarn, der Schweiz, Belgien und Rußland, und 25 Waggons (zu 120 dz) Spinat. In der Provinz Padua betrug der Ertrag der Pfirsiche bloß ein Viertel einer Normalernte, welche auf 4000—5000 dz geschätzt wird, dagegen war die Birnenernte sehr zu friedenstellend; sie lieferte vielleicht das Doppelte des Vor jahres, wo sie etwa 2000 dz ausmachte. Die Aepfelernte ergab 3—5 mal mehr als das mit etwa 3000 dz angenom mene Durchschnittsquantum. Es gab wenig Pflaumen, sehr viel Kirschen. Besonders Mostäpfel werden nach Württemberg ex portiert; ferner findet eine bedeutende Ausfuhr von Pfir sichen und Birnen statt. Das in der Provinz Padua gebaute Gemüse genügt kaum dem Lokalkonsum, weshalb solches auch aus den benachbarten Provinzen eingeführt wird. Aus der Provinz Verona werden etwa 7 Zehntel der gesamten Obstproduktion, und von dieser etwa 5 Zehntel nach Deutschland, darunter besonders Aepfel und Birnen, ausgeführt. Die Aepfelernte war sehr ergiebig, um die Hälfte größer als in gewöhnlichen Jahren. Dagegen erlitt die,Birnenernte einen ganz bedeutenden Ausfall; sie dürfte um 1 Viertel geringer gewesen sein als die vorjährige. Die letztjährige Gemüseernte war im Veronesischen um die Hälfte größer als die vorhergehende; 6 Zehntel der selben gelangten zur Ausfuhr. Ih der Provinz V i c e n z a war sie für einige Produkte wie Erbsen, Frühbohnen und Spargel sehr gut, für andere wie Spätbohnen infolge andauernder Regenfälle schlecht. Aus der letztgenannten Provinz wurden, vornehmlich näch München und Zürich, Kirschen, Aepfel und Birnen aus geführt, deren Ertrag, trotz des Hagelschadens, der einige Gegenden stärker heimsuchte, dennoch etwas höher als der gewohnte war. Im Trevi sanischen wirkten Hagel und Frost sehr nachteilig auf den Ertrag der Pfirsiche, von welchen etwa 20 000 dz geerntet wurden, vieleicht um 1 Viertel weniger als im Jahre 1912. Dagegen war die Aepfelernte sehr aus giebig, etwa 65 000 dz, während die Birnenernte, etwa 7500 dz, dem gewohnten Ergebnis entspricht. Besonders Pfirsiche und Aepfel wurden nach Berlin ausgeführt. Die Obsternte in der Provinz Udine war im allge meinen reichlich, etwa 17 300 dz Aepfel und Birnen, 130 dz Nüsse und Haselnüsse, 830 dz Steinobst. Der Ertrag der Kastanien war höher als sonst. Die einzige Ernte, über welche bisher amtliche sta tistische Angaben erschienen sind, ist die Kartoffelernte, die folgendes Ergebnis hatte: Provinz Bebaute Fläche ha Ergebnis dz Belluno . . 2800 230000 Royigo . . . . . 100 11000 Treviso . . . . . 100 2000 Udine . . . . 2700 244000 Venedig . . . 2700 411000 Verona . . . . .1600 90000 Vicenza . . . 2600 168000 Zusammen 12600 1146000