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Pulsnitzer MckendlaN Erscheint: Dienstag, vonnerstag u.Sonnabend. flmts des l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und labeliarischer Latz nach be sonderem Tarif. Erfüllungsort ist Pulsnitz. lelegr.-^ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats für denselben rag smd bis vormittags 10 Uhr aufzugeben. Oie fünf mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 pk., Lokalprsis 10pk. Neklams 25 pk. Lei XViedsrholungen Nabatt. §ernsprecher: Nr. 18. VSZirKS-ftNZSiger und Zeitung vlatt Mit .Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft- licher Beilage" und „§ür Laus und Lerd". Abonnement: Monatlich 45 Pi., vierteljährlich Mk. 1.25 bei kreier Zustellung ins Laus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. Nmtcchlatt inr don N Nnlc;nitz umkassendüie Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, Srohröhrsdorf, Bretnig, Lauswalde, Ohorn, Obersteina, Nieder- ßtiMVUtUU IUI OEli ItilUSgvrl lU^tSOE^tl I > stema,VVe:tzbach, Ober-u.Oiederlichtenau.^riedsrsdork-'l'hiemendorf, Mittelbach, Srotznaundorf, Licytenberg, k^lein-Oittmannsdork. Druck und Verlag von S. L. Förster s Erben (lnh.: F. XV. Mobr>. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwortlicher Bedaklsur: 's. XV. Mobr in Pulsnitz. Mr. 62. Mittwoch, dm 24. Mai 1911. 63. Jahrgang. HebuMag König Wieder kam im FrühltngSrauschen nun der schöne Maientag, Der erneut heißt höher gehen stet» tn uns des Herzens Schlag — Wieder braust in Sturmakkorden hell der Ruf durchs Sachsen- land, Der in unser aller Herzen immer noch sein Echo sand: „Friedrich August, Heil und Segen Dir zu Deinem Wiegenfest, Das für Dich ein heißes Wünschen rings im Land sich regen läßt - Friedrich August, frohe Grüße widmen ehrfurchtsvoll wir Dir, Deine- Volte- Stolz und Hoffen bist und bleibst Du für und für!" Ppie-pick üugutt. Ward doch Deinem Herrscherwalten längst ja schon so reicher Lohn, Licht und Segen ist entflossen, stetig Deinem hehren Thron; Deinem Volke, Deinem Land: galt Dein Mühen allezeit, Unser aller Wohl zu fördern warst Du immerdar bereit — Unter Deinem Schirme blühen herrlich Kunst und Wissenschaft, Nach Gebühr weißt Du zu schätzen wohl die Hand, die emsig schafft, Handel, Wandel, sie gedeihen unter Deinem Szepter fort, Doch auch für des Landmanns Schaffen bist Du ein erpropter ' Hort I Und in Deinem ganzen Wesen bist Du gütig, schlicht und mild — Darum glänzt auch in uns allen rein und hehr dein teures Bild, Darum auch wir alle schauen nur mit Liebe auf Dich hin, Darum* find wir ganz zu eigen, Dir, o Herr, mit Herz und Sinn! Wohl, so soll eS nochmals klingen heut' an Deinem Ehrentag Hier in unsern Sachsengauen durch den maiengrünen Hag: „Friedrich August, Glück und Segen wünschen wir so herzlich Dir — Mögest Du noch lange bleiben des Wettiner Thrones Zier!" B. Neuendorff. Dienstag, den W. Nlaj-<M Krammarkt in Königsbrück. Der ViekmarP-vm 29. Mat xvirv nickt adgodaltsn. Das Wichtigste. Von den Sachsenfliegern waren bis Dienstag abend '/iS Uhr die Flieger Laitzsch-Chemnitz und Lind- paintner in Dresden angemeldet. Die landwirtschaftlichen Genossenschaften im König reich Sachsen hielten in Dresden ihren 21. Ver bandstag ab. Das Kaiserpaar und Prinzessin Viktoria Luise kehrten gestern nach Potsdam zurück. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg befürwortete im Reichstag in längerer Rede die elsaß-lothringschen Vcrfassungsgesetze, die in zweiter Lesung angenom men wurden. Der Reichstag nahm am Dienstag die reichsländische Verfassungsreform bis auf das Wahlgesetz, dessen Verabschiedung am Mittwoch erfolgt, mit großer Mehrheit an. Der Bundesrat stimmte der Vorlage betreffend die vorläufige Regelung der Handelsbeziehungen zu Japan zu. Der Großherzog und die Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin find gestern nachmittag 4 Uhr 20 Minuten wieder abgereist. Das fünfzigjährige Jubiläum der Deutschen Fort schrittspartei wird am 9. Juni von der Fort schrittlichen Volkspartei in Berlin gefeiert. In der Textilindustrie im Münsterland sind 10000 MArbeiter und Arbeiterinnen ausgesperrt worden. Die Friedenspräsenzstärke der österreichisch-ungarischen Armee soll von 293000 auf 344000 Mann er höht werden. Ueber 2000 Chauffeure traten gestern in Paris in einen vierundzwanzigstündigen Proteststreik und ver anstalteten Kundgebungen. Nach englischen Blättermeldungen greift die royali stische Bewegung in Portugal immer mehr um sich. Dw aufständischen Mexikaner haben nach der Ein nahme Torreons zahlreiche Ausländer ermordet. Königs Geburtstag! Unser allverehrter König Friedrich August begeht am morgigen Donnerstag, den 26. Mai, seinen 46. Geburt-- tag unter herzlicher Anteilnahme weiter Kreise des Sach- senvolkeS. Hat er sich doch gleich vom Beginne seiner nun bald sieben Jahre umfassenden bisherigen Regierung an tn immer wachsendem Maße die Liebe, Zuneigung und Hochachtung seiner Untertanen zu erwerben und noch biS zur Stunde zu erhalten gewußt. Längst wissen wir ja alle, wie unermüdlich der erlauchte Fürst sich den mannigfachen Pflichten seines hohen Herrscheramtes wid- met, wie er von steter Arbeitsfreudigkeit erfüllt ist und sich unablässig bestrebt zeigt, das Gedeihen und Wohl seines Sachsenlandes zu fördern. Besonders liebt er es, sich persönliche Informationen an Ort und Stelle über die Verhältnisse in den einzelnen Landesgegenden, über die Bedürfnisse und Wünsche der Bevölkerung zu unter richten, was den hohen Herrn in direkte Berührung mit den Vertretern aller Stände und Berufe bringt, und ge rade hierbei tritt immer ganz besonder- seine Leutselig keit und Güte gegen jedermann hervor. Gerade nament- Uch wegen dieser seiner ihn auszeichnenden persönlichen Eigenschaften erfreut sich auch König Friedrich August ca »r? weitesten Schichten und Kreisen der sächsischen Bevölkerung so ungemeiner Volkstümlichkeit, wie sie in solchem Maße wohl nur wenige seiner Vorgänger aus dem Wettiner Throne besaßen. Bekannt ist ferner die echt deutsche Gesinnung unseres Königs, von der er schon zahlreiche Proben abgelegt hat, ebenso sein musterhafte- und glückliches Familienleben, das er mit seinen sechs Kindern führt. Lebhaftes Interesse und bemerkenswerteS Verständnis bekundet er für alle wichtigeren Zeitfragen, und seine alljährlichen größeren Auslandsreisen lassen er- kennen, wie sehr der Monarch bestrebt ist, seine Kenntnisse fremder Länder und Völker zu vermehren. Die jüngste dieser Auslandsreisen bildete der im vergangenen März und April ausgeführte große Jagd- und Studienausflug des Königs nach dem ägyptischen Sudan. — Unser all- geliebter König tritt in erfreulichster Gesundheit und kör perlicher Rüstigkeit, sowie in vollster geistiger Frische und Spannkraft in sein nun anhebendes 47. Lebensjahr ein; daß sich dieses in seinem ganzen Verlaufe zu einem recht gesegneten und glücklichen für den erlauchten Herrn wie für sein ganzes Haus gestalten möge, dies ist heute der innige Wunsch aller treuen Sachsen, und so möge eS denn weithin erbrausen: „Heil König Friedrich August!" OsrMcdss unv Sücbslscbes. Pulsnitz, 24. Mai. (Die Vorfeier von Königs Geburtstag) fand in unserer Schule heute vormit tag l/,10 Uhr statt. Umrahmt von allgemeinen Gesän gen, von Kinderliedern und GedichtSvocträgen stand in ihrem Mittelpunkte die Festrede des Herrn Bartzsch. „Hinaus in die Natur!", so rief er den Hörenden zu. Nicht nur im Wonnemonat, zu jeder Zeit sollen wir wandern. Im- mer wird uns die Natur ein Sorgenbrecher sein, immer wird sie uns als Geschenk Gottes erscheinen, wenn wir uns an ihr freuen. Wir aber wollen sie recht schützen und schonend behandeln. — Den zahlrei chen Gästen sei herzlichst gedankt. HZ. Pulsnitz. (HimmelfahrtSfest) ist kommen. Wenn der HimmelsahrtStag da ist, dann steht der Früh ling so recht aus seiner Höhe. Jeder Tag bringt und entfaltet neue Wunder. Das Auge kann garnicht genug erschauen und das Ohr nicht genug erlauschen von der wachsenden Herrlichkeit. Machtvoll siegt die LebenSbejahung in tausend Formen. Und immer neuere, immer schönere Perspektiven eröffnen sich dem, dem Liebe zur Natur im Herzen glüht, mit jeder Stunde. Und wenn all diese Herrlichkeit auch nur die Wiederkehr sich alljährlich er neuenden Segens ist, so wirkt sie doch immer neu und überwältigend. Die Kirche hat das HimmelfahrtSfest auf den 40. Sonntag nach Ostern festgesetzt. Es ist daher, wie Ostern, ein bewegliches Fest, muß jedoch immer auf einen Donnerstag fallen, da ja Ostern immer auf einen Sonntag fällt. Der HimmelsahrtStag, der in seiner schlichten Art auf da- Pfingstfest vorbereitet, ist im kultur- geschichtlichen Sinne als ein Frühlingsfest zu betrachten, eine Anschauung, die mit zahlreichen Beweisen zu belegen ist. Von einer keuscheren Schön eit ist wohl selten die Erde erfüllt als in der Zeit des Himmelfahrtsfestes. Die Natur hat etwas bräutliches an sich. Sie wird schöner und verheißungsvoller von Tag zu Tag. In bunter Fülle enthüllt sie ihre Reize. Fast ist eS wie ein Prunken. Und doch haftet allem diesem überquellendem Reichtums etwas Scheues und Zurückhaltendes an, so daß wir die