Volltext Seite (XML)
Nr. 27. PulSnier Wochenblatt. — Sonnabend, den 4. Marj iuiu SLktt" v' Ser kommende kandlag mid seine Meilen. 8. Dresden, 4. März. In politischen Kreise» ist in letzter Zeit mehrfach die Frage erörtert worden, ob und welche größeren wichtigeren Vorlagen und Gesetzentwürfe den kommenden im Herbste zusammentretenden sächsischen Landtag beschäftigen werden. Man hat behauptet, daß größere Vorlagen dem Landtage nicht unterbreitet werden sollten und daß insonderheit die Fer ti g st ellu n g d e S Gesetzentwurfes einer Volksschulresorm auf derartige Schwierigkeiten gestoßen, daß an das Zustande kommen eines brauchbaren VolkSschulgesetzeS nicht mehr zu glauben sei. Im Kultusministerium selbst schien man auch vor einiger Zeit tatsächlich gewillt zu sein, lieber eine Verschiebung der ganzen Reform befürworten zu wollen, als einen mit Fehlern und Mängeln behafteten Gesetzentwurf beim Landtage einzubringen. Neuerdings hat sich aber doch in Regierungskreisen das Bestreben geltend gemacht, die Vorarbeiten des Gesetzentwurfes über die Volksschulreform in der Weise zu fördern, daß unge achtet aller Schwierigkeiten die noch zu überwinden sind, die Volksschulresorm dennoch an den Landtag gelangen kann und Kultusminister Dr. Beck selbst ist derjenige, wie uns aus maßgebenden Kreisen mitgetetlt wird, der aufs eifrigste bestrebt ist, den Gesetzentwurf der Volks- schulreform so zeitig fertigstellen zu können, daß derselbe etwa in der Mitte der Landtagssession dem Landtage vorgelegt werden kann. Es haben auch neuerdings Be sprechungen und Beratungen im Kultusministerium statt gesunden, die geeignet erscheinen, über die Schwierigkeiten der Materie Hinwegzuhelsen. Es ist demnach nicht aus geschlossen, daß diese größte Regierungsvorlage, die Volts schulreform, vom kommenden Landtag erledigt werden wird. Rach wie vor soll aber das Kultusministerium in der Frage des konfessionellen Unterrichts an ein Entgegen- kommen nicht denken. — Weit weniger Aussichten auf einen befriedigenden Abschluß hat indessen d<e Reform der Gemeindesteuergesetzgebung, die bereits seit längeren Jahren Regierungs- und andere beteiligte Kreise fortdauernd beschäftigt, ohne daß es bisher den maßgebenden Faktoren gelungen ist, diese wichtige Re- form einem befriedigenden Abschlusse entgegenzubringen. Auch bei den Vorarbeiten zu dieser Reform haben sich derartige Schwierigkeiten aufgetürmt, daß es aller Wahr scheinlichkeit der Regierung nicht gelingen wird, dem Land tage den sehnlichst erwarteten Gesetzentwurf vorlegen zu können. — Andere größere Vorlagen von besonderer Wich» ligkeit liegen nicht vor, so daß dem Landtage eine be sondere lange Lebensdauer nicht beschieden sein wird. Aller Voraussicht nach werden aber die verschiedenen Par teien dafür sorgen, daß der Etat ausreichend Arbettsstoff in Form von Anträgen und Interpellationen bieten wird. Auch wird verschiedentlich die Fletschteuerung und Vieh not sowie die Affäre des Königs mit dem päpstlichen Baron Matthes im Ländtage erörtert werden. ^agssgsscblAte. Deutsches Keich. Hamlurg, 3. März. (Jnteres- sante Episode über DelcasseS Sturz als Ministers des Aeußeren.) lieber Kaiser Wilhelm und den Sturz DelcasseS berichtet der Hamburgische Korrespondent: Am 17. Juni befand sich in Berlin General de Lacroix als Führer der Deputation, die zur Hochzeit des Kronprinzen vom Präsidenten FalliöreS nach Berlin entsandt worden war in Däberitz Lei einer Parade, als ihm Kaiser Wilhelm das Telegramm zeigte, in welchem der Rücktritt DelcasseS gemeldet wurve. General Lacroix soll darauf dem Kaiser geantwortet haben: „Ich beglück wünsche Ew. Majestät, ich beglückwünsche Frankreich und beglückwünsche ganz Europa." — (Der gute Ton lei den Reichstags wahlen.) Recht liebliche Ausblicke auf den Ton bei den kommenden allgemeinen ReichStagSwahlen eröffnen die Vorgänge, die sich gegenwärtig im Wahlkreis Immen- stadt anläßlich der Reichstags-Ersatzwahl absptelen. In dem genannten Wahlkreis robt ein heißer Kampf zwischen Zentrum und Liberalen, der in zahlreichen Volksversamm lungen ausgesochten wird. Wie es ungefähr dabei zugeht, läßt sich auS einer Zuschrift erraten, die der Rechtsanwalt Schwarzenberger an das Zentrumsblatt „Allgäuer Zei tung" gerichtet hat. In dieser Zuschrift heißt eS: „Unter Bezugnahme des ß 11 des PreßgcsetzeS ersuche ich als Vertreter deS Herrn Parteisekretärs Edelmann in München auf die in Nr. 42 der „Allgäuer Zeitung" vom 11. Fe- bruar 1911, Seite 6, erschienenen Artikel „Liberale Rohei ten" und „Edelmann arbeitet mit Ohrfeigen" nachstehende Berichtigung an der vom Gesetz vorgeschriebenen Stelle aufzunehmen: Es ist unwahr, daß Herr Edelmann Herrn Linhardt den „Allerwertesten" zukehrte und ihn mit Be leidigungen überschüttete . . . Als Herr Edelmann den Warteraum verließ, hörte er von Herrn Adlhoch (einem Anhänger der Zentrumspartei. Die Red.), mit dem er kein Wort gesprochen hatte, dritten Personen g.genüber die Aeußerungen machen: Der Edelmann hat die Ver sammlung angelogen. Herr Edelmann ging auf Herrn Adlhoch zu mit den Worten: Was habe ich getan? Wo rauf ihn Herr Adlhoch anschrie: Gelogen haben Sie! Herr Edelmann wiederum: Was habe ich? Herr Adlhoch: Ge logen haben Sie! Diese wiederholt vor einer großen Menge von Zuhörern gefallenen schweren Beleidigungen erwiderte nun Herr Edelmann auf der Stelle mit einer Ohrfeige." Der Allgäu treibt vorwiegend Almwirtschaft, und „auf der Alm, do gibt's koa Sünd!" — Eine unaufschiebbare Reform in der Geschäftsordnung des Deutschen Reichstages ist die Neu regelung des Wahlprüfungsverfahrens. Die mit dieser Angelegenheit betraute Kommission hat soeben erst wieder, nachdem der Reichstag glücklich in tue letzte Session der Legislaturperiode gelangt ist, einige Wahlprüfungen vor genommen und für das von ihr erzielte Ergebnis die Zu stimmung des Plenums beantragt. Es können Wochen vergehen, ehe dieses Gelegenheit findet, seine Entscheidung in der Sache zu treffen, sodaß, wie es schon vergekommen ist, UngiltigkeitSerklärungen von Mandaten, die fünf Jahre lang ausgeübt wurden, in der letzten Sitzung der ganzen Legislaturperiode ausgesprochen werden. Das ist kein der deutschen Volksvertretung würdiger Zustand mehr und eine Aenderung als eine der ersten Taten deS neuen Reichs tags geboten. Belgien. Brüssel, 3. März. (Die chinesische Anleihe gescheitert.) Nach der Angence d'Extreme Orient find die Verhandlungen über die 250 Millionen-An- leihe der chinesischen Regierung gescheitert. Die Verhand- lungen mit den Vereinigten Staaten wurden abgebrochen, da China sich weigerte, einen Amerikaner als obersten AufsichtSrat anzuerkennen und ferner, weil die Zinsfor- derung hoch und endlich, weil die Amerikaner den eng lischen, deutschen und französischen Banken der Anleihe zuweisen wollten, eine Bedingung, auf die China nicht eingehen wollte. Frankreich. Paris, 2. März. (Einführung der mitteleuropäischen Zeit in Frankreich.) In der Nacht vom 10. auf den 11. März wird in ganz Frankreich die Greenwicher Zeit eingeführt. Um Mitter nacht werden alle öffentlichen Uhren angehalten und 9 Minuten 21 Sekunden später in Bewegung gesetzt werden. Nustland. Petersburg, 3 März. (Fünfzigjahr- feier der Bauernbefreiung in Rußland.) Morgen trifft zur Fünfzigjahrfeier der Aufhebung der Leibeigenschaft in Rußland der Zar in Petersburg ein Es findet ein großer Empfang der Dorfgemeinde-Aelteften statt. In der Sühnekirche, dem Ort der Ermordung Alexanders U., werden die verschiedensten Institutionen und Stände Seelenmessen lesen lassen. In sämtlichen Kirchen Rußlands wird Festgottesdienst abgehalten. Die Schulferien haben bereits seit vorgestern begonnen. Petersburg, 3. März. (Ankauf von Tolstois Sterbehaus durch den russischen Staat.) Der russische Ministerrat lehnte wegen der hohen PreiS- sorderung den Ankauf der in JaSnaja Poljana noch vorhandenen Manuskripte von Werken Tolstois ab, ge ¬ nehmigte aber den Ankauf des Sterbehauses sowie die Subskription für ein Tolstoi-Denkmal mit StaatSzuschuß bis zu einem Gesamtbetrags von 100 000 Rubeln. Brasilien. Rio de Janeiro, 3. März. (Großkapi- ta listen als Feinde der portugiesischen Re- publik.) Anscheinend auf Veranlassung des portugie sischen Gesandten ist eine Untersuchung gegen Monarchisten eingeleitet worden, welche an einer Verschwörung gegen das Leben der portugiesischen Republikaner in Rio de Janeiro und der Mitglieder der provisorischen Regierung in Lissabon beteiligt sind. Das Hissen der Fahne der Monarchie ist untersagt worden. Die Mehrzahl der m Brasilien lebenden Portugiesen ist königstreu, darunter befinden sich zahlreiche Großkapitalisten, die entschlossen sind, für die Wiederherstellung der Monarchie bedeutende Geldmittel herzugeben. Türkei. Konstantinopel, 3. März (Der Aufstand in Jemen.) Der regierungstreue arabische Stamm AM hat dieser Tage eine 4000 Mann starke Truppe Aufständischer zurückgesastagen und ihnen bedeutende Ver luste beigebracht. Ferner wird auch berichtet, daß der regierungstreue Stamm Tessie bei einem Zusammenstoß unter erheblichen Verlusten von den Revolutionären zum Rückzug gezwungen wurde. Saloniki, 3. März (Zu den Kämpfen in Al- banien.) Bei den Dörfern Strezowo, Coma und Pla- nttza im Sandjak Prizzen kam es zu mehreren Zusammen stößen zwischen Albanesen und türkischer Gendarmerie. Dabei wurde ein Bandenches gefangen genommen, zwei andere wurden getötet. In Planitza hat sich die ganze Einwohnerschaft an dem Kampfe gegen die Gendarmerie beteiligt. Auf beiden Seiten sind bedeutende Verluste zu verzeichnen. Mehrere der Gefangenen wurden nach UsSküb ins Gefängnis transportiert. Wobsr erkält die Sozialdemokratie dis grossen SsldmMel zu idren politiseden Agitationen? Es ist bekannt, daß der Sozialdemokratie zu ihrer Agitation und vor allen Dingen auch zur Gründung und zum Ausbau von Zeitungen immer sehr reichliche Mittel zur Verfügung gestanden haben und noch stehen Da ist es zu Nutz und Frommen aller staatserhaltenden Parteien wichtig, zu erfahren, woher dies: großen Geldmittel der Sozialdemokratie rühren. ES muß da zunächst gesagt werden, daß tatsächlich fast ,.lle Anhänger der Sozialde mokratie ihren Beitrag in die Parteikasse leisten und daß sich viele Anhänger der übrigen Parteien daran ein Bei spiel nehmen können. Es muß aber auch daran erinnert werden, daß die Sozaldemokratie während ihrer ganzen Entwickelung in der Geldfrage ein großes Glück gehabt hat, denn viele der ersten Begründer und Führer deS So zialismus waren wohlhabende oder gar reiche Leute, und sie hatten außerdem sehr oft noch gute Beziehungen zu reichen Freunden, die wiederum eine offene Hand für die Bestrebungen der Sozialdemokratie hatten. ES soll jetzt dabei nicht untersucht werden, ob diese Geneigtheit zu Geldopfern ehrgeizigen Antrieben oder menschenfreundli chen Bestrebungen und hohem Idealismus entsprang, wir wollen nur die nackten finanziellen Tatsachen registrie ren, und da muß schon ermähnt werden, daß bereits La salle, einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie, sehr vermögend war und daß er außerdem von seiner Freundin, der Gräfin Hatzfeld, ganz bedeutende Summen erhalten Hai, auch hat die Gräfin Hatzfeld nach dem Tode Lasalles noch die Beschützerin der Sozialdemokratie durch Bezahlung bedeutender Summen für die Führer und für die Partei gespielt. Auch Friedrich Engels, ebenfalls einer der ersten geistigen Führer der Sozialdemokratie, war ein sehr reicher Fabrikantensohn, >uch d>r Sozialistenführer Bracke in Braunschweig hat der Partei über manche finan zielle Schwierigkeit hinmeggeholfen. In der Zeit des Sozialistengesetzes, wo dic Agitation der Sozialisten un terdrückt war und auch die gewöhnlichen Beiträge der Ge- »offen ziemlich versiegt waren, hat der reiche Bankier Höchberg zu Frankfurt a. M. große Unterstützungen ge- „Jch war in der Försterej, und da gab mir der jetzige Förster diese« Blatt." „Und wo fand er e»? „Im Schreibtisch meine« Vater»." „Und war e« noch versiegelt?" »Jawohl, ich brach die Siegel auf." „Hm, hm! Da« ist schon etwa«. So ist wenigsten« «in Zeuge dafür da, daß da« Ding echt ist!" .Herr!" „Bitte, erregen Sie sich doch nicht. Ich muß da« wissen.* „Aber, nicht war, Herr Direktor, nun kann ich doch meinen Vater mitnehmen?" „Mitnehmer, ?" — Er lächelte. Aber diermal war e« ein mitleidige« Lächeln. „Mitnehmen können Sie ihn nicht. Da« ist unmöglich!" „Ja, aber er ist doch unschuldig I Hier haben sie doch klar und deutlich, schwarz auf weiß di« Beweise sein« Unschuld." „Ja, da« heißt — immerhin — hm — «« ist wenigst«»« «in Anhalt, um da« Verfahr«» wi«drr aufnehmen zu können. Vorläufig ist «s nicht« weiter. Und dann* — er trat nahe zu ihr heran und blickt« fi« wi«d«r forsch«nd an — „wollen Sie, daß dieser Brief veröffentlicht, wollen Sie, daß er in öffent licher Gericht«fitzung verlesen wird? Eie wissen, wa» da« für Sie bedeutet?" „Ich weiß und ich will e«l Und ich bin mit allem ein« verstanden, wa« Sie für richtig halten. Nur, sagen Sie mir da« eine, Herr Direktor, kann ich meinen Vater jetzt mitnehmen, kann ich ihn sprechen?" „So rasch geht e« nicht! Sie müssen sich an «in«« Recht«' anwalt wenden. Ich will Ihnen gern behilflich sein, di« nrur Untersuchung in die Wege zu leiten. Aber sie werden doch nachher Ihr Zeugni«, Sie werden doch nicht im entscheidenden Moment diese Mitteilung zurückziehen, widerrufen?" „Da« werde ich nicht! Ich weiß jetzt, wa« meine Pflicht ist, und ich werde fi« erfülle».* Er drückee ehr die Hanv uno fuhr« fi« zur Tur. „Ich rate Ihnen, sich an Ihren Verteidiger von damal«, an Herrn Doktor Sturmvogel zu wenden. Wenn etwa« zu machen ist, so bringt er e« fertig!" * » » Monate waren seitdem vergangen. — Auch über Deutsch land schien wieder «ine wärmere Sonne, auch für Deutschland war der Frühling nun heraufgezogen. Di« L«rchen jubiliirt«» wirder auf den Neckern, und der Schwarzspecht hämmerte im Walde. Ein leiser grüner Schleier lag zart über den Buchen. Der Waldmeister duftete an den Waldausgängen. Auch die Wald weg« waren wieder trocken und eben. In rascher Fahrt rollt« darauf rin Wagen unter den Laubkronen dahin. In den Wagen saßen Förster Steinmeister, der Nachfolger de» alten Erdmann, Leonie und — er, der alteLFökKer Erd« mann, selbst. In Wahrheit jetzt ein alter Mann. Fröstelnd schauert« rr zusammen unter der warmen Decke, die ihm Leonie über dir Knie gelegt hatte. Seine Augen starrten in da« Brün. Ob fi« aber etwa« sehen? E» blitzt kein Erkennen in ihnen, keine Freude d«« Wiedersehen«. Er war frei! Nach endlosen Bemühungen srine« Verteidiger«, nach auf» opfernd«» Mühen Leonie«, die weder verwundert« Blicke noch spitze Red«n«arten scheute, kam e« endlich zur Wiederaufnahme de« Verfahren«. Auch der junge Förster Steinmeister stand ihr treulich bei, b:« dann endlich, endlich nach langen Sitzungen die Freisprach« «rsolgt«. E« hatte ungeheure« Aufseh«» gemacht, alle Zeitungen berichteten über den Fall. Man verherrlichte d,e wunderbare Macht der Vaterlieb«, man empörte sich über dr« ungrratinr Tocht«r. — Leoni« mußt« vor all«m nur «»« — fi« mußt« nur, daß rr «ndlich fr« sei» sollt«'. Mochte sein« Freiheit auch mit dem Prei« ihrer Ehre «kaust sei». Nun wollten sie den alten Erdmann zuerst nach dem Schau platz seiner früheren Tätigkeit bringen. Sein Nachfolger hatte ihm dort ein Heim geboten, bi« er gesund genug wäre, in die Stadt überzusiedeln, bi« Gra« über die Geschichte gewachsen wäre. — Leonie nahm diese« Anerbieten an au« einem ganz bestimmten Grunde. Sie fühlte, daß ihr Vater nur dort ge sunden konnte. Sie hatte ja die entsetzliche Angst, daß durch di« Haft sein Beist gelitten haben könnte, wie e« an seinem Köiper ohne weitere« ersichtlich war. Wa« er fühlte und dachte, ob er froh war, da« konnte sie nicht ergründen. Er war vollständig apathisch, al« s« " öM fühllo« geworden in dieser schrecklichen Zeit. Kein Freudenstrahl zuckt« übrr da« Besicht, als di« Ge- sängnirmauern hinter ihm lagen. Dieser Augenblick, auf den Leonie solche große Hoffnungen gesetzt hatte, ging vorüber, ohne auf >h» Eindruck gemacht zu haben. Er aß und trank, er dankte für jede Handreichung, er sprach auch einige kurze Worte. Aber e« war, al« sei seine Serie ver» schloffen, al« halte ein eiserner Nets sie umspannt, der sich fest darauf gelegt und nicht wieder wich, seit sich damal« die Ge- sängnirmauern hmter ihm geschloffen hatten. Jetzt war dir Zeit für Leonit gekommen, wo sie ihm ihre Liebe bezeigen konnte. E« war ihr soM klar, daß fi« "'4* zu den Horstfield« zurückkehrte. Der Lord hätte fi« den obwaltenden Umständen wohl auch kaum für !«»" Tochter behalten. Florry schrieb ihr nicht. Da« war der bitterste Tropfen in dem Kelch ihre« Leiden» Aber auch da« versank in dieser hoch gemuten Zeit, in der sie ihren Vater wieder neben fich hatte, nachdem fie ihm die Freiheit wiedergegeben. — (Fortsetzung folgt!)