Volltext Seite (XML)
den «ehe betmaßen, vier sonst trttstt>e vn» schen waren e«, echt« Nassen, und doch wußten sie, daß ste bet un« nicht fchl cht haben, bet den so viel veischrteenen deutsch» u „Barbaren" Ich komm« sitz bster an rtnem Ftedhof in G-W. oorbe', da ist auch so »tn Schuldeispikl für unser „Hunnenwesen". Al« wir t« S p- tember v. I. den Ort nahmen, sanden wir dort a. a. sechs tote russische S ldalen. Biele mögen denken: nan. die weiden etnsach etnarscharrl, in trqend einer Ecke. Ander« wir. Di« Leichen wurden ordnung» gemäß -um Friedhof getraa n und dort tn Neihe und Glied de« Schoß der Grd« übergeben. Da« Grab selbst aber wurde «neu» so hergerichtet und geschmückt, wt« «« sich für deutsch« Soldaten -tem». Um K-eu- bk findet sich etne Lasel mit der Aufschrift: Hier ruyen sechs russische Soldaten, begraben »on den deuischen „Barbaren". — Die vier Ueberlüuser, um solch« handelte e« sich, gehörten tn ihrer Heimat zur sogen. Intelligenz. Wa« allerdings nicht viel besagen will, denn e« gehört nicht »el dazu, in Nußlund al« intelligent zu gelten. Nach deutsche», B griffen Kurs man da nicht ur teilen. Immerhin, e« waren zwei gebildete Menschen unter ihnen, die über den Sang der Greignisse ziemlich unterrichtet waren. Nur da von wußten sie noch nicht«, daß Serbien aufge- hürt hat zu existieren und Montenegro von Oesttr- reich besetzt ist. Da« wollten sie auch nicht eher glauben, di« e« ihnen der Dolmetscher schwar auf weiß gezeigt. Daß wir noch so reichlich zu leben Haven, wollte ihnen verwunderlich erschei nen, hatte man ihnen doch erzählt, Deutschland stehe vor der Hungersnot. Bon Rußland wuß ten sie allerlet Erbauliche« -u berichten: Mangel an Kohlen, Mangel an allen möglichen Ledens- mitteln. Die Verpflegung sei tn Utztrr Zeit außerordentlich gertng, die Ausrüstung mehr wie mangelhaft. Und da« trotz der großen Auf- Wendungen. Mner »on ihnen war früher bet der JMendanlur. Da sei tn Minsk ein ganzer Hug mtt Lebensmitteln eingetrvsfen, dm ein Be amter übernahm und auf etaene Faust entleeren ließ. D. h. nicht im Maga,in eine« Proviant- amte«, sondern im Magazin eine» Kaufmann«, der die ganzen W^ren billig «stund, und da« Militär war um eine Sendung betrogen Die Waren wurden einfach al« „verausgabt" ge bucht. Acht russisch. Und nun waren ste müde de« Beirug« tn jeglicher Gestatt und kamen za un«. Für ste hat der Krieg ein Gude, denn, so »einte einer, wo man soviel betrügt, da wird «an sel st zum Betrüger. Und deshalb bttr»- gon sie ihr Vaterland. Da« ist logisch Der Heimat einen Gruß I Ahr alter ... OertlicheS and Sächsisches *— In der 1.Dekade de« Februar 1916 : stellten sich die WttterungSverhättniffe nach den ' Beobachtungen d«r meteorologischen Station im Martin Lucher-Stist wie folgt: «tedarfchl. Medri«ste tu Sit. pro Lem- VSchsk 2 ^mpeeatur mittag« Laa Quadr-Met. peratur peratur l» Uhr 1. — Hy - - 2.8 - - 2 8 2. -2.5-1 - 3.8 Z - 8.5 8 — 2.5 - - 4.8 Z - 48 4. . — 15 - - 5.8 - - 5.4 - 6 — 28 - - 60 - - 60 6 -si 1 7 - - 65 - - 6.5 7. 20 -j- 1.5 - - 62 -I s- 6.0 8. 1.1 — 0.5 - - 50 - - 4.0 0. 01-1.5-1 f- 4.7 - 4 0 10. 42 — 2.0 - - 40 - - 10 Sa.: 74 —176 -496 Z f-440 M.: 0.74 — 1.76 - - 4.96 -j s. 440 * Eber-dorf, 1l. Febr. Im hiesigen Ge fangenenlager, wo etwa 4000 Russen und Fran zosen untergebracht sind, wurde eine Bühne für Lheateraufsührungen gebaut und ein Gesang verein sowie eine Musikkapelle gegründet. Die neueste Errungenschaft wird ein Kino sein. Die Gefangenen haben die Erlaubnis erhalten, eS auf ihre Kosten einzurichlen. * SchaaSao, 11 Febr. Bei Bittkau kenterte auf der Eibe der Fährkahn Nr. 23, der einem Dampfer Proviant zuführen sollte, und alle sieben Insassen stürzten in« Wasser. Fünf von ihnen konwen gerettet werden. Die Ehefrauen de« Kapitäns Leus und deS TteuermanneS PeterS dagegen kamen unter den Radkasten de« Dampfers und wurden von den Schaufeln ge troffen. Sie konnten nur als Leichen geborgen werden. * MeiePwttz, 11. Febr. Der Gutsbesitzer Valentin Lyoner au« Kleintauscha wutde beim Bahnhof zu Groß raunöhain von einer Loko motive überfahren und buchstäoltch von iyr mitten entzwei geschnitten. Sein Sohn, der E.be de« väterlichen Gutes war, ist im Felde den Heldentod gestorben. * Greiz, 9. Febr. Als erster Soldat, der von Greiz aus ins Feld zog, erkämpfte sich das Eiserne Kreuz erster Klasse der Maschinen- aehilse Eugen Gaüdert, hier, von der Günt'er- schen Papierfabrik. Mit 18^ Jahren meldete er sich freiwillig. In Weißenfels wollte man i' n aus der Unterosfiziersschule ausbilden und als Unteroffizier ins Feld schicken. Ta er a'er fürchtete, das- der Krieg inzwischen zu Ende sein könnte, ließ er sich darauf nicht ein und kam, nachdem man ihn überall wegen Ueberfüllung abgewiesen hatte, schließlich« bei . einem Jägerbalaillon an. Mit ibm stand er im Westen im Felde und bewäfrte sich als vor ildlich tapferer Soldat. Nach einer schwer ren Patrouille erhielt er zu Ostern 1915 das Eiserne Kreuz zweiter Klasse und bei einem Handgranatenangriss auf französische Sappen wurde er Ritter des Eisernen Kreuzes erster Klasse Er drang in der Nacht bei einem Sttwmangrif' als einziger in den französischen Gra' en vor, vertrieb mit seinen Granaten die Feinde und kam aus über 20 Wunden an al" len Körperteilen dluteird mit der letzten .ibraft und nachdem er alle Handgranaten geworfen hatte, in den deutschen 'Schützengraben zurück. Kameraden wickelten den Schwcrverwundeten in eine Zeltplane und trugen ibn zum Ver bandplatz. Von Kopse bis an die Füße mit lltberttitt «er Kammer SchWruMasf f-mWr Settel. Die Reste der tapferen Verteidiger Kamerun« haben nach l ^.jährigem heldenmütigen Ringen der gewaltigen feindlichen Uebermacht weichen müssen. Erfreulicherweise ist eS ihnen ge lungen, den feindltchen Einkreisungsoersuchen zu entgehen und sich tn Sicherheit zu bringen. Unser Bild zeigt den Kommandeur Oberst Zimmermann X mtt Offizieren der Schutztrnppe in Kamerun. Wunden bedeckt, aus denen 20 GranoHplitter entfernt werden mußten, kam der Brav« in das Festu-ngslazarett in Mainz. Jetzt ist der Held bis auf LÄmungserscheinungen an den Händen wieder hergesiellt. Sein Arbeitgeber, der selcst im Heeresdienst steht, erfreute ihn durch ein ho' es Geldgeschenk und ließ ihm in Aussicht stellen, daß er bei ihm einen Posten er'xrlten werde, auch wenn sich die Hofftnmg auf vollständige Wiederherstellung nicht erfüllen sollte. Christentum «nd Kirche. Kriegsbriefe deutscher Stu denten. Unter diesem Titel ist letzthin von Tr. PH. Witkop ein Büch herausgegeben wor den, das einen tiefen Blick in die Seele der deutschen Jugend im Kriege gestattet. Wenn diese Briese nicht lügen, dann darf man der frohen Gewißheit leben, daß dieser Krieg für die gebildete Jugend nicht umsonst gewesen ist, so echt und rein klingen einem daraus die Worte vom deutschen Idealismus entgegen, Bekenntnisse jugendlicher, aber durch den Kamps geläuterter und gestallter Seelen, die berufen scheinen, Träger der Wiedergeburt des deutschen Wesens zu werden. Nachstehend seien einige k.wze Auszüge aus der Sammlung zum Ab druck gebracht. Aus dem Westen schrei t ein Student, nachdem er die Furchtbarkeit des Gra benkampfes geschildert hat: „Da werden, um ein Wort Friedrichs des Großen zu gebrau chen, die Eingeweide zu Eisen und das Herz zu Sta^ l. Es kann auch garnicht anders sein. TaS ist das eine Gute. Man wird stark. Die ses Leben fegt mit seinem Sturm alles Schwa che und Sentimentale fort. Man wird an Kct len gebunden, der Selbstbestimmung beraubt, geübt im Leiden, geübt in Selbstbeberrschung und Selbstzucht. — In erster Linie aber, man wird veriimeü.icht. Denn man erträgt dieses Dasein, diese Schrecknisse, dieses Morden -nur, wenn der Geist seine Wurzel in höhere Sphä ren schlägt. Man wird zur Sei stbesinnung gezwungen, man muß sich mit dem Tode ab- findcn. Man greift — als Gegengelvicht zu der fürchterlichen Wirklichkeit — zum Edelsten und Höchsten. Man ginge seelisch zugrunde, fände inan nicht den-Glauben an eine gerecht waltende überirdische Macht, und drum fin det man dielen Glauben, und drum werden wir Soldchen die Apostel eines starken Got- tesglau ens sein, — und dieser Gottesglaube fübrt un i zum Glauben an unser Volk und dieser Glaube zu einer inniven Lie^e und die se Lie c zur größten Op'er sreitschatt. O, wie wir uns als Deutsche füblen! Mit derselben Er auung, mit der ein Mütterchen die Bibel liest, lese ich die Briese Friedrich des Gro ßen. Ist das er'chen! Meine Liebe zum alten Fritz ist grenzenlos. Tas Michlein loll te eines jeden gebildeten Deutsche», vor allem 3 Zug gebrochen. 2 Offiziere und etwa 200 Mann wurden zu Gefangenen gemacht o GS war am 4. Mai 1916, zwei Tage nach dem großen Durchbruch bei Gorllce. Da« erste Bataillon eines ntederschlesischen Regiments lag zur Artilleriebed, ckung hinter einer Höhe tn der Näye deS Dufe« B-dnar- kt, Gegen 8 Uhr nachmittag« fi»g d>e Artil lerie an zu feuern; auch Vie Maschinenge wehre setzten ein. „Die R ffm sind da!" erscholl es auf einmal. Da» Bataillon stürmte den Abhang hinunter und fand die Russin bereiiS vorne im Walde. Mtt kräftigem Hurra ging r« mit der blanken Waffe auf den Feind lo«. Der Waldrand war bald erreicht. Ein deutscher Oifizier und die Besatzung eines Maschinengewehrs eines unserer I ifanterte- regimenter lagen erstochen auf dem Boden. Mehrere Raffen schleppen ein deutsche» Ma schinengewehr fort, während ein Unteroffizier und mehrere Mann den Rückzug deckten. In blinder Wut stürmten der Gefreite Perltnski (1. Kompagnie) auS Gzemborze Kc. Hohen- salza, der Gefreite Meyer aus Bomst und 4 Mann den Ruffen nach. Diese feuerten bis zum letzten Augenblick, wurden aber nach heftigem Kampfe von den sechs Leuten nieder- gemacht. DaS Maschinengewehr konnte dem Infanterieregiment -urückgegeben werden Während der BerfolgungSkämpfe durch Galizien und Rußland leistete d r Gegner tn der Nähe deS Dorfes Guchodoly noch einmal energischen Widerstand. Der Feind hatte in einer Entfernung von 600 Meter eine kleine Anhöhe besetzi. Nachdem daS Artilleriewir kungsschießen aufgehürt hatte, trat die 12. Kompagnie eine» Ncederschlt fischen Jnsanterie- rsgtmenl« um - Uhr nachmittags zum Sturm an und nahm dte feindliche Stellung. Wäh rend des Sturmes war dte Komp'gnte zu wett nach links gekommen. Der Musketier Anders aus Görlitz, Entfernungsschützer beim Kompagnteführer, erhielt nun den Auftrag, die Verbindung mit der 9. Kompagnie aufzu- nehmen. Al» er auS einem h hen Weizen- selbe heraustrat, sah er einen stark besetzten russischen Schützengraben, den er au« der Flanke befeuern konnte Gr verschoß unge fähr KO Patronen. Von der Kompagnie wur- oen ihm nun 4 Mann nachgefchcckl. Bald waren die fünf sich einig, daß sie den feind- ltch.n Graben nehmen wollten Mit kräfti gem Hurra gingen der Musketier Ander« und eine Leute auf die Flanke der Russen los. Die Ruffen waren durch diesen unerwarteten Angriff so überrascht, daß sie sofort die Ge wehre wegwarfen Es ergaben sich dem Musketier Ander« 74 Ruffen * In einer Oktobernacht überstieg eine au« den U iterojfizter-n Rödicke aus Zwebendorf bet Hohenturm (Bezirk Halle a S.), Gott- schalk auS NtederhermSdorf, Kreis Waldenburg, und dem Gefreiten Krämer auS Westerhold t. D, der 7. Kompagnie deS 5. Lothringischen Infanterieregiments Nr. 144 bestehende Pa- tr.uille den Rand deS vordersten Biaben«, um dte etwa 16 Meter entfernten Eiellungen deS Gegners zu erkunden. Die drei Tapfe ren gelangten an dte Kante des gegnerischen Graben«, von wo au« sie die feindlichen Stellungen etnsehen konnten. M t dem Er folg noch nicht zufrieden, pirscht sich der Erste weiter. Da macht er einen Fehltritt. Er steht auf der Abdeckung eine« feindlichen Po stenstandes. Der laute AlarmierungSruf de« gegnerischen Postens veranlaßt die drei zur Umkehr. Trotz H rndgranaten und Jnfanterie- feuerö gelangten sie wohlbehalten zurück. Bei einem zweiten Patrouillengang wurde dieselbe Stelle wieder ausgesucht, der fetndttche Posten jedoch tm Bogen umgangen. Die drei Pa- trouillkngänger, »erteilten sich einer übernahm die Aosperrung deS Gaben«, um da« Her beieilen feindlicher Reserven zu verhüten, einer machte den tiefen Graben durch Abneh men der Sandsäcke zugänglich, während der Dritte eine mitgeführte Kiste mit 25 Kilogramm Sprengstoff bereit hielt. Nach Entfernung einiger Sandsäcke stieg der Unteroffizier Rö dicke tn den Graben und ging auf den feind lichen Posten zu. Dieser wollte scheinbar, einen Vorgesetzten vermmend, seine Meldung machen, als der Unterosfizier ihm mit der Taschenlampe inS Gesicht leuchtete und mit einer Stielhandgranate einen deratigen Schlag versetzte, daß er zu Boden taumelte. Rödicke riß ihm da« Gewehr weg und schleuderte dte Handgranate gegen die in unmittelbarer Nähe liegende Postenablüsung. Gänzlich überrascht, gab diese verschiedene Schüsse ab, ohne Rödicke zu treffen, so daß er Zeit fand, zusammen mit dem Unteroffizier Gottschalk die Spreng ladung mtt angezündeter Sprengschnur m den Unterstand der Ablösung zu werfen. Noch ehe die nun herbeieilenden Reserven deS Geg ner« heran waren, waren Rödicke, Gottschalk und Klärner aus dem feindlichen Graben heraus und auf dem Heimwege. Jetzt explo dierte dte Sprengladung, und die verdutzten Reserven ließen die tapfere Patrouille unbe helligt bis tn den deutschen Groben gelangen. Die dret Patroutllengänger, welche das E fer ne Kreuz 2. Klaffe beretl« besaßen, wurden für Ihre heoorragende Tat vom Kommandie renden General öffentlich belobt. * Am 8. Oktober 1915 hatte ein bayrische« Infanterieregiment bei der Insel T. die Do nau überschritten und eine Brück-nstell ing auSgehoben. Dizefeldwebel Anton Hollweger der 7. Kompagnie, auS Rosenheim, erhielt den Aufirag, als Feldwachkabender ein kleines Wäldchen in der linken Flanke de« Regiment« zu besetzen. Er fand eS vom G gner frei und ging sofort daran, seine 27 Mann zu verteilen. Dte notwendigsten Sicherungen waren kaum ausgestellt, als schon Schüsse fielen und die vorgeschobenen Posten eiligst zur Verteidigungsstellung zurückkamen milder Meldung: „Die Serben kommen!" Und in der Tat, etwa 100 Mann hatten sich in den hohen Maisfeldern bis auf 50 Meier vor die Stellung herangeschlichen, wo sie plötzlich auf tauchten und alte serbische Stellungen und Gräben besetzten. Die Feldwache eröffnete sofort ein wohlgezieltes Schnellfeuer auf dte Angreifer, dte trotz ihrer vierfachen Ueberlegen- hetl nicht wagten, der tapferen kleinen Schar auf den Leib zu rücken. Plötzlich erschienen auch tn der Flanke und im Rucken der Ver teidiger Serben, dte sich vermutlich von den Angreifern unter dem Schutz der MaiLfelder lostgelöst hatten und einen Umgehungsoersuch unternahmen. Fast schien ek, al« vb dte kleine Feldwache eingeschloffen werden sollte. Doch dank de« entschlossenen DerhalienS Hall- wegers, dem eS gelang, einen Teil seiner Leute gegen die neuen Gegner in Stellung zu bringen, erlahmten bald die Angriffe der Ser- ben, die sich, nachdem ste auf allen Seiten auf zähesten Widerstand gestoßen waren, un ter erheblichen Verlusten zurückzogen. Für daS entschlossene Aushalten mtt seinen Leuten, daS da« Vorgehen des Regiment« bedeutend erleichterte, erhielt Hallweger das Eiserne Kreuz 2. Klaffe. Gröeutuug eine« rufftsche» Maschtaeagewehr» öorch et«e» Kne«sfretw>ll«ge». PrremvSl unser! Und wir durften auch dabei sein! So schwer die Tage vor der Er stürmung der Nordforts durch uns. r Regiment im Verbände der Bayern war, so stolz war jeder, daß er den Einzug tn die oielumwor- bene Stadt mitmachen durfte. Niemand von uns ahnte, daß tn wenigen Tagen dem Re giment neue Kämpfe an der Lubaczowka, einem rechten Nebenfluß de« San, bevorstan den. In diesen schweren, ungewohnten Wcild- kämpfen war eS, wo sich der ISjähriqe Krieg«- freiwillige Alwin Lewandowsky an« Hamburg, von der 8. Kompagnie eines niederschlesi'chen Regiment«, daS Eiserne Kreuz erwarb. DaS Regiment lag in ernstem Kampfe den an Zahl weit überlegenen Russen gegenüber. Hin und her wogte der Kamps bi« zum spä ten Abend de« 12. Jini 1915 Die 8 Kom pagnie lag recht« und batte bei dem noch in der Dämmerung Kin und her tobenden Kampfe die Fühlung verloren. Um sich nach rechts zu sickern, fckob der Komvagntefükrer, Leut- nand C nrad, drei Grupp n als Seitensiche rung heraus. Zu dieser gehörte auchLewan- dowSky Plötzlich vernakm L Pferdegetrappel. Er ntelc inne mit dem Drakßzienen, lauschte, daS Geräusch kam näher, und schon sah er einen Reiter angesprenat kommen. „Halil wer da!" rief er ihn an. Willig stieg der Reiter vom Pferde. Da erkannte L, daß eS ein Raffe war. Aber schon war dieser in eiligen Sätzen tm Dickicht verschwunden Sein Pferd ließ er tm Siich Noch ehe L. seinen Aerger über den entkommenen Kosak verwunden hatte, tauchten in der Dunkelheit zwei andere Pferde auf. Nicht zum zweiten Male wollte sich L. diese Beute entgehen lassen. Er zielte und schoß den Reiter vom Pferde herab. Aber weit köstlichere Beute trug daS Handpferd — ein russisches Maschinengewehr! Wie viele Lücken mag eS im Laufe des Kampfes in die Reihen unserer Wackeren genffen haben! Jetzt war die furchtbare Waffe unser I Sofort ward daS Gewehr vom Pferde geschnallt und strahlend vor Glück konnte Lewandowski) seinem Oberst das eigenhändig erbeutete Ma schinengewehr übergeben. DaS Gcserne Kreuz war der sofortige Lohn für die brave Tat. * Schütze Lieberenz aus Gerbstedt bei Mer seburg, von der Maschinengewehr-Kompagnie des JnfanterieregimmlS Nr. 26, blieb trotz heftigen Maschinengewehr Flankenfeuer« bei einem Angriff deS 1. Bataillons bei seinem verwundeten Zugsührer und verband ihn. Am nächsten Morgen holte er mit einer Pa trouille da« 150 Meter vor dem feindltchen Graben liegen gebliebene Maschinengewehr zurück, dessen Mannschaft tot oder verwundet war, und barg dabei noch dret Schweroer- wundete. Am folgenden Tage früh holte er die Leiche seines Leutnants, der zwei Tage vorher tn seinen Armen gestorben war, und begleitete den Regimentsarzt nach Hellwerden wieder bet der Bergung von dret Verwunde ten. Er wurde zum Eisernen Kreuz eingege ben und zum Gefreiten ernannt